dem hernach die meisten von denenjenigen, die sich durch oftmalige Zerlegungen der Thiere fleißig geübt hat- ten (r), hierinnen nachgefolget sind. Ja, es sind so gar diese Oefnungen nicht einmal an der Scheidewand des Herzens im Elephanten wahrzunehmen (s).
Jch habe für meine Person nie etwas dergleichen be- merken können, ob ich gleich sehr leicht einsehe, daß man theils mit dem Griffel gar bald dem welchen Fleische Ge- walt anthun, theils auch es sonst geschehen könne, daß dergleichen Wege selbst durch die Heftigkeit des antrei- benden Blutes bisweilen in einem lebendigen Thiere kön- nen eröfnet werden, gleichwie sonsten Blutadern, die Herzohren, die Herzkammern, und die grossen Schlag- aderstämme Risse bekommen. Jn der That hat der höchstglaubwürdige Zergliederer, J. Baptista Mor- gagni(t), an einigen, ob zwar wenigen Menschenkör- pern, ein oder anderes Löchlein an der Scheidewand, un- ter dem Ursprunge der Lungenschlagader, gefunden, wel- ches in die linke Herzkammer hineingieng.
§. 14. Die linke Herzkammer.
Die linke Herzkammer, welche man mit besserm Rechte die hintere, und ohnlängst die zwote genannt hat (t*), ist meistens schon mit der rechten beschrieben, indem die meisten Umstände in allen beiden mit einander übereinkommen. Sie pflegt bei erwachsnen Menschen
län-
(r)[Spaltenumbruch]I. walaevs in seinem be- kannten Sendschreiben an den Bar- tholin,Ep. I.S. 388. I. pecqvet Diss. anat.S. 34. N. highmor. Disqu. anat.S. 140. Conr. Vi- ctor schneider Disp. de corde, S. 39. Vop. Fort. plempivs Fun- [Spaltenumbruch]
dam. medic.S. 113. Laurember- gius u. a. m.
(s)Allen moulins am angef. Ort.
(t)Epist. anat. XV. n. 62.
(t*)Lieutaud am angef. Ort S. 313.
Viertes Buch. Das Herz.
dem hernach die meiſten von denenjenigen, die ſich durch oftmalige Zerlegungen der Thiere fleißig geuͤbt hat- ten (r), hierinnen nachgefolget ſind. Ja, es ſind ſo gar dieſe Oefnungen nicht einmal an der Scheidewand des Herzens im Elephanten wahrzunehmen (s).
Jch habe fuͤr meine Perſon nie etwas dergleichen be- merken koͤnnen, ob ich gleich ſehr leicht einſehe, daß man theils mit dem Griffel gar bald dem welchen Fleiſche Ge- walt anthun, theils auch es ſonſt geſchehen koͤnne, daß dergleichen Wege ſelbſt durch die Heftigkeit des antrei- benden Blutes bisweilen in einem lebendigen Thiere koͤn- nen eroͤfnet werden, gleichwie ſonſten Blutadern, die Herzohren, die Herzkammern, und die groſſen Schlag- aderſtaͤmme Riſſe bekommen. Jn der That hat der hoͤchſtglaubwuͤrdige Zergliederer, J. Baptiſta Mor- gagni(t), an einigen, ob zwar wenigen Menſchenkoͤr- pern, ein oder anderes Loͤchlein an der Scheidewand, un- ter dem Urſprunge der Lungenſchlagader, gefunden, wel- ches in die linke Herzkammer hineingieng.
§. 14. Die linke Herzkammer.
Die linke Herzkammer, welche man mit beſſerm Rechte die hintere, und ohnlaͤngſt die zwote genannt hat (t*), iſt meiſtens ſchon mit der rechten beſchrieben, indem die meiſten Umſtaͤnde in allen beiden mit einander uͤbereinkommen. Sie pflegt bei erwachſnen Menſchen
laͤn-
(r)[Spaltenumbruch]I. walaevs in ſeinem be- kannten Sendſchreiben an den Bar- tholin,Ep. I.S. 388. I. pecqvet Diſſ. anat.S. 34. N. highmor. Diſqu. anat.S. 140. Conr. Vi- ctor schneider Diſp. de corde, S. 39. Vop. Fort. plempivs Fun- [Spaltenumbruch]
dam. medic.S. 113. Laurember- gius u. a. m.
(s)Allen moulins am angef. Ort.
(t)Epiſt. anat. XV. n. 62.
