Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 1. Berlin, 1759.

Bild:
<< vorherige Seite

Zweites Buch. Gefässe.
die Achselblutader selbst (u), und vom Kopfe in den
Stamm der Holader hineingeleitet (x). Hieher gehört
auch des Richard Lowers Versuch, nach welchen er
wahrgenommen, daß, wenn die Holader unterbunden
worden, der Kopf vom salzigen Wasser aufgelaufen
sey (y).

Daß die durchsichtigen Gefässe der eingebogenen Sei-
te der Leber nach der Holader zu gehen, meldet ein an-
derer Verfasser, der auch nicht gering zu schäzzen ist (z),
und daß die Milchgefässe sich in die Hol- und Pfortader
endigen, das behauptete derjenige, der einer von den er-
sten Vertheidigern des Blutumlaufs, vermittelst derer
Versuche gewesen ist (a).

Einige durchsichtige Gefösse der Gebärmutter, oder
die wenigstens von den breiten Bändern derselben her-
kommen, verfolgte Wepfer (b*) bis zur Blutader des
Unterbauches. Die Lendenblutader sprizzte ohnlängst
ein Zergliederer durch die Flieswassergefässe aus (b), und
es bezeuget Abraham Kaauw, daß sich an den Lenden
die Flieswassergefässe in die Holader und in den Theil der
ungepaarten Blutader hineinbegeben, der sich unter dem
Zwerchfelle befindet (c). Daß sie überhaupt in die un-
gepaarte Blutader gegangen, hat der berühmte Heben-
streit
(d) wahrgenommen.

Die
(u) [Spaltenumbruch] rvdbek de sero ejusque va-
sis
f. 2. Duverney am angef.
Ort.
(x) De glandulis oris. n. 41.
Er gestehet aber dennoch, daß sie
bisweilen in den Brustkanal ge-
führt würden. Siehe die Kupfer
in den Act. Hafniens.
(y) De corde C. II. S. 82. der
Engl. Ausgabe.
(z) Mauritius v. reverhorst
de circulat. bilis, n. 19. T. I.
f. 1.
(a) [Spaltenumbruch] J. Waläus beim Bartho-
lin
S. 789. Jhn hat Alexander
mavrocordatvs de officio pul-
monum
ausgeschrieben S. 112.
(b*) Dubia anatomica S. 100.
de Apoplexia S. 350.
(b) Casimir. Christoph. schmie-
del,
Progr. de vasis lymph. he-
pat.
(c) N. 633.
(d) Progr. de mediastino po-
stico.

Zweites Buch. Gefaͤſſe.
die Achſelblutader ſelbſt (u), und vom Kopfe in den
Stamm der Holader hineingeleitet (x). Hieher gehoͤrt
auch des Richard Lowers Verſuch, nach welchen er
wahrgenommen, daß, wenn die Holader unterbunden
worden, der Kopf vom ſalzigen Waſſer aufgelaufen
ſey (y).

Daß die durchſichtigen Gefaͤſſe der eingebogenen Sei-
te der Leber nach der Holader zu gehen, meldet ein an-
derer Verfaſſer, der auch nicht gering zu ſchaͤzzen iſt (z),
und daß die Milchgefaͤſſe ſich in die Hol- und Pfortader
endigen, das behauptete derjenige, der einer von den er-
ſten Vertheidigern des Blutumlaufs, vermittelſt derer
Verſuche geweſen iſt (a).

Einige durchſichtige Gefoͤſſe der Gebaͤrmutter, oder
die wenigſtens von den breiten Baͤndern derſelben her-
kommen, verfolgte Wepfer (b*) bis zur Blutader des
Unterbauches. Die Lendenblutader ſprizzte ohnlaͤngſt
ein Zergliederer durch die Flieswaſſergefaͤſſe aus (b), und
es bezeuget Abraham Kaauw, daß ſich an den Lenden
die Flieswaſſergefaͤſſe in die Holader und in den Theil der
ungepaarten Blutader hineinbegeben, der ſich unter dem
Zwerchfelle befindet (c). Daß ſie uͤberhaupt in die un-
gepaarte Blutader gegangen, hat der beruͤhmte Heben-
ſtreit
(d) wahrgenommen.

