Zellgewebe stehen bleiben, wenn es sich ins Zellgewebe verbreitet hätte. Doch es zeigt die Abwesenheit der kleinen Knoten, daß hier keine Drüsen zwischen den Schlagadern und den Flieswassergefässen liegen kön- nen (y).
Es ergisset sich weiter, eben dieser Gallertsaft, mit Geschwindigkeit (z) und mit eben so grosser Geschwindig- keit, als er aus der Schlagader flist, und auch von den Blutäderchen wieder eingesogen wird, in alle sowohl grosse, als kleine Hölungen des menschlichen Körpers. Selbst der Leim der Fische flist durch eben die Wege in die Hölen des Kopfes, der Brust, des Herzbeutels, des Darmfells und des Nezzes, so wie in die kleinen Hölchen an dem ganzen Körper mit leichter Mühe durch, so daß ebenfalls kein Knote im Wege liegt, und sich zwi- schen einem Schlagäderchen und dem ausdamfenden Schweisloche befinden, den Saft anhalten, und von dieser Verzögerung gros werden könnte. Wir haben bereits die Erinnerung mitgeteilt, daß dergleichen Gal- lertsaft im Blute einer Frucht nicht zugegen sey, als welcher aller Orten durchgängig rot ist.
§. 22. Die Drüsen. I. Die zusammengesezzten.
Doch darum erzeugen sich nicht überhaupt alle sol- che Säfte, welche vom Feuer, oder vom Weingeiste ge- rinnend gemacht werden, in den einfachen Durchseihern. Es wird nämlich in den zusammengesezzten Drüsen der Nieren ein rötlicher und gerinnbarer Saft abgesondert: weiter befindet sich in allen Vergliedrungen der Gelenke des Körpers in Menschen ein sehr zähes Eiweis, dessen Natur wir erzält haben (a), und diese macht es, daß man diesen Saft überhaupt unter die gallertartige zälet. Es
hat
(y)[Spaltenumbruch]
2. Buch.
(z) 2. Buch.
(a)[Spaltenumbruch]
7. Buch. 1. Abschn. §. 5.
Die Durchſeiher.
Zellgewebe ſtehen bleiben, wenn es ſich ins Zellgewebe verbreitet haͤtte. Doch es zeigt die Abweſenheit der kleinen Knoten, daß hier keine Druͤſen zwiſchen den Schlagadern und den Flieswaſſergefaͤſſen liegen koͤn- nen (y).
Es ergiſſet ſich weiter, eben dieſer Gallertſaft, mit Geſchwindigkeit (z) und mit eben ſo groſſer Geſchwindig- keit, als er aus der Schlagader fliſt, und auch von den Blutaͤderchen wieder eingeſogen wird, in alle ſowohl groſſe, als kleine Hoͤlungen des menſchlichen Koͤrpers. Selbſt der Leim der Fiſche fliſt durch eben die Wege in die Hoͤlen des Kopfes, der Bruſt, des Herzbeutels, des Darmfells und des Nezzes, ſo wie in die kleinen Hoͤlchen an dem ganzen Koͤrper mit leichter Muͤhe durch, ſo daß ebenfalls kein Knote im Wege liegt, und ſich zwi- ſchen einem Schlagaͤderchen und dem ausdamfenden Schweisloche befinden, den Saft anhalten, und von dieſer Verzoͤgerung gros werden koͤnnte. Wir haben bereits die Erinnerung mitgeteilt, daß dergleichen Gal- lertſaft im Blute einer Frucht nicht zugegen ſey, als welcher aller Orten durchgaͤngig rot iſt.
§. 22. Die Druͤſen. I. Die zuſammengeſezzten.
Doch darum erzeugen ſich nicht uͤberhaupt alle ſol- che Saͤfte, welche vom Feuer, oder vom Weingeiſte ge- rinnend gemacht werden, in den einfachen Durchſeihern. Es wird naͤmlich in den zuſammengeſezzten Druͤſen der Nieren ein roͤtlicher und gerinnbarer Saft abgeſondert: weiter befindet ſich in allen Vergliedrungen der Gelenke des Koͤrpers in Menſchen ein ſehr zaͤhes Eiweis, deſſen Natur wir erzaͤlt haben (a), und dieſe macht es, daß man dieſen Saft uͤberhaupt unter die gallertartige zaͤlet. Es
hat
(y)[Spaltenumbruch]
2. Buch.
(z) 2. Buch.
(a)[Spaltenumbruch]
7. Buch. 1. Abſchn. §. 5.
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Die Durchſeiher.
Zellgewebe ſtehen bleiben, wenn es ſich ins Zellgewebe
verbreitet haͤtte. Doch es zeigt die Abweſenheit der
kleinen Knoten, daß hier keine Druͤſen zwiſchen den
Schlagadern und den Flieswaſſergefaͤſſen liegen koͤn-
nen (y).
Es ergiſſet ſich weiter, eben dieſer Gallertſaft, mit
Geſchwindigkeit (z) und mit eben ſo groſſer Geſchwindig-
keit, als er aus der Schlagader fliſt, und auch von den
Blutaͤderchen wieder eingeſogen wird, in alle ſowohl
groſſe, als kleine Hoͤlungen des menſchlichen Koͤrpers.
Selbſt der Leim der Fiſche fliſt durch eben die Wege
in die Hoͤlen des Kopfes, der Bruſt, des Herzbeutels,
des Darmfells und des Nezzes, ſo wie in die kleinen
Hoͤlchen an dem ganzen Koͤrper mit leichter Muͤhe durch,
ſo daß ebenfalls kein Knote im Wege liegt, und ſich zwi-
ſchen einem Schlagaͤderchen und dem ausdamfenden
Schweisloche befinden, den Saft anhalten, und von
dieſer Verzoͤgerung gros werden koͤnnte. Wir haben
bereits die Erinnerung mitgeteilt, daß dergleichen Gal-
lertſaft im Blute einer Frucht nicht zugegen ſey, als
welcher aller Orten durchgaͤngig rot iſt.
§. 22.
Die Druͤſen. I. Die zuſammengeſezzten.
Doch darum erzeugen ſich nicht uͤberhaupt alle ſol-
che Saͤfte, welche vom Feuer, oder vom Weingeiſte ge-
rinnend gemacht werden, in den einfachen Durchſeihern.
Es wird naͤmlich in den zuſammengeſezzten Druͤſen der
Nieren ein roͤtlicher und gerinnbarer Saft abgeſondert:
weiter befindet ſich in allen Vergliedrungen der Gelenke
des Koͤrpers in Menſchen ein ſehr zaͤhes Eiweis, deſſen
Natur wir erzaͤlt haben (a), und dieſe macht es, daß man
dieſen Saft uͤberhaupt unter die gallertartige zaͤlet. Es
hat
(y)
2. Buch.
(z) 2. Buch.
(a)
7. Buch. 1. Abſchn. §. 5.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 2. Berlin, 1762, S. 653. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende02_1762/673>, abgerufen am 22.11.2024.
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