§. 13. Wie der Herzbeutel mit den grossen Gefässen vorwerts zusammenhängt.
Wir haben bisher noch nicht ausführlich genung ge- zeiget, wie der Herzbeutel an den Hölungen und den grossen Gefässen des Herzens befestiget sey, und es läst sich dieses auch beinahe nicht eher zeigen, als bis man diesen Beutel vom Zwerchfelle losmachet, und durch ei- ne kleine an der Spizze gemachte Oefnung aufbläset, zugleich aber neben dem eingestekten Röhrchen mit einem Faden fest bindet, damit die Luft zurükgehalten werde; es gehet aber damit bei zarten Knaben etwas schwer zu, wiewohl es doch nicht ganz unmöglich ist. Aus diesem Grunde werde ich diese Endigungen nach meinen gegen- einander verglichenen Beobachtungen zu bestimmen su- chen, und zugleich eine Abbildung davon mittheilen. An der vordern Seite ist dieses etwas ganz leichtes, und meistentheils fast überall bekannt. Es hänget nämlich der Herzbeutel erstlich, um von der rechten Hand den Anfang zu machen, mit der obern Lungenblutader der rechten Seite, und ihrem untern Aste, zusammen, und es laufen von demselben, benebst gedachter Blutader, ei- nige zellhafte Falten nach der Lunge hin. Dieser Zu- sammenhang befindet sich hinterwärts, und wird fast gänzlich von der Holader verdekket (z).
Hierauf wendet sich der Herzbeutel nach der obern Holader, und hänget sich an die Wurzel derselben, ohn- gefähr in der Gegend wo dieselbe aus dem Herzohre her- vortritt, fast überall in die Queere an, doch dergestalt, (a)
daß
(z)[Spaltenumbruch]
Daher ist dasselbe auf der T. XVI. f. 2. des Eustachius nicht zu sehen, auch nicht sonderlich bei unserer Abbildung.
(a)[Spaltenumbruch]evstachivs T. V. f. 2. Fasc. noster III. Tab. art. pect.Lanci- sius hat die Linie nach der Queere vorgestellet, am angef. Ort T. I. bei K.
K k 2
Die Bekleidungen deſſelben.
§. 13. Wie der Herzbeutel mit den groſſen Gefaͤſſen vorwerts zuſammenhaͤngt.
Wir haben bisher noch nicht ausfuͤhrlich genung ge- zeiget, wie der Herzbeutel an den Hoͤlungen und den groſſen Gefaͤſſen des Herzens befeſtiget ſey, und es laͤſt ſich dieſes auch beinahe nicht eher zeigen, als bis man dieſen Beutel vom Zwerchfelle losmachet, und durch ei- ne kleine an der Spizze gemachte Oefnung aufblaͤſet, zugleich aber neben dem eingeſtekten Roͤhrchen mit einem Faden feſt bindet, damit die Luft zuruͤkgehalten werde; es gehet aber damit bei zarten Knaben etwas ſchwer zu, wiewohl es doch nicht ganz unmoͤglich iſt. Aus dieſem Grunde werde ich dieſe Endigungen nach meinen gegen- einander verglichenen Beobachtungen zu beſtimmen ſu- chen, und zugleich eine Abbildung davon mittheilen. An der vordern Seite iſt dieſes etwas ganz leichtes, und meiſtentheils faſt uͤberall bekannt. Es haͤnget naͤmlich der Herzbeutel erſtlich, um von der rechten Hand den Anfang zu machen, mit der obern Lungenblutader der rechten Seite, und ihrem untern Aſte, zuſammen, und es laufen von demſelben, benebſt gedachter Blutader, ei- nige zellhafte Falten nach der Lunge hin. Dieſer Zu- ſammenhang befindet ſich hinterwaͤrts, und wird faſt gaͤnzlich von der Holader verdekket (z).
Hierauf wendet ſich der Herzbeutel nach der obern Holader, und haͤnget ſich an die Wurzel derſelben, ohn- gefaͤhr in der Gegend wo dieſelbe aus dem Herzohre her- vortritt, faſt uͤberall in die Queere an, doch dergeſtalt, (a)
daß
(z)[Spaltenumbruch]
Daher iſt daſſelbe auf der T. XVI. f. 2. des Euſtachius nicht zu ſehen, auch nicht ſonderlich bei unſerer Abbildung.
(a)[Spaltenumbruch]evstachivs T. V. f. 2. Faſc. noſter III. Tab. art. pect.Lanci- ſius hat die Linie nach der Queere vorgeſtellet, am angef. Ort T. I. bei K.
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Die Bekleidungen deſſelben.
§. 13.
Wie der Herzbeutel mit den groſſen Gefaͤſſen
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Wir haben bisher noch nicht ausfuͤhrlich genung ge-
zeiget, wie der Herzbeutel an den Hoͤlungen und den
groſſen Gefaͤſſen des Herzens befeſtiget ſey, und es laͤſt
ſich dieſes auch beinahe nicht eher zeigen, als bis man
dieſen Beutel vom Zwerchfelle losmachet, und durch ei-
ne kleine an der Spizze gemachte Oefnung aufblaͤſet,
zugleich aber neben dem eingeſtekten Roͤhrchen mit einem
Faden feſt bindet, damit die Luft zuruͤkgehalten werde;
es gehet aber damit bei zarten Knaben etwas ſchwer zu,
wiewohl es doch nicht ganz unmoͤglich iſt. Aus dieſem
Grunde werde ich dieſe Endigungen nach meinen gegen-
einander verglichenen Beobachtungen zu beſtimmen ſu-
chen, und zugleich eine Abbildung davon mittheilen.
An der vordern Seite iſt dieſes etwas ganz leichtes, und
meiſtentheils faſt uͤberall bekannt. Es haͤnget naͤmlich
der Herzbeutel erſtlich, um von der rechten Hand den
Anfang zu machen, mit der obern Lungenblutader der
rechten Seite, und ihrem untern Aſte, zuſammen, und
es laufen von demſelben, benebſt gedachter Blutader, ei-
nige zellhafte Falten nach der Lunge hin. Dieſer Zu-
ſammenhang befindet ſich hinterwaͤrts, und wird faſt
gaͤnzlich von der Holader verdekket (z).
Hierauf wendet ſich der Herzbeutel nach der obern
Holader, und haͤnget ſich an die Wurzel derſelben, ohn-
gefaͤhr in der Gegend wo dieſelbe aus dem Herzohre her-
vortritt, faſt uͤberall in die Queere an, doch dergeſtalt,
daß
(a)
(z)
Daher iſt daſſelbe auf der T.
XVI. f. 2. des Euſtachius nicht zu
ſehen, auch nicht ſonderlich bei
unſerer Abbildung.
(a)
evstachivs T. V. f. 2. Faſc.
noſter III. Tab. art. pect. Lanci-
ſius hat die Linie nach der Queere
vorgeſtellet, am angef. Ort T. I.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 1. Berlin, 1759, S. 515. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende01_1759/571>, abgerufen am 22.11.2024.
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