und der Gebärmutter dasjenige Wasser ausschwizze, wel- ches in die Holader, oder andre, jedem Eingeweide eig- ne Blutadern eingesprizzet worden.
So schwizzet in der Brust das Wasser, welches in die Holader gesprizt worden, durch die innere Seite des Ribbenfells (a), der Lunge (b), des Herzens (c) und die inwendige Fläche des Herzbeutels (d) wieder heraus, und ich habe mehr als einmal gesehen, wie die blaue gefärbte Hausenblase, welche durch die Blutadern herausgesikkert war, die Figur vom Herzbeutel völlig angenommen hatte.
Von gleichen Erfolg ist auch der Versuch an der harten (e) sowol, als der dünnen Gehirnhaut (f), an den Gehirnkammern (g) und an der Nasenhöle (h) gewesen: und ich habe mehrmalen gefunden, daß die in die Blut- adern eingesprizte Hausenblase die Gestalt der Gehirn- kammern beibehalten hatte, daß also daraus offenbar er- hellet, daß aus den Blutadern in alle dergleichen Hölun- gen ein freier Durchgang sey.
Es veranlassen uns auch verschiedene Gründe, die an- derswo ausführlicher sollen beigebracht werden, zu glau- ben, daß das Wasser bei wassersüchtigen Personen nicht durch einige kleine Oefnungen an den Membranen der Blase und der Gedärme, in diese Hölungen schnell hin- eindringe, sondern allerdings erstlich vorher zu der Mas- se des Blutes vermittelst derer Blutadern zurük geführet werde: und diese Gründe sind von dem auf den Nieren und der Blase aufliegenden Darmfell, von der Cur de- (z)
rer
(a)petit angef. Ort.
(b)kaavw n. 616.
(c)kaavw n. 706. Siehe auch das IV. Buch.
(d)kaavw n. 703.
(e)[Spaltenumbruch]kaavw n. 611. zwar nicht nach einem Versuch.
(f) Ebendas. n. 612.
(g) Ebendaselbst n. 614. eben so wenig laut Versuchen.
(h)hales Haemast. S. 117.
(z)[Spaltenumbruch]
Ebendaselbst n. 621.
Blutadern.
und der Gebaͤrmutter dasjenige Waſſer ausſchwizze, wel- ches in die Holader, oder andre, jedem Eingeweide eig- ne Blutadern eingeſprizzet worden.
So ſchwizzet in der Bruſt das Waſſer, welches in die Holader geſprizt worden, durch die innere Seite des Ribbenfells (a), der Lunge (b), des Herzens (c) und die inwendige Flaͤche des Herzbeutels (d) wieder heraus, und ich habe mehr als einmal geſehen, wie die blaue gefaͤrbte Hauſenblaſe, welche durch die Blutadern herausgeſikkert war, die Figur vom Herzbeutel voͤllig angenommen hatte.
Von gleichen Erfolg iſt auch der Verſuch an der harten (e) ſowol, als der duͤnnen Gehirnhaut (f), an den Gehirnkammern (g) und an der Naſenhoͤle (h) geweſen: und ich habe mehrmalen gefunden, daß die in die Blut- adern eingeſprizte Hauſenblaſe die Geſtalt der Gehirn- kammern beibehalten hatte, daß alſo daraus offenbar er- hellet, daß aus den Blutadern in alle dergleichen Hoͤlun- gen ein freier Durchgang ſey.
Es veranlaſſen uns auch verſchiedene Gruͤnde, die an- derswo ausfuͤhrlicher ſollen beigebracht werden, zu glau- ben, daß das Waſſer bei waſſerſuͤchtigen Perſonen nicht durch einige kleine Oefnungen an den Membranen der Blaſe und der Gedaͤrme, in dieſe Hoͤlungen ſchnell hin- eindringe, ſondern allerdings erſtlich vorher zu der Maſ- ſe des Blutes vermittelſt derer Blutadern zuruͤk gefuͤhret werde: und dieſe Gruͤnde ſind von dem auf den Nieren und der Blaſe aufliegenden Darmfell, von der Cur de- (z)
rer
(a)petit angef. Ort.
(b)kaavw n. 616.
(c)kaavw n. 706. Siehe auch das IV. Buch.
(d)kaavw n. 703.
(e)[Spaltenumbruch]kaavw n. 611. zwar nicht nach einem Verſuch.
(f) Ebendaſ. n. 612.
(g) Ebendaſelbſt n. 614. eben ſo wenig laut Verſuchen.
(h)hales Hæmaſt. S. 117.
(z)[Spaltenumbruch]
Ebendaſelbſt n. 621.
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Blutadern.
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ches in die Holader, oder andre, jedem Eingeweide eig-
ne Blutadern eingeſprizzet worden.
So ſchwizzet in der Bruſt das Waſſer, welches in die
Holader geſprizt worden, durch die innere Seite des
Ribbenfells (a), der Lunge (b), des Herzens (c) und die
inwendige Flaͤche des Herzbeutels (d) wieder heraus, und
ich habe mehr als einmal geſehen, wie die blaue gefaͤrbte
Hauſenblaſe, welche durch die Blutadern herausgeſikkert
war, die Figur vom Herzbeutel voͤllig angenommen
hatte.
Von gleichen Erfolg iſt auch der Verſuch an der
harten (e) ſowol, als der duͤnnen Gehirnhaut (f), an den
Gehirnkammern (g) und an der Naſenhoͤle (h) geweſen:
und ich habe mehrmalen gefunden, daß die in die Blut-
adern eingeſprizte Hauſenblaſe die Geſtalt der Gehirn-
kammern beibehalten hatte, daß alſo daraus offenbar er-
hellet, daß aus den Blutadern in alle dergleichen Hoͤlun-
gen ein freier Durchgang ſey.
Es veranlaſſen uns auch verſchiedene Gruͤnde, die an-
derswo ausfuͤhrlicher ſollen beigebracht werden, zu glau-
ben, daß das Waſſer bei waſſerſuͤchtigen Perſonen nicht
durch einige kleine Oefnungen an den Membranen der
Blaſe und der Gedaͤrme, in dieſe Hoͤlungen ſchnell hin-
eindringe, ſondern allerdings erſtlich vorher zu der Maſ-
ſe des Blutes vermittelſt derer Blutadern zuruͤk gefuͤhret
werde: und dieſe Gruͤnde ſind von dem auf den Nieren
und der Blaſe aufliegenden Darmfell, von der Cur de-
rer
(z)
(a) petit angef. Ort.
(b) kaavw n. 616.
(c) kaavw n. 706. Siehe auch
das IV. Buch.
(d) kaavw n. 703.
(e)
kaavw n. 611. zwar nicht
nach einem Verſuch.
(f) Ebendaſ. n. 612.
(g) Ebendaſelbſt n. 614. eben ſo
wenig laut Verſuchen.
(h) hales Hæmaſt. S. 117.
(z)
Ebendaſelbſt n. 621.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 1. Berlin, 1759, S. 287. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende01_1759/343>, abgerufen am 24.11.2024.
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