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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 2. Berlin, 1762.

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Das Salzwasser.
Von eiweisartigem Fädenwerke leitete vormals Samuel
Collins (s) und Tyson (s*) die Fasergewächse her, und
es behauptet der vortrefliche Senak (t), daß ein Flies-
wasser den Grund zu den Polypen hergebe.

Weiter kann man kaum zweifeln, daß nicht eben
dieses Salzwasser im Blute, zu der so sehr berümten
Rinde, die im Blute schwimmet, so oft sich zu einer
Entzündung und zum harten Pulsschlage ein heftiges
Fieber gesellet (u), und welche man die Blutrinde im
Seitenstechen
zu nennen pflegt, ob man solche gleich
auch in den Wechselfibern (u*), in der Bräune, im Ca-
tharr (u**), in den Kinderblattern (u***), in den Kolik-
schmerzen (x), in den Gliederschmerzen (y), in der Gicht (z),
im bösartigen Fieber | (a), in dem Blute der Wasser-
scheuen (b), hie und da antrift, und die im Blute schwang-
rer Frauen selten ganz und gar abwesend zu sein pflegt (c),
dazu die Materie hergeben sollte. Freilich mischen sich
bei dieser Rinde noch viele zweideutige Bedenklichkeiten
mit ein, davon man die Ursache noch nicht zuverläßig
angeben kann (d). Daß sie aber viel deutlicher alsdenn
zum Vorschein komme, wenn das Blut in ein enges
Gefässe aufgefangen worden, und unvollständiger ins

Gesichte
(s) [Spaltenumbruch] System. of anat. S. 770.
(s*) Anat. of a pygmy S. 10.
(t) T. II. S. 460. ferner bar-
tholinvs
L. I. hist. 52. C. bav-
hin
Theatr. anat.
aus dem vesal.
S. 218. Eine weisse Rinde be-
schreibt Malpigh, in deren Zwi-
schenräumchen rotes Blut befind-
lich gewesen, de polyp. S. 126.
(u) schelhammer de febr. S.
35. Jn den Wechselsiebern ist das
Blut dikk, und ehe ein Rozz. car-
thevser
de febr. intermitt.
(u*) quesnai de la faignee S.
408. Neue Ausg.
(u**) quesnai ebendas. S. 400.
(u***) De haen II. S. 24. 43.
T. III. S. 132.
(x) v. swieten T. III. S. 269.
(y) [Spaltenumbruch] veratti S. 57. arcissews-
ky
Curat. podagr.
S. 96. 97.
quesnai de la saignee, neue Aus-
gabe S. 409. De haen II. S. 24.
stvbbe Phlebotem. S. 123.
(z) coste sur la goute S. 21.
De haen Rat. med. II. S. 24.
(a) barker Diss. on the present
fev.
S. 10. frank Alleluja. S. 329.
A. de haen Rat. med S. 166.
(b) Journ. Encycloped. T. I. S. 83.
(c) A. de haen Rat. med.
S. 109. und P. II. S. 25. Ques-
nai
angef. Ort. S. 400.
(d) Wem es beliebt, lese die
Theorie davon beim berümten
Schebreare T. II. S. 21. G. v.
swieten
gestehet, er wisse nicht,
was dieses Fellchen sei T. I. S. 652[.]
N 3

Das Salzwaſſer.
Von eiweisartigem Faͤdenwerke leitete vormals Samuel
Collins (s) und Tyſon (s*) die Faſergewaͤchſe her, und
es behauptet der vortrefliche Senak (t), daß ein Flies-
waſſer den Grund zu den Polypen hergebe.

Weiter kann man kaum zweifeln, daß nicht eben
dieſes Salzwaſſer im Blute, zu der ſo ſehr beruͤmten
Rinde, die im Blute ſchwimmet, ſo oft ſich zu einer
Entzuͤndung und zum harten Pulsſchlage ein heftiges
Fieber geſellet (u), und welche man die Blutrinde im
Seitenſtechen
zu nennen pflegt, ob man ſolche gleich
auch in den Wechſelfibern (u*), in der Braͤune, im Ca-
tharr (u**), in den Kinderblattern (u***), in den Kolik-
ſchmerzen (x), in den Gliederſchmerzen (y), in der Gicht (z),
im boͤsartigen Fieber | (a), in dem Blute der Waſſer-
ſcheuen (b), hie und da antrift, und die im Blute ſchwang-
rer Frauen ſelten ganz und gar abweſend zu ſein pflegt (c),
dazu die Materie hergeben ſollte. Freilich miſchen ſich
bei dieſer Rinde noch viele zweideutige Bedenklichkeiten
mit ein, davon man die Urſache noch nicht zuverlaͤßig
angeben kann (d). Daß ſie aber viel deutlicher alsdenn
zum Vorſchein komme, wenn das Blut in ein enges
Gefaͤſſe aufgefangen worden, und unvollſtaͤndiger ins

