die Ursache, warum hier die Brusthöle an sich breiter ist (k).
Bei andrer Gelegenheit habe ich gefunden, daß die- ses Blat von der obersten Ribbe bis zur dritten, an dem Brustbeine, herabgegangen, und sich darauf zu den Knorpeln der linken Ribben hingeneiget. Und auf sol- che Art sahe der ehemals berühmte Günz(l), daß das Mittelfell aus der Mitte des Brustknochens seinen Ur- sprung nahm.
Ferner habe ich ein andermal wahrgenommen, daß sich gedachter Fortsaz der Ribbenhaut von den Knorpeln der rechten Ribben anfieng, doch dergestalt, daß sein oberer Theil sich nach aussen hin wendete, und darauf nahe am Brustbeine seinen Ursprung bekam, endlich aber von dem schwerdförmigen Knorpel, nach der rechten Seite der Holader, in der Mitte zwischen dieser leztern und der Herzspizze, mit dem Herzbeutel zusammenhieng.
Jch will demnach, auch selbst nach meinen eigenen Beobachtungen,gern gestehen, daß die Lage des Mittelfelles, nach der verschiedenen Beschaffenheit des Brustbeins, al- lerdings veränderlich sey, wie dieses auch ohnlängst der berühmte Martin(m) ebenfalls angemerket hat. Es hat aber derselbe, vermittelst seiner angestellten Messun- gen, gefunden, daß sich diese Membrane näher an dem linken Rand befinde, und der berühmte Disdier behau- ptet, daß sie auch an der linken Seite des Brustbeins etwas schief anschliesse, also daß die Blätter einander sehr nahe kämen (n). Die Ursache von dieser unbestän-
digen
(k)[Spaltenumbruch]winslow am angef. Ort. gheselden Anat. of human bo- dy L. III. c. 6. S. 172. santori- nvs Obs. anat. c. 8. n. 1. S. 141. martin Journal de medec. 1756. Merz.
(l)[Spaltenumbruch]De puris in bronchia deri- vatione, S. 4.
(m) Am angef. Ort.
(n)Spanchnol. T. II. S. 21.
Die Bekleidungen deſſelben.
die Urſache, warum hier die Bruſthoͤle an ſich breiter iſt (k).
Bei andrer Gelegenheit habe ich gefunden, daß die- ſes Blat von der oberſten Ribbe bis zur dritten, an dem Bruſtbeine, herabgegangen, und ſich darauf zu den Knorpeln der linken Ribben hingeneiget. Und auf ſol- che Art ſahe der ehemals beruͤhmte Guͤnz(l), daß das Mittelfell aus der Mitte des Bruſtknochens ſeinen Ur- ſprung nahm.
Ferner habe ich ein andermal wahrgenommen, daß ſich gedachter Fortſaz der Ribbenhaut von den Knorpeln der rechten Ribben anfieng, doch dergeſtalt, daß ſein oberer Theil ſich nach auſſen hin wendete, und darauf nahe am Bruſtbeine ſeinen Urſprung bekam, endlich aber von dem ſchwerdfoͤrmigen Knorpel, nach der rechten Seite der Holader, in der Mitte zwiſchen dieſer leztern und der Herzſpizze, mit dem Herzbeutel zuſammenhieng.
Jch will demnach, auch ſelbſt nach meinen eigenen Beobachtungen,gern geſtehen, daß die Lage des Mittelfelles, nach der verſchiedenen Beſchaffenheit des Bruſtbeins, al- lerdings veraͤnderlich ſey, wie dieſes auch ohnlaͤngſt der beruͤhmte Martin(m) ebenfalls angemerket hat. Es hat aber derſelbe, vermittelſt ſeiner angeſtellten Meſſun- gen, gefunden, daß ſich dieſe Membrane naͤher an dem linken Rand befinde, und der beruͤhmte Disdier behau- ptet, daß ſie auch an der linken Seite des Bruſtbeins etwas ſchief anſchlieſſe, alſo daß die Blaͤtter einander ſehr nahe kaͤmen (n). Die Urſache von dieſer unbeſtaͤn-
digen
(k)[Spaltenumbruch]winslow am angef. Ort. gheselden Anat. of human bo- dy L. III. c. 6. S. 172. santori- nvs Obſ. anat. c. 8. n. 1. S. 141. martin Journal de medec. 1756. Merz.
(l)[Spaltenumbruch]De puris in bronchia deri- vatione, S. 4.
(m) Am angef. Ort.
(n)Spanchnol. T. II. S. 21.
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Die Bekleidungen deſſelben.
die Urſache, warum hier die Bruſthoͤle an ſich breiter
iſt (k).
Bei andrer Gelegenheit habe ich gefunden, daß die-
ſes Blat von der oberſten Ribbe bis zur dritten, an dem
Bruſtbeine, herabgegangen, und ſich darauf zu den
Knorpeln der linken Ribben hingeneiget. Und auf ſol-
che Art ſahe der ehemals beruͤhmte Guͤnz (l), daß das
Mittelfell aus der Mitte des Bruſtknochens ſeinen Ur-
ſprung nahm.
Ferner habe ich ein andermal wahrgenommen, daß
ſich gedachter Fortſaz der Ribbenhaut von den Knorpeln
der rechten Ribben anfieng, doch dergeſtalt, daß ſein
oberer Theil ſich nach auſſen hin wendete, und darauf
nahe am Bruſtbeine ſeinen Urſprung bekam, endlich aber
von dem ſchwerdfoͤrmigen Knorpel, nach der rechten
Seite der Holader, in der Mitte zwiſchen dieſer leztern
und der Herzſpizze, mit dem Herzbeutel zuſammenhieng.
Jch will demnach, auch ſelbſt nach meinen eigenen
Beobachtungen,gern geſtehen, daß die Lage des Mittelfelles,
nach der verſchiedenen Beſchaffenheit des Bruſtbeins, al-
lerdings veraͤnderlich ſey, wie dieſes auch ohnlaͤngſt der
beruͤhmte Martin (m) ebenfalls angemerket hat. Es
hat aber derſelbe, vermittelſt ſeiner angeſtellten Meſſun-
gen, gefunden, daß ſich dieſe Membrane naͤher an dem
linken Rand befinde, und der beruͤhmte Disdier behau-
ptet, daß ſie auch an der linken Seite des Bruſtbeins
etwas ſchief anſchlieſſe, alſo daß die Blaͤtter einander
ſehr nahe kaͤmen (n). Die Urſache von dieſer unbeſtaͤn-
digen
(k)
winslow am angef. Ort.
gheselden Anat. of human bo-
dy L. III. c. 6. S. 172. santori-
nvs Obſ. anat. c. 8. n. 1. S. 141.
martin Journal de medec. 1756.
Merz.
(l)
De puris in bronchia deri-
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(m) Am angef. Ort.
(n) Spanchnol. T. II. S. 21.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 1. Berlin, 1759, S. 495. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende01_1759/551>, abgerufen am 22.11.2024.
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