Die
(u) [Spaltenumbruch] rvdbek de ſero ejusque va-
ſis
f. 2. Duverney am angef.
Ort.
(x) De glandulis oris. n. 41.
Er geſtehet aber dennoch, daß ſie
bisweilen in den Bruſtkanal ge-
fuͤhrt wuͤrden. Siehe die Kupfer
in den Act. Hafnienſ.
(y) De corde C. II. S. 82. der
Engl. Ausgabe.
(z) Mauritius v. reverhorst
de circulat. bilis, n. 19. T. I.
f. 1.
(a) [Spaltenumbruch] J. Waläus beim Bartho-
lin
S. 789. Jhn hat Alexander
mavrocordatvs de officio pul-
monum
ausgeſchrieben S. 112.
(b*) Dubia anatomica S. 100.
de Apoplexia S. 350.
(b) Caſimir. Chriſtoph. schmie-
del,
Progr. de vaſis lymph. he-
pat.
(c) N. 633.
(d) Progr. de mediaſtino po-
ſtico.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0392" n="336"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Zweites Buch. Gefa&#x0364;&#x017F;&#x017F;e.</hi></fw><lb/>
die Ach&#x017F;elblutader &#x017F;elb&#x017F;t <note place="foot" n="(u)"><cb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">rvdbek</hi> de &#x017F;ero ejusque va-<lb/>
&#x017F;is</hi> f. 2. <hi rendition="#fr">Duverney</hi> am angef.<lb/>
Ort.</note>, und vom Kopfe in den<lb/>
Stamm der Holader hineingeleitet <note place="foot" n="(x)"><hi rendition="#aq">De glandulis oris. n.</hi> 41.<lb/>
Er ge&#x017F;tehet aber dennoch, daß &#x017F;ie<lb/>
bisweilen in den Bru&#x017F;tkanal ge-<lb/>
fu&#x0364;hrt wu&#x0364;rden. Siehe die Kupfer<lb/>
in den <hi rendition="#aq">Act. Hafnien&#x017F;.</hi></note>. Hieher geho&#x0364;rt<lb/>
auch des Richard <hi rendition="#fr">Lowers</hi> Ver&#x017F;uch, nach welchen er<lb/>
wahrgenommen, daß, wenn die Holader unterbunden<lb/>
worden, der Kopf vom &#x017F;alzigen Wa&#x017F;&#x017F;er aufgelaufen<lb/>
&#x017F;ey <note place="foot" n="(y)"><hi rendition="#aq">De corde C. II.</hi> S. 82. der<lb/>
Engl. Ausgabe.</note>.</p><lb/>
            <p>Daß die durch&#x017F;ichtigen Gefa&#x0364;&#x017F;&#x017F;e der eingebogenen Sei-<lb/>
te der Leber nach der Holader zu gehen, meldet ein an-<lb/>
derer Verfa&#x017F;&#x017F;er, der auch nicht gering zu &#x017F;cha&#x0364;zzen i&#x017F;t <note place="foot" n="(z)"><hi rendition="#aq">Mauritius v. <hi rendition="#k">reverhorst</hi><lb/>
de circulat. bilis, n. 19. T. I.</hi> f. 1.</note>,<lb/>
und daß die Milchgefa&#x0364;&#x017F;&#x017F;e &#x017F;ich in die Hol- und Pfortader<lb/>
endigen, das behauptete derjenige, der einer von den er-<lb/>
&#x017F;ten Vertheidigern des Blutumlaufs, vermittel&#x017F;t derer<lb/>
Ver&#x017F;uche gewe&#x017F;en i&#x017F;t <note place="foot" n="(a)"><cb/>
J. <hi rendition="#fr">Waläus</hi> beim <hi rendition="#fr">Bartho-<lb/>
lin</hi> S. 789. Jhn hat <hi rendition="#aq">Alexander<lb/><hi rendition="#k">mavrocordatvs</hi> de officio pul-<lb/>
monum</hi> ausge&#x017F;chrieben S. 112.</note>.</p><lb/>
            <p>Einige durch&#x017F;ichtige Gefo&#x0364;&#x017F;&#x017F;e der Geba&#x0364;rmutter, oder<lb/>
die wenig&#x017F;tens von den breiten Ba&#x0364;ndern der&#x017F;elben her-<lb/>
kommen, verfolgte <hi rendition="#fr">Wepfer</hi> <note place="foot" n="(b*)"><hi rendition="#aq">Dubia anatomica</hi> S. 100.<lb/><hi rendition="#aq">de Apoplexia</hi> S. 350.</note> bis zur Blutader des<lb/>