Geſichte
(s) [Spaltenumbruch] Syſtem. of anat. S. 770.
(s*) Anat. of a pygmy S. 10.
(t) T. II. S. 460. ferner bar-
tholinvſ
L. I. hiſt. 52. C. bav-
hin
Theatr. anat.
aus dem veſal.
S. 218. Eine weiſſe Rinde be-
ſchreibt Malpigh, in deren Zwi-
ſchenraͤumchen rotes Blut befind-
lich geweſen, de polyp. S. 126.
(u) ſchelhammer de febr. S.
35. Jn den Wechſelſiebern iſt das
Blut dikk, und ehe ein Rozz. car-
thevſer
de febr. intermitt.
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(u**) queſnai ebendaſ. S. 400.
(u***) De haen II. S. 24. 43.
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ky
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De haen Rat. med. II. S. 24.
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fev.
S. 10. frank Alleluja. S. 329.
A. de haen Rat. med S. 166.
(b) Journ. Encycloped. T. I. S. 83.
(c) A. de haen Rat. med.
S. 109. und P. II. S. 25. Ques-
nai
angef. Ort. S. 400.
(d) Wem es beliebt, leſe die
Theorie davon beim beruͤmten
Schebreare T. II. S. 21. G. v.
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was dieſes Fellchen ſei T. I. S. 652[.]
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[197/0217] Das Salzwaſſer. Von eiweisartigem Faͤdenwerke leitete vormals Samuel Collins (s) und Tyſon (s*) die Faſergewaͤchſe her, und es behauptet der vortrefliche Senak (t), daß ein Flies- waſſer den Grund zu den Polypen hergebe. Weiter kann man kaum zweifeln, daß nicht eben dieſes Salzwaſſer im Blute, zu der ſo ſehr beruͤmten Rinde, die im Blute ſchwimmet, ſo oft ſich zu einer Entzuͤndung und zum harten Pulsſchlage ein heftiges Fieber geſellet (u), und welche man die Blutrinde im Seitenſtechen zu nennen pflegt, ob man ſolche gleich auch in den Wechſelfibern (u*), in der Braͤune, im Ca- tharr (u**), in den Kinderblattern (u***), in den Kolik- ſchmerzen (x), in den Gliederſchmerzen (y), in der Gicht (z), im boͤsartigen Fieber | (a), in dem Blute der Waſſer- ſcheuen (b), hie und da antrift, und die im Blute ſchwang- rer Frauen ſelten ganz und gar abweſend zu ſein pflegt (c), dazu die Materie hergeben ſollte. Freilich miſchen ſich bei dieſer Rinde noch viele zweideutige Bedenklichkeiten mit ein, davon man die Urſache noch nicht zuverlaͤßig angeben kann (d). Daß ſie aber viel deutlicher alsdenn zum Vorſchein komme, wenn das Blut in ein enges Gefaͤſſe aufgefangen worden, und unvollſtaͤndiger ins Geſichte (s) Syſtem. of anat. S. 770. (s*) Anat. of a pygmy S. 10. (t) T. II. S. 460. ferner bar- tholinvſ L. I. hiſt. 52. C. bav- hin Theatr. anat. aus dem veſal. S. 218. Eine weiſſe Rinde be- ſchreibt Malpigh, in deren Zwi- ſchenraͤumchen rotes Blut befind- lich geweſen, de polyp. S. 126. (u) ſchelhammer de febr. S. 35. Jn den Wechſelſiebern iſt das Blut dikk, und ehe ein Rozz. car- thevſer de febr. intermitt. (u*) queſnai de la faignée S. 408. Neue Ausg. (u**) queſnai ebendaſ. S. 400. (u***) De haen II. S. 24. 43. T. III. S. 132. (x) v. ſwieten T. III. S. 269. (y) veratti S. 57. arciſſewſ- ky Curat. podagr. S. 96. 97. queſnai de la ſaignée, neue Aus- gabe S. 409. De haen II. S. 24. ſtvbbe Phlebotem. S. 123. (z) coſte ſur la goute S. 21. De haen Rat. med. II. S. 24. (a) barker Diſſ. on the preſent fev. S. 10. frank Alleluja. S. 329. A. de haen Rat. med S. 166. (b) Journ. Encycloped. T. I. S. 83. (c) A. de haen Rat. med. S. 109. und P. II. S. 25. Ques- nai angef. Ort. S. 400. (d) Wem es beliebt, leſe die Theorie davon beim beruͤmten Schebreare T. II. S. 21. G. v. ſwieten geſtehet, er wiſſe nicht, was dieſes Fellchen ſei T. I. S. 652. N 3

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 2. Berlin, 1762, S. 197. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende02_1762/217>, abgerufen am 24.11.2024.