131 Pf. 10 Unzen, folglich war die Aorte weiter vom Herzen stärker, und diese Verhältnisse sind wie 1794 zu 1000 (u). An einem Eber verhielt sich die Stärke der Schlagader nahe am Anfange der Bauchschlagader, zu der Stärke der Aorte neben den Bekkenschlagadern, wie 1000 zu 1713 (x). Die Stärke der Aorte neben den Nierenschlagadern war, gegen die Aortenstärke nahe am Anfange der Bekkenschlagadern, an einem Widder, wie 1000 zu 1112 (y); und die Stärke der Bekkenschlag- adern zur Stärke der Aorte nahe an denen aus derselben nach denen Nieren gehenden Schlagadern (emulgentes arteriae), wie 1897 zu 1000 (z). Die Halsschlagadern besizzen eine ausnehmende Stärke, da in einem kleinen Hunde die Halsschlagader nicht eher, als von 25 Pfunden zerreissen wollte (a), und in einem Menschen 30 Unzen Queksilber nur alleine die innere Membrane, dabei die andren ganz blieben, zu zerreissen erfordert wurden (b). Die Milzschlagader eines Mannes trug 41 Pfunde 8 Unzen, und man befand ihre Stärke ge- gen die Stärke der Aorte wie 1319 zu 1000 (c); und noch in einem andren Versuche wie 1302 zu 1000 (d). Die Nierenschlagader verhielte sich gegen die Aorte in der Stärke, wie 51 zu 40 (e).
Es beweiset dieses, nebst andern Versuchen von glei- cher Absicht, daß Schlagadern überhaupt betrachtet, zwar an sich stark und geschikt sind, die Gewalt des Her- zens auszuhalten: daß hingegen übrigens ihre Dichthei- ten nach veränderlichen und ungewissen Verhältnissen zu- nehmen (f). Jndessen ist die Aorte am schwächsten (g), und es ist besonders der Theil an ihr, der sich zwischen
der
(u)[Spaltenumbruch]Exp. 15.
(x) S. 57.
(y) S. 86. 87.
(z) S. 87.
(a)hales Haemastat. S. 156.
(b)senac S. 241.
(c)[Spaltenumbruch]Clifton wintringham. Exp. 34.
(d) Eberders. Exp. 36.
(e)Exp. 38.
(f) S. 60. 178.
(g) S. 87. 90.
Zweites Buch. Gefaͤſſe.
131 Pf. 10 Unzen, folglich war die Aorte weiter vom Herzen ſtaͤrker, und dieſe Verhaͤltniſſe ſind wie 1794 zu 1000 (u). An einem Eber verhielt ſich die Staͤrke der Schlagader nahe am Anfange der Bauchſchlagader, zu der Staͤrke der Aorte neben den Bekkenſchlagadern, wie 1000 zu 1713 (x). Die Staͤrke der Aorte neben den Nierenſchlagadern war, gegen die Aortenſtaͤrke nahe am Anfange der Bekkenſchlagadern, an einem Widder, wie 1000 zu 1112 (y); und die Staͤrke der Bekkenſchlag- adern zur Staͤrke der Aorte nahe an denen aus derſelben nach denen Nieren gehenden Schlagadern (emulgentes arteriae), wie 1897 zu 1000 (z). Die Halsſchlagadern beſizzen eine ausnehmende Staͤrke, da in einem kleinen Hunde die Halsſchlagader nicht eher, als von 25 Pfunden zerreiſſen wollte (a), und in einem Menſchen 30 Unzen Quekſilber nur alleine die innere Membrane, dabei die andren ganz blieben, zu zerreiſſen erfordert wurden (b). Die Milzſchlagader eines Mannes trug 41 Pfunde 8 Unzen, und man befand ihre Staͤrke ge- gen die Staͤrke der Aorte wie 1319 zu 1000 (c); und noch in einem andren Verſuche wie 1302 zu 1000 (d). Die Nierenſchlagader verhielte ſich gegen die Aorte in der Staͤrke, wie 51 zu 40 (e).
Es beweiſet dieſes, nebſt andern Verſuchen von glei- cher Abſicht, daß Schlagadern uͤberhaupt betrachtet, zwar an ſich ſtark und geſchikt ſind, die Gewalt des Her- zens auszuhalten: daß hingegen uͤbrigens ihre Dichthei- ten nach veraͤnderlichen und ungewiſſen Verhaͤltniſſen zu- nehmen (f). Jndeſſen iſt die Aorte am ſchwaͤchſten (g), und es iſt beſonders der Theil an ihr, der ſich zwiſchen
der
(u)[Spaltenumbruch]Exp. 15.
(x) S. 57.
(y) S. 86. 87.
(z) S. 87.
(a)hales Hæmaſtat. S. 156.
(b)senac S. 241.
(c)[Spaltenumbruch]Clifton wintringham. Exp. 34.
(d) Eberderſ. Exp. 36.
(e)Exp. 38.
(f) S. 60. 178.
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Zweites Buch. Gefaͤſſe.
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1000 (u). An einem Eber verhielt ſich die Staͤrke der
Schlagader nahe am Anfange der Bauchſchlagader, zu
der Staͤrke der Aorte neben den Bekkenſchlagadern, wie
1000 zu 1713 (x). Die Staͤrke der Aorte neben den
Nierenſchlagadern war, gegen die Aortenſtaͤrke nahe am
Anfange der Bekkenſchlagadern, an einem Widder, wie
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adern zur Staͤrke der Aorte nahe an denen aus derſelben
nach denen Nieren gehenden Schlagadern (emulgentes
arteriae), wie 1897 zu 1000 (z). Die Halsſchlagadern
beſizzen eine ausnehmende Staͤrke, da in einem kleinen
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Pfunden zerreiſſen wollte (a), und in einem Menſchen
30 Unzen Quekſilber nur alleine die innere Membrane,
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wurden (b). Die Milzſchlagader eines Mannes trug
41 Pfunde 8 Unzen, und man befand ihre Staͤrke ge-
gen die Staͤrke der Aorte wie 1319 zu 1000 (c); und
noch in einem andren Verſuche wie 1302 zu 1000 (d).
Die Nierenſchlagader verhielte ſich gegen die Aorte in
der Staͤrke, wie 51 zu 40 (e).
Es beweiſet dieſes, nebſt andern Verſuchen von glei-
cher Abſicht, daß Schlagadern uͤberhaupt betrachtet,
zwar an ſich ſtark und geſchikt ſind, die Gewalt des Her-
zens auszuhalten: daß hingegen uͤbrigens ihre Dichthei-
ten nach veraͤnderlichen und ungewiſſen Verhaͤltniſſen zu-
nehmen (f). Jndeſſen iſt die Aorte am ſchwaͤchſten (g),
und es iſt beſonders der Theil an ihr, der ſich zwiſchen
der
(u)
Exp. 15.
(x) S. 57.
(y) S. 86. 87.
(z) S. 87.
(a) hales Hæmaſtat. S. 156.
(b) senac S. 241.
(c)
Clifton wintringham.
Exp. 34.
(d) Eberderſ. Exp. 36.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 1. Berlin, 1759, S. 136. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende01_1759/192>, abgerufen am 22.11.2024.
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