eines verliebten Thieres ausgedehnt, oder von der anato- mischen Sprizze in dieselbe Wachs eingesprizzt worden seyn. Eben das begegnet auch dem verschlossnen Harn- gange, welcher sehr oft zur Dikke eines Darms auf- schwillt. Jst eben diese Röhre nicht ganz und gar ver- schlossen, sondern nur etwa an einer Stelle, so wird sie freilich nicht so sehr, sondern nur in so fern ausgedehnt werden, nun so viel das Ende der Röhre grösser ist, welches einen blinden Ausgang hat.
§. 5. Der senkrechte Drukk auf die Seiten der Schlagadern.
Es ist diese Wirkung des Blutes auf die Wände der Schlagadern, die wir hier betrachten, an sich noch denkwürdiger. Bereits vorlängst haben Jakob Her- mann und Peter Anton Michelotti(d) gezeiget, daß eine schief durch die Schlagader geschleuderte Blutsäule, oder Kügelchen, die Wände ihrer Schlagader nach den- jenigen Linien drükke, welche auf den Umfang derselben nach dem Perpendikkel auffallen. Es ist dieser Erweis nicht schwer, da sich diese schiefe Richtung in zwo gerade Linien auflösen läst, darunter die eine mit der Achse und der Wand einer vollkommen geraden Schlagader pa- rallel läuft, die zwote aber mit beiden genannten Thei- len vertikal gezogen ist. Es laufen aber in keinem ein- zigen Thiere die Schlagadern vom Herzen gerade aus, und es ist ihr Ursprung selbst ein Bogen. Daher wer- den, vornämlich in der Gegend und und demjenigen Theile der Aorte, wohin die Achse von der Mündung des Herzens führt, die Schlagadersäkke am allerhäufig- sten angetroffen (e); denn dies ist der Name (Anevrisma),
womit
(d)[Spaltenumbruch]De separatio. fluidor. S. 55. 56. 57.
(e)[Spaltenumbruch]
Jn dem grösten Sinus. Val- salva S. 131. und in der ganzen
Gegend,
Sechſtes Buch. Die Seitenbewegung
eines verliebten Thieres ausgedehnt, oder von der anato- miſchen Sprizze in dieſelbe Wachs eingeſprizzt worden ſeyn. Eben das begegnet auch dem verſchloſſnen Harn- gange, welcher ſehr oft zur Dikke eines Darms auf- ſchwillt. Jſt eben dieſe Roͤhre nicht ganz und gar ver- ſchloſſen, ſondern nur etwa an einer Stelle, ſo wird ſie freilich nicht ſo ſehr, ſondern nur in ſo fern ausgedehnt werden, nun ſo viel das Ende der Roͤhre groͤſſer iſt, welches einen blinden Ausgang hat.
§. 5. Der ſenkrechte Drukk auf die Seiten der Schlagadern.
Es iſt dieſe Wirkung des Blutes auf die Waͤnde der Schlagadern, die wir hier betrachten, an ſich noch denkwuͤrdiger. Bereits vorlaͤngſt haben Jakob Her- mann und Peter Anton Michelotti(d) gezeiget, daß eine ſchief durch die Schlagader geſchleuderte Blutſaͤule, oder Kuͤgelchen, die Waͤnde ihrer Schlagader nach den- jenigen Linien druͤkke, welche auf den Umfang derſelben nach dem Perpendikkel auffallen. Es iſt dieſer Erweis nicht ſchwer, da ſich dieſe ſchiefe Richtung in zwo gerade Linien aufloͤſen laͤſt, darunter die eine mit der Achſe und der Wand einer vollkommen geraden Schlagader pa- rallel laͤuft, die zwote aber mit beiden genannten Thei- len vertikal gezogen iſt. Es laufen aber in keinem ein- zigen Thiere die Schlagadern vom Herzen gerade aus, und es iſt ihr Urſprung ſelbſt ein Bogen. Daher wer- den, vornaͤmlich in der Gegend und und demjenigen Theile der Aorte, wohin die Achſe von der Muͤndung des Herzens fuͤhrt, die Schlagaderſaͤkke am allerhaͤufig- ſten angetroffen (e); denn dies iſt der Name (Anevrisma),
womit
(d)[Spaltenumbruch]De ſeparatio. fluidor. S. 55. 56. 57.
(e)[Spaltenumbruch]
Jn dem groͤſten Sinus. Val- ſalva S. 131. und in der ganzen
Gegend,
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Sechſtes Buch. Die Seitenbewegung
eines verliebten Thieres ausgedehnt, oder von der anato-
miſchen Sprizze in dieſelbe Wachs eingeſprizzt worden
ſeyn. Eben das begegnet auch dem verſchloſſnen Harn-
gange, welcher ſehr oft zur Dikke eines Darms auf-
ſchwillt. Jſt eben dieſe Roͤhre nicht ganz und gar ver-
ſchloſſen, ſondern nur etwa an einer Stelle, ſo wird ſie
freilich nicht ſo ſehr, ſondern nur in ſo fern ausgedehnt
werden, nun ſo viel das Ende der Roͤhre groͤſſer iſt,
welches einen blinden Ausgang hat.
§. 5.
Der ſenkrechte Drukk auf die Seiten der
Schlagadern.
Es iſt dieſe Wirkung des Blutes auf die Waͤnde der
Schlagadern, die wir hier betrachten, an ſich noch
denkwuͤrdiger. Bereits vorlaͤngſt haben Jakob Her-
mann und Peter Anton Michelotti (d) gezeiget, daß
eine ſchief durch die Schlagader geſchleuderte Blutſaͤule,
oder Kuͤgelchen, die Waͤnde ihrer Schlagader nach den-
jenigen Linien druͤkke, welche auf den Umfang derſelben
nach dem Perpendikkel auffallen. Es iſt dieſer Erweis
nicht ſchwer, da ſich dieſe ſchiefe Richtung in zwo gerade
Linien aufloͤſen laͤſt, darunter die eine mit der Achſe und
der Wand einer vollkommen geraden Schlagader pa-
rallel laͤuft, die zwote aber mit beiden genannten Thei-
len vertikal gezogen iſt. Es laufen aber in keinem ein-
zigen Thiere die Schlagadern vom Herzen gerade aus,
und es iſt ihr Urſprung ſelbſt ein Bogen. Daher wer-
den, vornaͤmlich in der Gegend und und demjenigen
Theile der Aorte, wohin die Achſe von der Muͤndung
des Herzens fuͤhrt, die Schlagaderſaͤkke am allerhaͤufig-
ſten angetroffen (e); denn dies iſt der Name (Anevrisma),
womit
(d)
De ſeparatio. fluidor. S. 55.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 2. Berlin, 1762, S. 372. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende02_1762/392>, abgerufen am 23.11.2024.
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