(t*)Lieutaud am angef. Ort S. 313.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0708"n="652"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Viertes Buch. Das Herz.</hi></fw><lb/>
dem hernach die meiſten von denenjenigen, die ſich durch<lb/>
oftmalige Zerlegungen der Thiere fleißig geuͤbt hat-<lb/>
ten <noteplace="foot"n="(r)"><cb/><hirendition="#aq">I. <hirendition="#k">walaevs</hi></hi> in ſeinem be-<lb/>
kannten Sendſchreiben an den <hirendition="#fr">Bar-<lb/>
tholin,</hi><hirendition="#aq">Ep. I.</hi><hirendition="#fr">S.</hi> 388. <hirendition="#aq">I. <hirendition="#k">pecqvet</hi><lb/>
Diſſ. anat.</hi><hirendition="#fr">S.</hi> 34. <hirendition="#aq">N. <hirendition="#k">highmor.</hi><lb/>
Diſqu. anat.</hi><hirendition="#fr">S.</hi> 140. <hirendition="#aq">Conr. Vi-<lb/>
ctor <hirendition="#k">schneider</hi> Diſp. de corde,</hi><lb/><hirendition="#fr">S.</hi> 39. <hirendition="#aq">Vop. Fort. <hirendition="#k">plempivs</hi> Fun-<lb/><cb/>
dam. medic.</hi><hirendition="#fr">S.</hi> 113. <hirendition="#fr">Laurember-<lb/>
gius</hi> u. a. m.</note>, hierinnen nachgefolget ſind. Ja, es ſind ſo gar<lb/>
dieſe Oefnungen nicht einmal an der Scheidewand des<lb/>
Herzens im Elephanten wahrzunehmen <noteplace="foot"n="(s)"><hirendition="#aq">Allen <hirendition="#k">moulins</hi></hi> am angef.<lb/>
Ort.</note>.</p><lb/><p>Jch habe fuͤr meine Perſon nie etwas dergleichen be-<lb/>
merken koͤnnen, ob ich gleich ſehr leicht einſehe, daß man<lb/>
theils mit dem Griffel gar bald dem welchen Fleiſche Ge-<lb/>
walt anthun, theils auch es ſonſt geſchehen koͤnne, daß<lb/>
dergleichen Wege ſelbſt durch die Heftigkeit des antrei-<lb/>
benden Blutes bisweilen in einem lebendigen Thiere koͤn-<lb/>
nen eroͤfnet werden, gleichwie ſonſten Blutadern, die<lb/>
Herzohren, die Herzkammern, und die groſſen Schlag-<lb/>
aderſtaͤmme Riſſe bekommen. Jn der That hat der<lb/>
hoͤchſtglaubwuͤrdige Zergliederer, J. Baptiſta <hirendition="#fr">Mor-<lb/>
gagni</hi><noteplace="foot"n="(t)"><hirendition="#aq">Epiſt. anat. XV. n.</hi> 62.</note>, an einigen, ob zwar wenigen Menſchenkoͤr-<lb/>
pern, ein oder anderes Loͤchlein an der Scheidewand, un-<lb/>
ter dem Urſprunge der Lungenſchlagader, gefunden, wel-<lb/>
ches in die linke Herzkammer hineingieng.</p></div><lb/><divn="3"><head>§. 14.<lb/>
Die linke Herzkammer.</head><lb/><p>Die <hirendition="#fr">linke</hi> Herzkammer, welche man mit beſſerm<lb/>
Rechte die <hirendition="#fr">hintere,</hi> und ohnlaͤngſt die <hirendition="#fr">zwote</hi> genannt<lb/>
hat <noteplace="foot"n="(t*)"><hirendition="#fr">Lieutaud</hi> am angef. Ort<lb/><hirendition="#fr">S.</hi> 313.</note>, iſt meiſtens ſchon mit der rechten beſchrieben,<lb/>
indem die meiſten Umſtaͤnde in allen beiden mit einander<lb/>
uͤbereinkommen. Sie pflegt bei erwachſnen Menſchen<lb/><fwplace="bottom"type="catch">laͤn-</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[652/0708]
Viertes Buch. Das Herz.
dem hernach die meiſten von denenjenigen, die ſich durch
oftmalige Zerlegungen der Thiere fleißig geuͤbt hat-
ten (r), hierinnen nachgefolget ſind. Ja, es ſind ſo gar
dieſe Oefnungen nicht einmal an der Scheidewand des
Herzens im Elephanten wahrzunehmen (s).
Jch habe fuͤr meine Perſon nie etwas dergleichen be-
merken koͤnnen, ob ich gleich ſehr leicht einſehe, daß man
theils mit dem Griffel gar bald dem welchen Fleiſche Ge-
walt anthun, theils auch es ſonſt geſchehen koͤnne, daß
dergleichen Wege ſelbſt durch die Heftigkeit des antrei-
benden Blutes bisweilen in einem lebendigen Thiere koͤn-
nen eroͤfnet werden, gleichwie ſonſten Blutadern, die
Herzohren, die Herzkammern, und die groſſen Schlag-
aderſtaͤmme Riſſe bekommen. Jn der That hat der
hoͤchſtglaubwuͤrdige Zergliederer, J. Baptiſta Mor-
gagni (t), an einigen, ob zwar wenigen Menſchenkoͤr-
pern, ein oder anderes Loͤchlein an der Scheidewand, un-
ter dem Urſprunge der Lungenſchlagader, gefunden, wel-
ches in die linke Herzkammer hineingieng.
§. 14.
Die linke Herzkammer.
Die linke Herzkammer, welche man mit beſſerm
Rechte die hintere, und ohnlaͤngſt die zwote genannt
hat (t*), iſt meiſtens ſchon mit der rechten beſchrieben,
indem die meiſten Umſtaͤnde in allen beiden mit einander
uͤbereinkommen. Sie pflegt bei erwachſnen Menſchen
laͤn-
(r)
I. walaevs in ſeinem be-
kannten Sendſchreiben an den Bar-
tholin, Ep. I. S. 388. I. pecqvet
Diſſ. anat. S. 34. N. highmor.
Diſqu. anat. S. 140. Conr. Vi-
ctor schneider Diſp. de corde,
S. 39. Vop. Fort. plempivs Fun-
dam. medic. S. 113. Laurember-
gius u. a. m.
(s) Allen moulins am angef.
Ort.
(t) Epiſt. anat. XV. n. 62.
(t*) Lieutaud am angef. Ort
S. 313.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 1. Berlin, 1759, S. 652. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende01_1759/708>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.