Kopfe in die Höhe steigt. Weniger spizzig sind die Win- kel, unter denen die Schlagader des Luftröhrenkopfes, der Zunge, und des Hinterhauptes zum Vorschein kommen. Eben so spizzig sind die meisten Schlagaderwinkel im Ge- sichte, oder die am Oberarme (l).
Die recht-scheinende Winkel, und die man vor rech- te ausgibt, waren gemeiniglich, ehe noch die Zergliederer ihre genauere Untersuchungen anstelleten, kleiner als rechte, und hiervon sind nicht einmal die vordern Schlag- adern des Kreuzes, oder der Fuswurzel ausgenommen.
Diejenigen Aeste, welche man stumpfwinklichte zu nennen pflegt, sind, wie ich schon längstens gemeldet (m), und wie der berühmte Roederer ebenfalls (n) anmerkt, in ihren ersten Anfängen spizzig gewesen, also daß sie zwar aus dem Stamme mit dem Fortsazze desselben un- ter einem spizzigen Winkel hervorkommen, nachhero aber, nachdem sie sich zurükgebogen und gewendet, wie- der gegen die Richtung ihres Stammes zurükkehren. Von dieser Art finde ich die Winkel an den Nabel-Ober- bauchs-und Jnterkostalaesten von der Aorte, an denen nährenden Schlagadern der Hüfte, des Ellbogens, der Spindel und andern mehr, wiewol sie, nach weggeräum- ten Zellgewebe, allerdings unter einem stumpfen Winkel eben so zu entspringen scheinen, als verschiedne andre Schlagadern, die am Schienbeinanhängsel aus der vor- dern Schlagader des Schienbeins hervorkommen (o), ingleichen die aus den Schlagadern des Bekkens zu den Nieren zurükkehren (p), ferner die aus den Aderstäm- men des Oberarms neben dem Ellbogengelenke kommen, und sich wieder nach den Schultern zurükke wenden (q),
nicht
(l)[Spaltenumbruch]
Siehe alle diese Stükke ent- weder in Eustachs 25 und 26 Ta- fel, oder in unserer Tab. ant. Arter. corp tot.
(m)Comment. ad prael. boer- haav. T. II. S. 437.
(n)[Spaltenumbruch]Thes. anat. med. N. 13.
(o)Tab. corp. tot. antic. I. N. X.
(p)evstach. Tab. anat. XII. f. 10. 12.
(q)Icon. anat. fasc. VI. T. IV. dth. Th. n. tht.
Schlagadern.
Kopfe in die Hoͤhe ſteigt. Weniger ſpizzig ſind die Win- kel, unter denen die Schlagader des Luftroͤhrenkopfes, der Zunge, und des Hinterhauptes zum Vorſchein kommen. Eben ſo ſpizzig ſind die meiſten Schlagaderwinkel im Ge- ſichte, oder die am Oberarme (l).
Die recht-ſcheinende Winkel, und die man vor rech- te ausgibt, waren gemeiniglich, ehe noch die Zergliederer ihre genauere Unterſuchungen anſtelleten, kleiner als rechte, und hiervon ſind nicht einmal die vordern Schlag- adern des Kreuzes, oder der Fuswurzel ausgenommen.
Diejenigen Aeſte, welche man ſtumpfwinklichte zu nennen pflegt, ſind, wie ich ſchon laͤngſtens gemeldet (m), und wie der beruͤhmte Roederer ebenfalls (n) anmerkt, in ihren erſten Anfaͤngen ſpizzig geweſen, alſo daß ſie zwar aus dem Stamme mit dem Fortſazze deſſelben un- ter einem ſpizzigen Winkel hervorkommen, nachhero aber, nachdem ſie ſich zuruͤkgebogen und gewendet, wie- der gegen die Richtung ihres Stammes zuruͤkkehren. Von dieſer Art finde ich die Winkel an den Nabel-Ober- bauchs-und Jnterkoſtalaeſten von der Aorte, an denen naͤhrenden Schlagadern der Huͤfte, des Ellbogens, der Spindel und andern mehr, wiewol ſie, nach weggeraͤum- ten Zellgewebe, allerdings unter einem ſtumpfen Winkel eben ſo zu entſpringen ſcheinen, als verſchiedne andre Schlagadern, die am Schienbeinanhaͤngſel aus der vor- dern Schlagader des Schienbeins hervorkommen (o), ingleichen die aus den Schlagadern des Bekkens zu den Nieren zuruͤkkehren (p), ferner die aus den Aderſtaͤm- men des Oberarms neben dem Ellbogengelenke kommen, und ſich wieder nach den Schultern zuruͤkke wenden (q),
nicht
(l)[Spaltenumbruch]
Siehe alle dieſe Stuͤkke ent- weder in Euſtachs 25 und 26 Ta- fel, oder in unſerer Tab. ant. Arter. corp tot.
