Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 1. Berlin, 1759.Viertes Buch. Das Herz. diesen Nerven unterbunden gehabt (b). Ein andererHund starb nach zween Tagen, als ihm Courtenius (c) eben dieses herumschweifende Paar mit einem Faden un- terbunden, nachdem er einen Ekel gegen die Speisen, Erbrechen, und ein beschwerliches Athemholen erlitten hatte. Derjenige starb den dritten oder vierten Tag darauf, dem Berger (d) eben diesen Nerven gebunden hatte, und nach siebenzehn Tage starben die, an de- nen Bagliv (e) eben diesen Versuch gemacht hatte. Des- gleichen haben auch diejenigen Hunde das Leben später eingebüsset, deren sich der sehr glaubwürdige Gelehrte, Morgagnus (f), bediente. Der erste unter denensel- ben wurde erstlich den zehnten Tag dem Tode zu Theil, nachdem der Magen seine Dauungskraft verloren, und die Stimme verschwunden war: der andere endigte sein Leben unter keichenden Seufzern und starken Herzzittern, den achtzehnten Tag darnach. Mit demjenigen war es in dreien Tagen aus, dem der berühmte Heuermann (g) eben dieses Paar gebunden hatte, und er stand ebenfalls Herzensangst, eine Verwirrung der Sinne, und andere Zufälle vorher aus. Von einer solchen Unterbindung hat der vortrefliche Senac eine gänzliche Entkräftung des Herzens wahrgenommen (h). Jch habe auch selbst hierüber viele Versuche, in Ge- ein (b) [Spaltenumbruch]
Beim Emanuel König in Regno animali S. 98. (c) Philosoph. Transact. n. 335. (d) De natura humana S. 63. (e) Dissert. in qua experim. anat. pract. &c. n. VIII. (f) Epistol. anatom. XIII. n. 26. [unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]7. (g) [Spaltenumbruch]
Physiologie T. I. S. 300. (h) Am angef. Ort T. II. S. 224. (i) Diss. in qua continentur ex-
perimenta circa ligaturas nervo- rum in variis animalibus instituta. Gotting. 1753. Viertes Buch. Das Herz. dieſen Nerven unterbunden gehabt (b). Ein andererHund ſtarb nach zween Tagen, als ihm Courtenius (c) eben dieſes herumſchweifende Paar mit einem Faden un- terbunden, nachdem er einen Ekel gegen die Speiſen, Erbrechen, und ein beſchwerliches Athemholen erlitten hatte. Derjenige ſtarb den dritten oder vierten Tag darauf, dem Berger (d) eben dieſen Nerven gebunden hatte, und nach ſiebenzehn Tage ſtarben die, an de- nen Bagliv (e) eben dieſen Verſuch gemacht hatte. Des- gleichen haben auch diejenigen Hunde das Leben ſpaͤter eingebuͤſſet, deren ſich der ſehr glaubwuͤrdige Gelehrte, Morgagnus (f), bediente. Der erſte unter denenſel- ben wurde erſtlich den zehnten Tag dem Tode zu Theil, nachdem der Magen ſeine Dauungskraft verloren, und die Stimme verſchwunden war: der andere endigte ſein Leben unter keichenden Seufzern und ſtarken Herzzittern, den achtzehnten Tag darnach. Mit demjenigen war es in dreien Tagen aus, dem der beruͤhmte Heuermann (g) eben dieſes Paar gebunden hatte, und er ſtand ebenfalls Herzensangſt, eine Verwirrung der Sinne, und andere Zufaͤlle vorher aus. Von einer ſolchen Unterbindung hat der vortrefliche Senac eine gaͤnzliche Entkraͤftung des Herzens wahrgenommen (h). Jch habe auch ſelbſt hieruͤber viele Verſuche, in Ge- ein (b) [Spaltenumbruch]
Beim Emanuel König in Regno animali S. 98. (c) Philoſoph. Transact. n. 335. (d) De natura humana S. 63. (e) Diſſert. in qua experim. anat. pract. &c. n. VIII. (f) Epiſtol. anatom. XIII. n. 26. [unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]7. (g) [Spaltenumbruch]
Phyſiologie T. I. S. 300. (h) Am angef. Ort T. II. S. 224. (i) Diſſ. in qua continentur ex-
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Viertes Buch. Das Herz.
dieſen Nerven unterbunden gehabt (b). Ein anderer
Hund ſtarb nach zween Tagen, als ihm Courtenius (c)
eben dieſes herumſchweifende Paar mit einem Faden un-
terbunden, nachdem er einen Ekel gegen die Speiſen,
Erbrechen, und ein beſchwerliches Athemholen erlitten
hatte. Derjenige ſtarb den dritten oder vierten Tag
darauf, dem Berger (d) eben dieſen Nerven gebunden
hatte, und nach ſiebenzehn Tage ſtarben die, an de-
nen Bagliv (e) eben dieſen Verſuch gemacht hatte. Des-
gleichen haben auch diejenigen Hunde das Leben ſpaͤter
eingebuͤſſet, deren ſich der ſehr glaubwuͤrdige Gelehrte,
Morgagnus (f), bediente. Der erſte unter denenſel-
ben wurde erſtlich den zehnten Tag dem Tode zu Theil,
nachdem der Magen ſeine Dauungskraft verloren, und
die Stimme verſchwunden war: der andere endigte ſein
Leben unter keichenden Seufzern und ſtarken Herzzittern,
den achtzehnten Tag darnach. Mit demjenigen war es
in dreien Tagen aus, dem der beruͤhmte Heuermann (g)
eben dieſes Paar gebunden hatte, und er ſtand ebenfalls
Herzensangſt, eine Verwirrung der Sinne, und andere
Zufaͤlle vorher aus. Von einer ſolchen Unterbindung
hat der vortrefliche Senac eine gaͤnzliche Entkraͤftung
des Herzens wahrgenommen (h).
Jch habe auch ſelbſt hieruͤber viele Verſuche, in Ge-
ſellſchaft des Enkels des vortreflichen Brunners (i),
gemacht. Jch unterband an Kaninchen und Hunden
anfaͤnglich den umſchweifenden Nerven der einen Seite,
nachgehends an beiden Seiten. Es eraͤugnete ſich dabei
ein
(b)
Beim Emanuel König in
Regno animali S. 98.
(c) Philoſoph. Transact. n. 335.
(d) De natura humana S. 63.
(e) Diſſert. in qua experim.
anat. pract. &c. n. VIII.
(f) Epiſtol. anatom. XIII. n. 26.
_7.
(g)
Phyſiologie T. I. S. 300.
(h) Am angef. Ort T. II. S.
224.
(i) Diſſ. in qua continentur ex-
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rum in variis animalibus inſtituta.
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