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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766.

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IIII. Abschn. dessen Erscheinungen.
dreiekkige Muskel mit den Kräften des Unterleibes zu-
sammenstimme. Endlich ziehen eben diese Muskeln das
Brustbein (p), das mit den Ribben im Zusammenhange
steht, herab, und rükkwerts, und dieses verrichten sonder-
lich die geraden, folglich verkürzen sie den dritten Durch-
messer der Brust, der vom Brustbeine nach den Wirbel-
beinen zu geht. Ein gewisser Mensch, wuste durch ein
gewaltsames Zusammenziehen der Bauchmuskeln, deren
Sehnen in der weissen Linie wie Strikke starrten, das
Brustbein so stark gegen die Wirbelbeine zurükke zu treiben,
daß in dieser Gegend eine grosse Hölung entstand (q).

§. 21.
II. Die elastische Natur der Ribben.

Es befinden sich die Ribben in todten Körpern, in
Menschen die nicht einatmen, und so oft sie sich selbst
überlassen sind, in dem Zustande des Ausatmens, sie
haben nämlich weite Zwischenräume zwischen sich, sie
machen (die erste Ribbe ausgenommen), mit dem Brust-
beine und den Wirbelbeinen niederwers betrachtet, spizze
Winkel, ihr unterer Rand lagert sich unter den oberen,
und was dergleichen mehr ist, welches wir sonst erzählt
haben. Aus diesem Zustande werden sie durch die Rib-
benmuskeln, wenigstens so oft herausgehoben, als diese
Muskeln die Ribben in die Höhe heben, und sie beschrei-
ben alsdenn beinahe rechte, ganz rechte, und endlich stum-
pfe Winkel mit dem Brustbeine (r), sie senken sich mit
ihren Spizzen nieder (s), sie ziehen die Mitte ihrer Bö-
gen in die Höhe (t), und es ragt ihr unterer Rand (u),

vor
(p) [Spaltenumbruch] Vergl. GVNZ de situ pa-
rient.
S. 31.
(q) FRYER orient. travels.
S. 192.
(r) [Spaltenumbruch] Vergl. S. 24. 25.
(s) Ebendas.
(t) Ebendas.
(u) Ebendas.

IIII. Abſchn. deſſen Erſcheinungen.
dreiekkige Muskel mit den Kraͤften des Unterleibes zu-
ſammenſtimme. Endlich ziehen eben dieſe Muskeln das
Bruſtbein (p), das mit den Ribben im Zuſammenhange
ſteht, herab, und ruͤkkwerts, und dieſes verrichten ſonder-
lich die geraden, folglich verkuͤrzen ſie den dritten Durch-
meſſer der Bruſt, der vom Bruſtbeine nach den Wirbel-
beinen zu geht. Ein gewiſſer Menſch, wuſte durch ein
gewaltſames Zuſammenziehen der Bauchmuskeln, deren
Sehnen in der weiſſen Linie wie Strikke ſtarrten, das
Bruſtbein ſo ſtark gegen die Wirbelbeine zuruͤkke zu treiben,
daß in dieſer Gegend eine groſſe Hoͤlung entſtand (q).

§. 21.
II. Die elaſtiſche Natur der Ribben.

Es befinden ſich die Ribben in todten Koͤrpern, in
Menſchen die nicht einatmen, und ſo oft ſie ſich ſelbſt
uͤberlaſſen ſind, in dem Zuſtande des Ausatmens, ſie
haben naͤmlich weite Zwiſchenraͤume zwiſchen ſich, ſie
machen (die erſte Ribbe ausgenommen), mit dem Bruſt-
beine und den Wirbelbeinen niederwers betrachtet, ſpizze
Winkel, ihr unterer Rand lagert ſich unter den oberen,
und was dergleichen mehr iſt, welches wir ſonſt erzaͤhlt
haben. Aus dieſem Zuſtande werden ſie durch die Rib-
benmuskeln, wenigſtens ſo oft herausgehoben, als dieſe
Muskeln die Ribben in die Hoͤhe heben, und ſie beſchrei-
ben alsdenn beinahe rechte, ganz rechte, und endlich ſtum-
pfe Winkel mit dem Bruſtbeine (r), ſie ſenken ſich mit
ihren Spizzen nieder (s), ſie ziehen die Mitte ihrer Boͤ-
gen in die Hoͤhe (t), und es ragt ihr unterer Rand (u),

vor
(p) [Spaltenumbruch] Vergl. GVNZ de ſitu pa-
rient.
S. 31.
(q) FRYER orient. travels.
S. 192.
(r) [Spaltenumbruch] Vergl. S. 24. 25.
(s) Ebendaſ.
(t) Ebendaſ.
(u) Ebendaſ.
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[429/0435] IIII. Abſchn. deſſen Erſcheinungen. dreiekkige Muskel mit den Kraͤften des Unterleibes zu- ſammenſtimme. Endlich ziehen eben dieſe Muskeln das Bruſtbein (p), das mit den Ribben im Zuſammenhange ſteht, herab, und ruͤkkwerts, und dieſes verrichten ſonder- lich die geraden, folglich verkuͤrzen ſie den dritten Durch- meſſer der Bruſt, der vom Bruſtbeine nach den Wirbel- beinen zu geht. Ein gewiſſer Menſch, wuſte durch ein gewaltſames Zuſammenziehen der Bauchmuskeln, deren Sehnen in der weiſſen Linie wie Strikke ſtarrten, das Bruſtbein ſo ſtark gegen die Wirbelbeine zuruͤkke zu treiben, daß in dieſer Gegend eine groſſe Hoͤlung entſtand (q). §. 21. II. Die elaſtiſche Natur der Ribben. Es befinden ſich die Ribben in todten Koͤrpern, in Menſchen die nicht einatmen, und ſo oft ſie ſich ſelbſt uͤberlaſſen ſind, in dem Zuſtande des Ausatmens, ſie haben naͤmlich weite Zwiſchenraͤume zwiſchen ſich, ſie machen (die erſte Ribbe ausgenommen), mit dem Bruſt- beine und den Wirbelbeinen niederwers betrachtet, ſpizze Winkel, ihr unterer Rand lagert ſich unter den oberen, und was dergleichen mehr iſt, welches wir ſonſt erzaͤhlt haben. Aus dieſem Zuſtande werden ſie durch die Rib- benmuskeln, wenigſtens ſo oft herausgehoben, als dieſe Muskeln die Ribben in die Hoͤhe heben, und ſie beſchrei- ben alsdenn beinahe rechte, ganz rechte, und endlich ſtum- pfe Winkel mit dem Bruſtbeine (r), ſie ſenken ſich mit ihren Spizzen nieder (s), ſie ziehen die Mitte ihrer Boͤ- gen in die Hoͤhe (t), und es ragt ihr unterer Rand (u), vor (p) Vergl. GVNZ de ſitu pa- rient. S. 31. (q) FRYER orient. travels. S. 192. (r) Vergl. S. 24. 25. (s) Ebendaſ. (t) Ebendaſ. (u) Ebendaſ.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766, S. 429. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/435>, abgerufen am 22.11.2024.