(m)Comment. ad præl. boer- haav. T. II. S. 437.
(n)[Spaltenumbruch]Theſ. anat. med. N. 13.
(o)Tab. corp. tot. antic. I. N. X.
(p)evstach. Tab. anat. XII. f. 10. 12.
(q)Icon. anat. faſc. VI. T. IV. δθ. Θ. ν. θτ.
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Schlagadern.
Kopfe in die Hoͤhe ſteigt. Weniger ſpizzig ſind die Win-
kel, unter denen die Schlagader des Luftroͤhrenkopfes, der
Zunge, und des Hinterhauptes zum Vorſchein kommen.
Eben ſo ſpizzig ſind die meiſten Schlagaderwinkel im Ge-
ſichte, oder die am Oberarme (l).
Die recht-ſcheinende Winkel, und die man vor rech-
te ausgibt, waren gemeiniglich, ehe noch die Zergliederer
ihre genauere Unterſuchungen anſtelleten, kleiner als
rechte, und hiervon ſind nicht einmal die vordern Schlag-
adern des Kreuzes, oder der Fuswurzel ausgenommen.
Diejenigen Aeſte, welche man ſtumpfwinklichte zu
nennen pflegt, ſind, wie ich ſchon laͤngſtens gemeldet (m),
und wie der beruͤhmte Roederer ebenfalls (n) anmerkt,
in ihren erſten Anfaͤngen ſpizzig geweſen, alſo daß ſie
zwar aus dem Stamme mit dem Fortſazze deſſelben un-
ter einem ſpizzigen Winkel hervorkommen, nachhero
aber, nachdem ſie ſich zuruͤkgebogen und gewendet, wie-
der gegen die Richtung ihres Stammes zuruͤkkehren.
Von dieſer Art finde ich die Winkel an den Nabel-Ober-
bauchs-und Jnterkoſtalaeſten von der Aorte, an denen
naͤhrenden Schlagadern der Huͤfte, des Ellbogens, der
Spindel und andern mehr, wiewol ſie, nach weggeraͤum-
ten Zellgewebe, allerdings unter einem ſtumpfen Winkel
eben ſo zu entſpringen ſcheinen, als verſchiedne andre
Schlagadern, die am Schienbeinanhaͤngſel aus der vor-
dern Schlagader des Schienbeins hervorkommen (o),
ingleichen die aus den Schlagadern des Bekkens zu den
Nieren zuruͤkkehren (p), ferner die aus den Aderſtaͤm-
men des Oberarms neben dem Ellbogengelenke kommen,
und ſich wieder nach den Schultern zuruͤkke wenden (q),
nicht
(l)
Siehe alle dieſe Stuͤkke ent-
weder in Euſtachs 25 und 26 Ta-
fel, oder in unſerer Tab. ant.
Arter. corp tot.
(m) Comment. ad præl. boer-
haav. T. II. S. 437.
(n)
Theſ. anat. med. N. 13.
(o) Tab. corp. tot. antic. I. N. X.
(p) evstach. Tab. anat. XII.
f. 10. 12.
(q) Icon. anat. faſc. VI. T. IV.
δθ. Θ. ν. θτ.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 1. Berlin, 1759, S. 155. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende01_1759/211>, abgerufen am 24.11.2024.
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