Saft des Brustganges (o), da sich die Brustdrüse ganz und gar nicht innerhalb der Höle der Ribbenhaut befin- det, sondern vielmehr einen Saft von andrer Art hervor- bringt; sie kann auch nicht die Dienste der Lunge verse- hen (p), da sie untauglich ist, in der Frucht Luft in sich zu fassen, oder wechselweise aufzuschwellen, und niederzu- sinken.
§. 2. Der Dampf, welcher in die Säkkchen der Ribbenhaut eindünstet.
Wir haben die Ribbenhaut beschrieben (q), welches eine innere Bekleidung der Brust ist. Diese Membran wird von aussen her vom Zellgewebe umgeben (r), worin- nen sich hin und wieder Fett anlegt, und zwar auch da, wo die Säkke der Ribbenhaut ans Zwerchfell grenzen. Es ist auch die Krankheit nichts seltnes, daß sich in diese Fäserchen selbst die verhärtende Materie ergiest, welche allmählig lederartig, und mit der Zeit gar knochenartig wird, und mit ihren breiten Plättchen unter der Ribben- haut zu sehen ist: denn völlig zu Knochen wird diese Mem- bran nicht, und sie hängt in unveränderten Zustande an der ergossnen und geronnenen Feuchtigkeit feste. Jch ha- be, und andere berühmte Männer, haben ebenfalls die- ses Ausarten wahrgenommen (t). Jch habe aber auch
in
(o)[Spaltenumbruch]PETIT. Mem. de l' Acad. des scienc. 1733 S. 15.
(p) Dieses ist eine Vermuthung des POZZIVS.
(q)L. IV. S. I. n. 1.
(r) Ebendas.
(t) Ein an die Ribbenhaut ge- wachsner Knochen LOESEKE. observ. 34. conf. hvlsebvsch. de cellulos. S. 13. Eine knorplig- gewordene Ribbenhaut, heverm. [Spaltenumbruch]
physiol. T. IV. S. 36. vater. de invaginat. Eine durch ein Brustge- schwür dikke und hart gewordene Ribbenhaut, barry. in triple di- gest. S. 424. Ein Fus langer Kno- chen zwischen den Ribben, und der Ribbenhaut, ettmvell. progr. ad schvster. disp. Ein zwischen den Ribben elastischer Knochen, hoernigk. de indurat. praet.
nat.
Das Atemholen. VIII. Buch
Saft des Bruſtganges (o), da ſich die Bruſtdruͤſe ganz und gar nicht innerhalb der Hoͤle der Ribbenhaut befin- det, ſondern vielmehr einen Saft von andrer Art hervor- bringt; ſie kann auch nicht die Dienſte der Lunge verſe- hen (p), da ſie untauglich iſt, in der Frucht Luft in ſich zu faſſen, oder wechſelweiſe aufzuſchwellen, und niederzu- ſinken.
§. 2. Der Dampf, welcher in die Saͤkkchen der Ribbenhaut einduͤnſtet.
Wir haben die Ribbenhaut beſchrieben (q), welches eine innere Bekleidung der Bruſt iſt. Dieſe Membran wird von auſſen her vom Zellgewebe umgeben (r), worin- nen ſich hin und wieder Fett anlegt, und zwar auch da, wo die Saͤkke der Ribbenhaut ans Zwerchfell grenzen. Es iſt auch die Krankheit nichts ſeltnes, daß ſich in dieſe Faͤſerchen ſelbſt die verhaͤrtende Materie ergieſt, welche allmaͤhlig lederartig, und mit der Zeit gar knochenartig wird, und mit ihren breiten Plaͤttchen unter der Ribben- haut zu ſehen iſt: denn voͤllig zu Knochen wird dieſe Mem- bran nicht, und ſie haͤngt in unveraͤnderten Zuſtande an der ergoſſnen und geronnenen Feuchtigkeit feſte. Jch ha- be, und andere beruͤhmte Maͤnner, haben ebenfalls die- ſes Ausarten wahrgenommen (t). Jch habe aber auch
in
(o)[Spaltenumbruch]PETIT. Mem. de l’ Acad. des ſcienc. 1733 S. 15.
