Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 2. Berlin, 1762.

Bild:
<< vorherige Seite

Die Durchseiher.
und wieder eine andre an demjenigen Theile, wo sich der
Kronenfortsatz von dem Hökker unterscheidet (u).

Bei der Zusammenfügung der Ellbogenröhre mit
der Spindel verlängert sich hinterwerts eine grosse Drüse
von dem Ellbogenfortsazze, der griffelförmig ist, zu dem
eben so gebildten Fortsazze an der Spindel hin (x). Zwo
andre legen sich vorwerts an die inwendige und hintere
Seite der Ellbogenröhre an (y). Von dem Zwischen-
raume der Gelenkfläche des Schiff- und Halbmonden-
beins, bis zum Zwischenraume der zwo halben glatten
Flächen der Spindel, und zum Bande, erstrekkt sich eine
Vertiefung von Gefässen und Drüsen. Die übrigen
wollen wir unter den kleinen Gelenkdrüsen mit erzälen.

Es gibt auch noch einige kleine, die zwar nicht so
in den Gelenkhölungen, sondern in andern Grubentiefen
der Knochen liegen, dergleichen gilt von demjenigen
Winkel des Knochens, den der grosse Umdreher in
Schuzz nimmt (z).

§. 23.
Die kleinen Drüsen.

Kleiner ist schon das Geschlechte der Drüsen, wel-
ches den Vergliederungen der Knochen zugeordnet ist,
indem ihre kleine Kernchen nicht eben so nahe bei einan-
der liegen, noch einen andern grossen Haufen ausma-
chen, ob man gleich nicht darum eben sagen darf, daß
sie von der Klasse der einfachen sind (a). Es erinnert
von ihnen der berümte Kaauw (b), daß ihr Saft dikk-
lich sey.

Vor andern besezzen diese Kernchen zwo Gegenden:
die meresten sind in allen Kapseln, welche Gelenke ent-

hal-
(u) [Spaltenumbruch] Ebenders. ebendas.
(x) Ebenders. n. 11.
(y) Ebenders. ebendas.
(z) Bertin T. I. S. 178.
(a) [Spaltenumbruch] Auch den grossen spricht
Ruysch den Drüfenbau ab. Ad-
vers. III. n.
3.
(b) De perspirat. n. 871.
T t 2

Die Durchſeiher.
und wieder eine andre an demjenigen Theile, wo ſich der
Kronenfortſatz von dem Hoͤkker unterſcheidet (u).

Bei der Zuſammenfuͤgung der Ellbogenroͤhre mit
der Spindel verlaͤngert ſich hinterwerts eine groſſe Druͤſe
von dem Ellbogenfortſazze, der griffelfoͤrmig iſt, zu dem
eben ſo gebildten Fortſazze an der Spindel hin (x). Zwo
andre legen ſich vorwerts an die inwendige und hintere
Seite der Ellbogenroͤhre an (y). Von dem Zwiſchen-
raume der Gelenkflaͤche des Schiff- und Halbmonden-
beins, bis zum Zwiſchenraume der zwo halben glatten
Flaͤchen der Spindel, und zum Bande, erſtrekkt ſich eine
Vertiefung von Gefaͤſſen und Druͤſen. Die uͤbrigen
wollen wir unter den kleinen Gelenkdruͤſen mit erzaͤlen.

Es gibt auch noch einige kleine, die zwar nicht ſo
in den Gelenkhoͤlungen, ſondern in andern Grubentiefen
der Knochen liegen, dergleichen gilt von demjenigen
Winkel des Knochens, den der groſſe Umdreher in
Schuzz nimmt (z).

§. 23.
Die kleinen Druͤſen.

Kleiner iſt ſchon das Geſchlechte der Druͤſen, wel-
ches den Vergliederungen der Knochen zugeordnet iſt,
indem ihre kleine Kernchen nicht eben ſo nahe bei einan-
der liegen, noch einen andern groſſen Haufen ausma-
chen, ob man gleich nicht darum eben ſagen darf, daß
ſie von der Klaſſe der einfachen ſind (a). Es erinnert
von ihnen der beruͤmte Kaauw (b), daß ihr Saft dikk-
lich ſey.

Vor andern beſezzen dieſe Kernchen zwo Gegenden:
die mereſten ſind in allen Kapſeln, welche Gelenke ent-

