sen Zwischenschichten bekommen, und gleichsam dadurch zu festen Punkten werden (s*).
Der Zwischenraum, zwischen den geraden Muskeln, ist in der Schaamgegend klein, gegen die Ribben zu, breit; da wo sich die Sehnen der schiefen und Queermuskeln mit einmischen (t), heist die Gegend der weise Srich. Diese durchbort der Nabel dergestalt, daß die Fasern der schiefen Muskeln (u), und der Queermuskeln, deren Sei- ten sich aus einander breiten, beinahe einen Ring machen, welcher ehedem die unter allen andern gröste Blutader in der noch ungebohrnen Frucht, und die zwo vornehmste Schlagadern, nebst der Harnschnur durchgehen lies.
§. 33. Das Zwerchfell überhaupt (x).
Wir erzählen die Geschichte dieses nach dem Herzen edelsten Muskels ganz zulezzt, damit wir sie nach Würden etwas umständlicher zu erzählen freie Hand bekommen mögen. Jn den vierfüssigen Thieren von warmen Blute scheidet das Zwerchfell(y) die Brusthöhle von dem Bauche ab, indem in den Vögeln einige Häute, welche aber den Namen eines Zwerchfels nicht verdienen den Bauch der Queere, und senkrechten Linie nach, in viele Fächer abtheilen (z). Thiere von kalten Blute, so viel, als
ich
(s*)[Spaltenumbruch]
Angef. Ort. u. S. 401. 402.
(t)WINSL. n. 118.
(u)WINSL. n. 119.
(x)PLATO in TIMAEO.
(y)CELSVS. L. V. c. 26. cael. avrelian. discrimen dixit tardar. L. III. c. 8. S. 480. die Griechen nennen es phrenes. hipp. per anat n. 3. ari- [Spaltenumbruch]
stotel. part. animal. L. III. c. 10. plinivs. L. XI. S. 629. rvfvs und pollvx. L. II. c. 12. Segm. 167. u. S. 659. edit. hemster und oribasivs. S. 110. u. f.
(z)HARVEI gener. anim. S. 4. Am Strausvogel zeichnen es die Pariser und perravlt essays de physique. T. III. Tab. 18. f. 1.
Das Atemholen. VIII. Buch.
ſen Zwiſchenſchichten bekommen, und gleichſam dadurch zu feſten Punkten werden (s*).
Der Zwiſchenraum, zwiſchen den geraden Muskeln, iſt in der Schaamgegend klein, gegen die Ribben zu, breit; da wo ſich die Sehnen der ſchiefen und Queermuskeln mit einmiſchen (t), heiſt die Gegend der weiſe Srich. Dieſe durchbort der Nabel dergeſtalt, daß die Faſern der ſchiefen Muskeln (u), und der Queermuskeln, deren Sei- ten ſich aus einander breiten, beinahe einen Ring machen, welcher ehedem die unter allen andern groͤſte Blutader in der noch ungebohrnen Frucht, und die zwo vornehmſte Schlagadern, nebſt der Harnſchnur durchgehen lies.
§. 33. Das Zwerchfell uͤberhaupt (x).
Wir erzaͤhlen die Geſchichte dieſes nach dem Herzen edelſten Muskels ganz zulezzt, damit wir ſie nach Wuͤrden etwas umſtaͤndlicher zu erzaͤhlen freie Hand bekommen moͤgen. Jn den vierfuͤſſigen Thieren von warmen Blute ſcheidet das Zwerchfell(y) die Bruſthoͤhle von dem Bauche ab, indem in den Voͤgeln einige Haͤute, welche aber den Namen eines Zwerchfels nicht verdienen den Bauch der Queere, und ſenkrechten Linie nach, in viele Faͤcher abtheilen (z). Thiere von kalten Blute, ſo viel, als
ich
(s*)[Spaltenumbruch]
Angef. Ort. u. S. 401. 402.
(t)WINSL. n. 118.
(u)WINSL. n. 119.
(x)PLATO in TIMÆO.
(y)CELSVS. L. V. c. 26. cael. avrelian. discrimen dixit tardar. L. III. c. 8. S. 480. die Griechen nennen es φϱενες. hipp. περ ανατ n. 3. ari- [Spaltenumbruch]
ſtotel. part. animal. L. III. c. 10. plinivſ. L. XI. S. 629. rvfvſ und pollvx. L. II. c. 12. Segm. 167. u. S. 659. edit. hemſter und oribaſivſ. S. 110. u. f.
