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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 1. Berlin, 1759.

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Flieswassergefässe.
füllten. Endlich unterschied sie Franz Sylvius (x)
vermittelst des besondern Namens der einfachen Drü-
sen
(conglobatae) von den zusammengesezten (conglo-
meratae
), und es ward diese Benennung von dessen
Schülern (y), auch fast von allen Nachkommen, beibe-
halten, ob gleich Lossius eingewandt, daß dieser Na-
me nicht recht genau bestimmt sey, und diejenigen Drü-
sen keine einfache wären, welche Sylvius conglobatas
nennt, und daß die, so wir jezo zu betrachten uns vor-
genommen haben, vielmehr zusammengesezte müsten ge-
nennet werden (z), wobei er zu den wahren einfachen
Drüsen eigentlich nur die Hode, die Zirbeldrüse, die
Vorsteher, und die kleinen hirsenförmigen Hautdrüsen
rechnet (a). Jndessen haben auch die von andren be-
rühmten Männern gemachte Einwendungen, den vom
Sylvius gemachten Unterscheid nicht ungültig machen
und abschaffen können (b).

§. 17.
Die Bauart dieser Drüsen.

Sie sind überhaupt länglich rund, von der Gestalt
der Oliven (c), und liegen bald einfach, und hin und
wieder zerstreuet, bald in Haufen bei einander, als ob
sie in ein Stük zusammengeflossen wären, dergleichen
Haufen man von zusammengeschichteten einfachen un-
ter der Achselhöle, und besonders in der Dünnung des Un-
terleibes antrift. Jhre Farbe ist in der Frucht blaß-
röthlich, am erwachsnen Menschen lebhaft roth, an den

Drü-
(x) [Spaltenumbruch] Disp. med. quint. n. 25. 26.
27.
(y) Nic. Stenonis, der Sohn,
de muscul. et glandul. S. 29. Reg-
ner de graaf de pancreate,
S. 50.
(z) Disp. de glandulis in genere.
n.
24. 30.
(a) [Spaltenumbruch] N. 28.
(b) G. C. schelhammer in Ana-
lectis. nicholls in Compend. anat.
oecon.
S. 4.
(c) Siehe Nucks, Cowpers,
und Mylius Figuren.
Y 3

Flieswaſſergefaͤſſe.
fuͤllten. Endlich unterſchied ſie Franz Sylvius (x)
vermittelſt des beſondern Namens der einfachen Druͤ-
ſen
(conglobatae) von den zuſammengeſezten (conglo-
meratae
), und es ward dieſe Benennung von deſſen
Schuͤlern (y), auch faſt von allen Nachkommen, beibe-
halten, ob gleich Loſſius eingewandt, daß dieſer Na-
me nicht recht genau beſtimmt ſey, und diejenigen Druͤ-
ſen keine einfache waͤren, welche Sylvius conglobatas
nennt, und daß die, ſo wir jezo zu betrachten uns vor-
genommen haben, vielmehr zuſammengeſezte muͤſten ge-
nennet werden (z), wobei er zu den wahren einfachen
Druͤſen eigentlich nur die Hode, die Zirbeldruͤſe, die
Vorſteher, und die kleinen hirſenfoͤrmigen Hautdruͤſen
rechnet (a). Jndeſſen haben auch die von andren be-
ruͤhmten Maͤnnern gemachte Einwendungen, den vom
Sylvius gemachten Unterſcheid nicht unguͤltig machen
und abſchaffen koͤnnen (b).

§. 17.
Die Bauart dieſer Druͤſen.

Sie ſind uͤberhaupt laͤnglich rund, von der Geſtalt
der Oliven (c), und liegen bald einfach, und hin und
wieder zerſtreuet, bald in Haufen bei einander, als ob
ſie in ein Stuͤk zuſammengefloſſen waͤren, dergleichen
Haufen man von zuſammengeſchichteten einfachen un-
ter der Achſelhoͤle, und beſonders in der Duͤnnung des Un-
terleibes antrift. Jhre Farbe iſt in der Frucht blaß-
roͤthlich, am erwachſnen Menſchen lebhaft roth, an den

Druͤ-
(x) [Spaltenumbruch] Diſp. med. quint. n. 25. 26.
27.
(y) Nic. Stenonis, der Sohn,
de muſcul. et glandul. S. 29. Reg-
ner de graaf de pancreate,
S. 50.
(z) Diſp. de glandulis in genere.
n.
24. 30.
(a) [Spaltenumbruch] N. 28.
(b) G. C. schelhammer in Ana-
lectis. nicholls in Compend. anat.
oecon.
S. 4.
(c) Siehe Nucks, Cowpers,
und Mylius Figuren.
Y 3
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[341/0397] Flieswaſſergefaͤſſe. fuͤllten. Endlich unterſchied ſie Franz Sylvius (x) vermittelſt des beſondern Namens der einfachen Druͤ- ſen (conglobatae) von den zuſammengeſezten (conglo- meratae), und es ward dieſe Benennung von deſſen Schuͤlern (y), auch faſt von allen Nachkommen, beibe- halten, ob gleich Loſſius eingewandt, daß dieſer Na- me nicht recht genau beſtimmt ſey, und diejenigen Druͤ- ſen keine einfache waͤren, welche Sylvius conglobatas nennt, und daß die, ſo wir jezo zu betrachten uns vor- genommen haben, vielmehr zuſammengeſezte muͤſten ge- nennet werden (z), wobei er zu den wahren einfachen Druͤſen eigentlich nur die Hode, die Zirbeldruͤſe, die Vorſteher, und die kleinen hirſenfoͤrmigen Hautdruͤſen rechnet (a). Jndeſſen haben auch die von andren be- ruͤhmten Maͤnnern gemachte Einwendungen, den vom Sylvius gemachten Unterſcheid nicht unguͤltig machen und abſchaffen koͤnnen (b). §. 17. Die Bauart dieſer Druͤſen. Sie ſind uͤberhaupt laͤnglich rund, von der Geſtalt der Oliven (c), und liegen bald einfach, und hin und wieder zerſtreuet, bald in Haufen bei einander, als ob ſie in ein Stuͤk zuſammengefloſſen waͤren, dergleichen Haufen man von zuſammengeſchichteten einfachen un- ter der Achſelhoͤle, und beſonders in der Duͤnnung des Un- terleibes antrift. Jhre Farbe iſt in der Frucht blaß- roͤthlich, am erwachſnen Menſchen lebhaft roth, an den Druͤ- (x) Diſp. med. quint. n. 25. 26. 27. (y) Nic. Stenonis, der Sohn, de muſcul. et glandul. S. 29. Reg- ner de graaf de pancreate, S. 50. (z) Diſp. de glandulis in genere. n. 24. 30. (a) N. 28. (b) G. C. schelhammer in Ana- lectis. nicholls in Compend. anat. oecon. S. 4. (c) Siehe Nucks, Cowpers, und Mylius Figuren. Y 3

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 1. Berlin, 1759, S. 341. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende01_1759/397>, abgerufen am 24.11.2024.