hal-
(u) [Spaltenumbruch] Ebenderſ. ebendaſ.
(x) Ebenderſ. n. 11.
(y) Ebenderſ. ebendaſ.
(z) Bertin T. I. S. 178.
(a) [Spaltenumbruch] Auch den groſſen ſpricht
Ruyſch den Druͤfenbau ab. Ad-
verſ. III. n.
3.
(b) De perſpirat. n. 871.
T t 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0679" n="659"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die Durch&#x017F;eiher.</hi></fw><lb/>
und wieder eine andre an demjenigen Theile, wo &#x017F;ich der<lb/>
Kronenfort&#x017F;atz von dem Ho&#x0364;kker unter&#x017F;cheidet <note place="foot" n="(u)"><cb/>
Ebender&#x017F;. ebenda&#x017F;.</note>.</p><lb/>
            <p>Bei der Zu&#x017F;ammenfu&#x0364;gung der Ellbogenro&#x0364;hre mit<lb/>
der Spindel verla&#x0364;ngert &#x017F;ich hinterwerts eine gro&#x017F;&#x017F;e Dru&#x0364;&#x017F;e<lb/>
von dem Ellbogenfort&#x017F;azze, der griffelfo&#x0364;rmig i&#x017F;t, zu dem<lb/>
eben &#x017F;o gebildten Fort&#x017F;azze an der Spindel hin <note place="foot" n="(x)">Ebender&#x017F;. <hi rendition="#aq">n.</hi> 11.</note>. Zwo<lb/>
andre legen &#x017F;ich vorwerts an die inwendige und hintere<lb/>
Seite der Ellbogenro&#x0364;hre an <note place="foot" n="(y)">Ebender&#x017F;. ebenda&#x017F;.</note>. Von dem Zwi&#x017F;chen-<lb/>
raume der Gelenkfla&#x0364;che des Schiff- und Halbmonden-<lb/>
beins, bis zum Zwi&#x017F;chenraume der zwo halben glatten<lb/>
Fla&#x0364;chen der Spindel, und zum Bande, er&#x017F;trekkt &#x017F;ich eine<lb/>
Vertiefung von Gefa&#x0364;&#x017F;&#x017F;en und Dru&#x0364;&#x017F;en. Die u&#x0364;brigen<lb/>
wollen wir unter den kleinen Gelenkdru&#x0364;&#x017F;en mit erza&#x0364;len.</p><lb/>
            <p>Es gibt auch noch einige kleine, die zwar nicht &#x017F;o<lb/>
in den Gelenkho&#x0364;lungen, &#x017F;ondern in andern Grubentiefen<lb/>
der Knochen liegen, dergleichen gilt von demjenigen<lb/>
Winkel des Knochens, den der gro&#x017F;&#x017F;e Umdreher in<lb/>
Schuzz nimmt <note place="foot" n="(z)"><hi rendition="#fr">Bertin</hi><hi rendition="#aq">T. I.</hi> S. 178.</note>.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 23.<lb/>
Die kleinen Dru&#x0364;&#x017F;en.</head><lb/>
            <p>Kleiner i&#x017F;t &#x017F;chon das Ge&#x017F;chlechte der Dru&#x0364;&#x017F;en, wel-<lb/>
ches den Vergliederungen der Knochen zugeordnet i&#x017F;t,<lb/>
indem ihre kleine Kernchen nicht eben &#x017F;o nahe bei einan-<lb/>
der liegen, noch einen andern gro&#x017F;&#x017F;en Haufen ausma-<lb/>
chen, ob man gleich nicht darum eben &#x017F;agen darf, daß<lb/>
&#x017F;ie von der Kla&#x017F;&#x017F;e der einfachen &#x017F;ind <note place="foot" n="(a)"><cb/>
Auch den gro&#x017F;&#x017F;en &#x017F;pricht<lb/><hi rendition="#fr">Ruy&#x017F;ch</hi> den Dru&#x0364;fenbau ab. <hi rendition="#aq">Ad-<lb/>
ver&#x017F;. III. n.</hi> 3.</note>. Es erinnert<lb/>
von ihnen der beru&#x0364;mte <hi rendition="#fr">Kaauw</hi> <note place="foot" n="(b)"><hi rendition="#aq">De per&#x017F;pirat. n.</hi> 871.</note>, daß ihr Saft dikk-<lb/>
lich &#x017F;ey.</p><lb/>
            <p>Vor andern be&#x017F;ezzen die&#x017F;e Kernchen zwo Gegenden:<lb/>
die mere&#x017F;ten &#x017F;ind in allen Kap&#x017F;eln, welche Gelenke ent-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">T t 2</fw><fw place="bottom" type="catch">hal-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[659/0679] Die Durchſeiher. und wieder eine andre an demjenigen Theile, wo ſich der Kronenfortſatz von dem Hoͤkker unterſcheidet (u). Bei der Zuſammenfuͤgung der Ellbogenroͤhre mit der Spindel verlaͤngert ſich hinterwerts eine groſſe Druͤſe von dem Ellbogenfortſazze, der griffelfoͤrmig iſt, zu dem eben ſo gebildten Fortſazze an der Spindel hin (x). Zwo andre legen ſich vorwerts an die inwendige und hintere Seite der Ellbogenroͤhre an (y). Von dem Zwiſchen- raume der Gelenkflaͤche des Schiff- und Halbmonden- beins, bis zum Zwiſchenraume der zwo halben glatten Flaͤchen der Spindel, und zum Bande, erſtrekkt ſich eine Vertiefung von Gefaͤſſen und Druͤſen. Die uͤbrigen wollen wir unter den kleinen Gelenkdruͤſen mit erzaͤlen. Es gibt auch noch einige kleine, die zwar nicht ſo in den Gelenkhoͤlungen, ſondern in andern Grubentiefen der Knochen liegen, dergleichen gilt von demjenigen Winkel des Knochens, den der groſſe Umdreher in Schuzz nimmt (z). §. 23. Die kleinen Druͤſen. Kleiner iſt ſchon das Geſchlechte der Druͤſen, wel- ches den Vergliederungen der Knochen zugeordnet iſt, indem ihre kleine Kernchen nicht eben ſo nahe bei einan- der liegen, noch einen andern groſſen Haufen ausma- chen, ob man gleich nicht darum eben ſagen darf, daß ſie von der Klaſſe der einfachen ſind (a). Es erinnert von ihnen der beruͤmte Kaauw (b), daß ihr Saft dikk- lich ſey. Vor andern beſezzen dieſe Kernchen zwo Gegenden: die mereſten ſind in allen Kapſeln, welche Gelenke ent- hal- (u) Ebenderſ. ebendaſ. (x) Ebenderſ. n. 11. (y) Ebenderſ. ebendaſ. (z) Bertin T. I. S. 178. (a) Auch den groſſen ſpricht Ruyſch den Druͤfenbau ab. Ad- verſ. III. n. 3. (b) De perſpirat. n. 871. T t 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende02_1762
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende02_1762/679
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 2. Berlin, 1762, S. 659. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende02_1762/679>, abgerufen am 22.11.2024.