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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 1. Berlin, 1759.

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Zweites Buch. Gefässe.
res), den man ihnen seit langer Zeit gegeben (f). Ei-
nige dererselben, besonders der äussern, befinden sich ne-
ben der äusseren Seite der Halsschlagader, wo diese in
den Kopf steigt, zwischen dem Kieferfortsazze des Schlaf-
beines und dem ersten Nakkenwirbel, und liegen daselbst
auf dem Muskel, der das Schulterblat aufhebt (leva-
tor scapulae
): andre wenden sich auswerts nach dem Ziz-
zenmuskel (mastoideus) und dessen Umfang, sind aber
dabei nicht sonderlich gros oder zahlreich. Man hat die-
se die Nakkendrüsen (g), und die andern, welche mehr
nach oben zu liegen, Hinterhauptsdrüsen genannt,
wie sie denn auch dem Wharton (h) bereits bekannt ge-
wesen.

Endlich gelanget diese Schaar von Drüsen, nach-
dem sie dem Drosseladerstamme nachgefolgt, zu der
Schlüsselblutader. Hier wenden sich einige, mit der
Schlüsselblutader, nach der äussern Seite hin, theils
über das Schlüsselbein, theils auch unter dasselbe, daß
sie davon bedekt werden, und haben daher den Namen
der Schlüsselbeindrüsen (subclaviae) bekommen (i).

Einige andere solcher Drüsen werden über dem
Schlüsselbeine, wo dasselbe mit dem Schulterblate sich
vereiniget, oberhalb der Schulterhöhe (acromion) von
der Münchskappe (musculus trapezius) bedekt, und sind
unter dem Namen der Oberschulterdrüsen (k) bekannt
worden.

Wieder
(f) [Spaltenumbruch] Er ward ihm vom Thom.
Wharton beigelegt. c. 19. angef.
Ort S. 122. Siehe auch riolani
Anthropograph.
S. 290. Vielleicht
gehören die Nakkendrüsen des Ru-
fus
mit hieher, de appellat. part.
corp. hum. L. I.
S. 38.
(g) [Spaltenumbruch] nvck angef. Ort. S. 6. my-
livs
angef. Ort. n. 2.
(h) Angef. Ort.
(i) cowper Append. ad bid-
lovm
f. 12. E.
(k) nvck angef. Ort. mylivs
angef. Ort.

Zweites Buch. Gefaͤſſe.
res), den man ihnen ſeit langer Zeit gegeben (f). Ei-
nige dererſelben, beſonders der aͤuſſern, befinden ſich ne-
ben der aͤuſſeren Seite der Halsſchlagader, wo dieſe in
den Kopf ſteigt, zwiſchen dem Kieferfortſazze des Schlaf-
beines und dem erſten Nakkenwirbel, und liegen daſelbſt
auf dem Muskel, der das Schulterblat aufhebt (leva-
tor ſcapulae
): andre wenden ſich auswerts nach dem Ziz-
zenmuskel (maſtoideus) und deſſen Umfang, ſind aber
dabei nicht ſonderlich gros oder zahlreich. Man hat die-
ſe die Nakkendruͤſen (g), und die andern, welche mehr
nach oben zu liegen, Hinterhauptsdruͤſen genannt,
wie ſie denn auch dem Wharton (h) bereits bekannt ge-
weſen.

Endlich gelanget dieſe Schaar von Druͤſen, nach-
dem ſie dem Droſſeladerſtamme nachgefolgt, zu der
Schluͤſſelblutader. Hier wenden ſich einige, mit der
Schluͤſſelblutader, nach der aͤuſſern Seite hin, theils
uͤber das Schluͤſſelbein, theils auch unter daſſelbe, daß
ſie davon bedekt werden, und haben daher den Namen
der Schluͤſſelbeindruͤſen (ſubclaviae) bekommen (i).

Einige andere ſolcher Druͤſen werden uͤber dem
Schluͤſſelbeine, wo daſſelbe mit dem Schulterblate ſich
vereiniget, oberhalb der Schulterhoͤhe (acromion) von
der Muͤnchskappe (muſculus trapezius) bedekt, und ſind
unter dem Namen der Oberſchulterdruͤſen (k) bekannt
worden.

Wieder
(f) [Spaltenumbruch] Er ward ihm vom Thom.
Wharton beigelegt. c. 19. angef.
Ort S. 122. Siehe auch riolani
Anthropograph.
S. 290. Vielleicht
gehoͤren die Nakkendruͤſen des Ru-
fus
mit hieher, de appellat. part.
corp. hum. L. I.
S. 38.
(g) [Spaltenumbruch] nvck angef. Ort. S. 6. my-
livs
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[354/0410] Zweites Buch. Gefaͤſſe. res), den man ihnen ſeit langer Zeit gegeben (f). Ei- nige dererſelben, beſonders der aͤuſſern, befinden ſich ne- ben der aͤuſſeren Seite der Halsſchlagader, wo dieſe in den Kopf ſteigt, zwiſchen dem Kieferfortſazze des Schlaf- beines und dem erſten Nakkenwirbel, und liegen daſelbſt auf dem Muskel, der das Schulterblat aufhebt (leva- tor ſcapulae): andre wenden ſich auswerts nach dem Ziz- zenmuskel (maſtoideus) und deſſen Umfang, ſind aber dabei nicht ſonderlich gros oder zahlreich. Man hat die- ſe die Nakkendruͤſen (g), und die andern, welche mehr nach oben zu liegen, Hinterhauptsdruͤſen genannt, wie ſie denn auch dem Wharton (h) bereits bekannt ge- weſen. Endlich gelanget dieſe Schaar von Druͤſen, nach- dem ſie dem Droſſeladerſtamme nachgefolgt, zu der Schluͤſſelblutader. Hier wenden ſich einige, mit der Schluͤſſelblutader, nach der aͤuſſern Seite hin, theils uͤber das Schluͤſſelbein, theils auch unter daſſelbe, daß ſie davon bedekt werden, und haben daher den Namen der Schluͤſſelbeindruͤſen (ſubclaviae) bekommen (i). Einige andere ſolcher Druͤſen werden uͤber dem Schluͤſſelbeine, wo daſſelbe mit dem Schulterblate ſich vereiniget, oberhalb der Schulterhoͤhe (acromion) von der Muͤnchskappe (muſculus trapezius) bedekt, und ſind unter dem Namen der Oberſchulterdruͤſen (k) bekannt worden. Wieder (f) Er ward ihm vom Thom. Wharton beigelegt. c. 19. angef. Ort S. 122. Siehe auch riolani Anthropograph. S. 290. Vielleicht gehoͤren die Nakkendruͤſen des Ru- fus mit hieher, de appellat. part. corp. hum. L. I. S. 38. (g) nvck angef. Ort. S. 6. my- livs angef. Ort. n. 2. (h) Angef. Ort. (i) cowper Append. ad bid- lovm f. 12. E. (k) nvck angef. Ort. mylivs angef. Ort.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 1. Berlin, 1759, S. 354. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende01_1759/410>, abgerufen am 25.05.2024.