(z)HARVEI gener. anim. S. 4. Am Strausvogel zeichnen es die Pariſer und perravlt eſſays de phyſique. T. III. Tab. 18. f. 1.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0124"n="118"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Das Atemholen. <hirendition="#aq">VIII.</hi> Buch.</hi></fw><lb/>ſen Zwiſchenſchichten bekommen, und gleichſam dadurch<lb/>
zu feſten Punkten werden <noteplace="foot"n="(s*)"><cb/>
Angef. Ort. u. S. 401. 402.</note>.</p><lb/><p>Der Zwiſchenraum, zwiſchen den geraden Muskeln,<lb/>
iſt in der Schaamgegend klein, gegen die Ribben zu, breit;<lb/>
da wo ſich die Sehnen der ſchiefen und Queermuskeln<lb/>
mit einmiſchen <noteplace="foot"n="(t)"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">WINSL.</hi> n.</hi> 118.</note>, heiſt die Gegend der <hirendition="#fr">weiſe Srich.</hi><lb/>
Dieſe durchbort der Nabel dergeſtalt, daß die Faſern der<lb/>ſchiefen Muskeln <noteplace="foot"n="(u)"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">WINSL.</hi> n.</hi> 119.</note>, und der Queermuskeln, deren Sei-<lb/>
ten ſich aus einander breiten, beinahe einen Ring machen,<lb/>
welcher ehedem die unter allen andern groͤſte Blutader in<lb/>
der noch ungebohrnen Frucht, und die zwo vornehmſte<lb/>
Schlagadern, nebſt der Harnſchnur durchgehen lies.</p></div><lb/><divn="3"><head>§. 33.<lb/>
Das Zwerchfell uͤberhaupt <noteplace="foot"n="(x)"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">PLATO</hi> in <hirendition="#g">TIMÆO.</hi></hi></note>.</head><lb/><p>Wir erzaͤhlen die Geſchichte dieſes nach dem Herzen<lb/>
edelſten Muskels ganz zulezzt, damit wir ſie nach Wuͤrden<lb/>
etwas umſtaͤndlicher zu erzaͤhlen freie Hand bekommen<lb/>
moͤgen. Jn den vierfuͤſſigen Thieren von warmen Blute<lb/>ſcheidet das <hirendition="#fr">Zwerchfell</hi><noteplace="foot"n="(y)"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">CELSVS.</hi> L. V. c. 26.<lb/><hirendition="#g"><hirendition="#k">cael. avrelian.</hi></hi> discrimen<lb/>
dixit tardar. L. III. c.</hi> 8. S. 480.<lb/>
die Griechen nennen es φϱενες.<lb/><hirendition="#aq"><hirendition="#g"><hirendition="#k">hipp.</hi></hi></hi>περανατ<hirendition="#aq">n. 3. <hirendition="#g"><hirendition="#k">ari-<lb/><cb/>ſtotel.</hi></hi> part. animal. L. III. c. 10.<lb/><hirendition="#g"><hirendition="#k">plinivſ.</hi></hi> L. XI.</hi> S. 629. <hirendition="#aq"><hirendition="#g"><hirendition="#k">rvfvſ</hi></hi></hi><lb/>
und <hirendition="#aq"><hirendition="#g"><hirendition="#k">pollvx.</hi></hi> L. II. c. 12. Segm.</hi><lb/>
167. u. S. 659. <hirendition="#aq">edit. <hirendition="#g"><hirendition="#k">hemſter</hi></hi></hi><lb/>
und <hirendition="#aq"><hirendition="#g"><hirendition="#k">oribaſivſ.</hi></hi></hi> S. 110. u. f.</note> die Bruſthoͤhle von dem<lb/>
Bauche ab, indem in den Voͤgeln einige Haͤute, welche<lb/>
aber den Namen eines Zwerchfels nicht verdienen den<lb/>
Bauch der Queere, und ſenkrechten Linie nach, in viele<lb/>
Faͤcher abtheilen <noteplace="foot"n="(z)"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">HARVEI</hi> gener. anim.</hi><lb/>
S. 4. Am Strausvogel zeichnen es<lb/>
die Pariſer und <hirendition="#aq"><hirendition="#g"><hirendition="#k">perravlt</hi></hi> eſſays<lb/>
de phyſique. T. III. Tab. 18. f.</hi> 1.</note>. Thiere von kalten Blute, ſo viel, als<lb/><fwplace="bottom"type="catch">ich</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[118/0124]
Das Atemholen. VIII. Buch.
ſen Zwiſchenſchichten bekommen, und gleichſam dadurch
zu feſten Punkten werden (s*).
Der Zwiſchenraum, zwiſchen den geraden Muskeln,
iſt in der Schaamgegend klein, gegen die Ribben zu, breit;
da wo ſich die Sehnen der ſchiefen und Queermuskeln
mit einmiſchen (t), heiſt die Gegend der weiſe Srich.
Dieſe durchbort der Nabel dergeſtalt, daß die Faſern der
ſchiefen Muskeln (u), und der Queermuskeln, deren Sei-
ten ſich aus einander breiten, beinahe einen Ring machen,
welcher ehedem die unter allen andern groͤſte Blutader in
der noch ungebohrnen Frucht, und die zwo vornehmſte
Schlagadern, nebſt der Harnſchnur durchgehen lies.
§. 33.
Das Zwerchfell uͤberhaupt (x).
Wir erzaͤhlen die Geſchichte dieſes nach dem Herzen
edelſten Muskels ganz zulezzt, damit wir ſie nach Wuͤrden
etwas umſtaͤndlicher zu erzaͤhlen freie Hand bekommen
moͤgen. Jn den vierfuͤſſigen Thieren von warmen Blute
ſcheidet das Zwerchfell (y) die Bruſthoͤhle von dem
Bauche ab, indem in den Voͤgeln einige Haͤute, welche
aber den Namen eines Zwerchfels nicht verdienen den
Bauch der Queere, und ſenkrechten Linie nach, in viele
Faͤcher abtheilen (z). Thiere von kalten Blute, ſo viel, als
ich
(s*)
Angef. Ort. u. S. 401. 402.
(t) WINSL. n. 118.
(u) WINSL. n. 119.
(x) PLATO in TIMÆO.
(y) CELSVS. L. V. c. 26.
cael. avrelian. discrimen
dixit tardar. L. III. c. 8. S. 480.
die Griechen nennen es φϱενες.
hipp. περ ανατ n. 3. ari-
ſtotel. part. animal. L. III. c. 10.
plinivſ. L. XI. S. 629. rvfvſ
und pollvx. L. II. c. 12. Segm.
167. u. S. 659. edit. hemſter
und oribaſivſ. S. 110. u. f.
(z) HARVEI gener. anim.
S. 4. Am Strausvogel zeichnen es
die Pariſer und perravlt eſſays
de phyſique. T. III. Tab. 18. f. 1.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766, S. 118. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/124>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.