(p) Dieſes iſt eine Vermuthung des POZZIVS.
(q)L. IV. S. I. n. 1.
(r) Ebendaſ.
(t) Ein an die Ribbenhaut ge- wachſner Knochen LOESEKE. obſerv. 34. conf. hvlſebvſch. de celluloſ. S. 13. Eine knorplig- gewordene Ribbenhaut, heverm. [Spaltenumbruch]
phyſiol. T. IV. S. 36. vater. de invaginat. Eine durch ein Bruſtge- ſchwuͤr dikke und hart gewordene Ribbenhaut, barry. in triple di- geſt. S. 424. Ein Fus langer Kno- chen zwiſchen den Ribben, und der Ribbenhaut, ettmvell. progr. ad ſchvſter. diſp. Ein zwiſchen den Ribben elaſtiſcher Knochen, hoernigk. de indurat. praet.
nat.
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Das Atemholen. VIII. Buch
Saft des Bruſtganges (o), da ſich die Bruſtdruͤſe ganz
und gar nicht innerhalb der Hoͤle der Ribbenhaut befin-
det, ſondern vielmehr einen Saft von andrer Art hervor-
bringt; ſie kann auch nicht die Dienſte der Lunge verſe-
hen (p), da ſie untauglich iſt, in der Frucht Luft in ſich
zu faſſen, oder wechſelweiſe aufzuſchwellen, und niederzu-
ſinken.
§. 2.
Der Dampf, welcher in die Saͤkkchen der
Ribbenhaut einduͤnſtet.
Wir haben die Ribbenhaut beſchrieben (q), welches
eine innere Bekleidung der Bruſt iſt. Dieſe Membran
wird von auſſen her vom Zellgewebe umgeben (r), worin-
nen ſich hin und wieder Fett anlegt, und zwar auch da,
wo die Saͤkke der Ribbenhaut ans Zwerchfell grenzen.
Es iſt auch die Krankheit nichts ſeltnes, daß ſich in dieſe
Faͤſerchen ſelbſt die verhaͤrtende Materie ergieſt, welche
allmaͤhlig lederartig, und mit der Zeit gar knochenartig
wird, und mit ihren breiten Plaͤttchen unter der Ribben-
haut zu ſehen iſt: denn voͤllig zu Knochen wird dieſe Mem-
bran nicht, und ſie haͤngt in unveraͤnderten Zuſtande an
der ergoſſnen und geronnenen Feuchtigkeit feſte. Jch ha-
be, und andere beruͤhmte Maͤnner, haben ebenfalls die-
ſes Ausarten wahrgenommen (t). Jch habe aber auch
in
(o)
PETIT. Mem. de l’ Acad. des
ſcienc. 1733 S. 15.
(p) Dieſes iſt eine Vermuthung
des POZZIVS.
(q) L. IV. S. I. n. 1.
(r) Ebendaſ.
(t) Ein an die Ribbenhaut ge-
wachſner Knochen LOESEKE.
obſerv. 34. conf. hvlſebvſch.
de celluloſ. S. 13. Eine knorplig-
gewordene Ribbenhaut, heverm.
phyſiol. T. IV. S. 36. vater. de
invaginat. Eine durch ein Bruſtge-
ſchwuͤr dikke und hart gewordene
Ribbenhaut, barry. in triple di-
geſt. S. 424. Ein Fus langer Kno-
chen zwiſchen den Ribben, und der
Ribbenhaut, ettmvell. progr.
ad ſchvſter. diſp. Ein zwiſchen
den Ribben elaſtiſcher Knochen,
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766, S. 190. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/196>, abgerufen am 24.11.2024.
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