Unterbauches. Die Lendenblutader &#x017F;prizzte ohnla&#x0364;ng&#x017F;t<lb/>
ein Zergliederer durch die Flieswa&#x017F;&#x017F;ergefa&#x0364;&#x017F;&#x017F;e aus <note place="foot" n="(b)"><hi rendition="#aq">Ca&#x017F;imir. Chri&#x017F;toph. <hi rendition="#k">schmie-<lb/>
del,</hi> Progr. de va&#x017F;is lymph. he-<lb/>
pat.</hi></note>, und<lb/>
es bezeuget Abraham <hi rendition="#fr">Kaauw,</hi> daß &#x017F;ich an den Lenden<lb/>
die Flieswa&#x017F;&#x017F;ergefa&#x0364;&#x017F;&#x017F;e in die Holader und in den Theil der<lb/>
ungepaarten Blutader hineinbegeben, der &#x017F;ich unter dem<lb/>
Zwerchfelle befindet <note place="foot" n="(c)"><hi rendition="#aq">N.</hi> 633.</note>. Daß &#x017F;ie u&#x0364;berhaupt in die un-<lb/>
gepaarte Blutader gegangen, hat der beru&#x0364;hmte <hi rendition="#fr">Heben-<lb/>
&#x017F;treit</hi> <note place="foot" n="(d)"><hi rendition="#aq">Progr. de media&#x017F;tino po-<lb/>
&#x017F;tico.</hi></note> wahrgenommen.</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">Die</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[336/0392] Zweites Buch. Gefaͤſſe. die Achſelblutader ſelbſt (u), und vom Kopfe in den Stamm der Holader hineingeleitet (x). Hieher gehoͤrt auch des Richard Lowers Verſuch, nach welchen er wahrgenommen, daß, wenn die Holader unterbunden worden, der Kopf vom ſalzigen Waſſer aufgelaufen ſey (y). Daß die durchſichtigen Gefaͤſſe der eingebogenen Sei- te der Leber nach der Holader zu gehen, meldet ein an- derer Verfaſſer, der auch nicht gering zu ſchaͤzzen iſt (z), und daß die Milchgefaͤſſe ſich in die Hol- und Pfortader endigen, das behauptete derjenige, der einer von den er- ſten Vertheidigern des Blutumlaufs, vermittelſt derer Verſuche geweſen iſt (a). Einige durchſichtige Gefoͤſſe der Gebaͤrmutter, oder die wenigſtens von den breiten Baͤndern derſelben her- kommen, verfolgte Wepfer (b*) bis zur Blutader des Unterbauches. Die Lendenblutader ſprizzte ohnlaͤngſt ein Zergliederer durch die Flieswaſſergefaͤſſe aus (b), und es bezeuget Abraham Kaauw, daß ſich an den Lenden die Flieswaſſergefaͤſſe in die Holader und in den Theil der ungepaarten Blutader hineinbegeben, der ſich unter dem Zwerchfelle befindet (c). Daß ſie uͤberhaupt in die un- gepaarte Blutader gegangen, hat der beruͤhmte Heben- ſtreit (d) wahrgenommen. Die (u) rvdbek de ſero ejusque va- ſis f. 2. Duverney am angef. Ort. (x) De glandulis oris. n. 41. Er geſtehet aber dennoch, daß ſie bisweilen in den Bruſtkanal ge- fuͤhrt wuͤrden. Siehe die Kupfer in den Act. Hafnienſ. (y) De corde C. II. S. 82. der Engl. Ausgabe. (z) Mauritius v. reverhorst de circulat. bilis, n. 19. T. I. f. 1. (a) J. Waläus beim Bartho- lin S. 789. Jhn hat Alexander mavrocordatvs de officio pul- monum ausgeſchrieben S. 112. (b*) Dubia anatomica S. 100. de Apoplexia S. 350. (b) Caſimir. Chriſtoph. schmie- del, Progr. de vaſis lymph. he- pat. (c) N. 633. (d) Progr. de mediaſtino po- ſtico.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende01_1759
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende01_1759/392
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 1. Berlin, 1759, S. 336. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende01_1759/392>, abgerufen am 19.05.2024.