sern ähnlich gewesen wäre, entdekken können (x); wie es denn auch ihren Schlagadern gänzlich an der Kraft mangelt, sich zusammenzuziehen (y). Jndessen wäre es aus der Ursache unbillig, diese Muskelfasern aus der Reihe der Bekleidungen in den Schlagadern zu stossen, und der Schlagader eine einfache Springkraft beyzule- gen, wie dergleichen Günth. Christoph Schellham- mer(z) und Raym. Vieussens(a) gethan haben. Denn man kan bey warmen Thieren, und an grossen Schlagadern auch mit dem blossen Auge diese Fleischfa- sern entdekken, an sehr kleinen hingegen beweiset deren Gegenwart das Niedersinken der Schlagader, welches wechselweise auf ihre Erweiterung folgt (b).
Vom Herzen nehmen diese Fasern nicht ihren Ur- sprung, sondern sie hängen allein mit dem Fleische dieses Muskels vermittelst des Zellgewebes zusammen (c). Wie sie ferner die Mündungen der aus der innern Höle der grossen Schlagader entspringenden Aeste mit ihren elliptischen Ringen umflechten (d), wie die Fasern der Aeste von den Fasern ihres Stammes entspringen (e), in wie fern die zusammengehäufte Fasern einer Schlagader an der Oefnung eines herfürkommenden Astes, der vom Herzen weiter abliegt, dieses seinen Ausbruch beför- dern (f), und wie künstlich sie zwischen zween gegen über stehenden Aesten, mit den erhabnen gegen einander gewendeten Rükken ihrer Kreise, die diese Aeste umschlin- gen, zusammen vereiniget sind (g); alles dieses erzälet
der
(x)[Spaltenumbruch]I. Memoir. sur le mouv du sang. S. 12.
(y)II. Mem. Absch. IV. n. 4. S. 236.
(z)De Pulsu. S. 13. Art. med. univ. Tom. I. Th. CLX.
(a) Am angef. Ort. S. 86. 88.
(b)II. Mem. sur le mouv. du sang. Erf. 55. 56. Eben das bestä- [Spaltenumbruch]
tigt der vortrefliche Heisterde vuln. arter. crural.
(c)Ludwig am angef. Ort. n. 21.
(d)Mem. des sav. etrangers, T. II. f. 1. bis 5.
(e) S. 35. fig. 7.
(f) Ebendas. S. 32. 33. 35. fig 4. E. E. E.
(g) Fig. 5.
H 4
Schlagadern.
ſern aͤhnlich geweſen waͤre, entdekken koͤnnen (x); wie es denn auch ihren Schlagadern gaͤnzlich an der Kraft mangelt, ſich zuſammenzuziehen (y). Jndeſſen waͤre es aus der Urſache unbillig, dieſe Muskelfaſern aus der Reihe der Bekleidungen in den Schlagadern zu ſtoſſen, und der Schlagader eine einfache Springkraft beyzule- gen, wie dergleichen Guͤnth. Chriſtoph Schellham- mer(z) und Raym. Vieuſſens(a) gethan haben. Denn man kan bey warmen Thieren, und an groſſen Schlagadern auch mit dem bloſſen Auge dieſe Fleiſchfa- ſern entdekken, an ſehr kleinen hingegen beweiſet deren Gegenwart das Niederſinken der Schlagader, welches wechſelweiſe auf ihre Erweiterung folgt (b).
Vom Herzen nehmen dieſe Faſern nicht ihren Ur- ſprung, ſondern ſie haͤngen allein mit dem Fleiſche dieſes Muskels vermittelſt des Zellgewebes zuſammen (c). Wie ſie ferner die Muͤndungen der aus der innern Hoͤle der groſſen Schlagader entſpringenden Aeſte mit ihren elliptiſchen Ringen umflechten (d), wie die Faſern der Aeſte von den Faſern ihres Stammes entſpringen (e), in wie fern die zuſammengehaͤufte Faſern einer Schlagader an der Oefnung eines herfuͤrkommenden Aſtes, der vom Herzen weiter abliegt, dieſes ſeinen Ausbruch befoͤr- dern (f), und wie kuͤnſtlich ſie zwiſchen zween gegen uͤber ſtehenden Aeſten, mit den erhabnen gegen einander gewendeten Ruͤkken ihrer Kreiſe, die dieſe Aeſte umſchlin- gen, zuſammen vereiniget ſind (g); alles dieſes erzaͤlet
der
(x)[Spaltenumbruch]I. Memoir. ſur le mouv du ſang. S. 12.
(y)II. Mem. Abſch. IV. n. 4. S. 236.
(z)De Pulſu. S. 13. Art. med. univ. Tom. I. Th. CLX.
(a) Am angef. Ort. S. 86. 88.
(b)II. Mem. ſur le mouv. du ſang. Erf. 55. 56. Eben das beſtaͤ- [Spaltenumbruch]
tigt der vortrefliche Heiſterde vuln. arter. crural.
(c)Ludwig am angef. Ort. n. 21.
(d)Mem. des ſav. etrangers, T. II. f. 1. bis 5.
(e) S. 35. fig. 7.
(f) Ebendaſ. S. 32. 33. 35. fig 4. E. E. E.
(g) Fig. 5.
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Schlagadern.
ſern aͤhnlich geweſen waͤre, entdekken koͤnnen (x); wie
es denn auch ihren Schlagadern gaͤnzlich an der Kraft
mangelt, ſich zuſammenzuziehen (y). Jndeſſen waͤre es
aus der Urſache unbillig, dieſe Muskelfaſern aus der
Reihe der Bekleidungen in den Schlagadern zu ſtoſſen,
und der Schlagader eine einfache Springkraft beyzule-
gen, wie dergleichen Guͤnth. Chriſtoph Schellham-
mer (z) und Raym. Vieuſſens (a) gethan haben.
Denn man kan bey warmen Thieren, und an groſſen
Schlagadern auch mit dem bloſſen Auge dieſe Fleiſchfa-
ſern entdekken, an ſehr kleinen hingegen beweiſet deren
Gegenwart das Niederſinken der Schlagader, welches
wechſelweiſe auf ihre Erweiterung folgt (b).
Vom Herzen nehmen dieſe Faſern nicht ihren Ur-
ſprung, ſondern ſie haͤngen allein mit dem Fleiſche dieſes
Muskels vermittelſt des Zellgewebes zuſammen (c).
Wie ſie ferner die Muͤndungen der aus der innern Hoͤle
der groſſen Schlagader entſpringenden Aeſte mit ihren
elliptiſchen Ringen umflechten (d), wie die Faſern der
Aeſte von den Faſern ihres Stammes entſpringen (e), in
wie fern die zuſammengehaͤufte Faſern einer Schlagader
an der Oefnung eines herfuͤrkommenden Aſtes, der vom
Herzen weiter abliegt, dieſes ſeinen Ausbruch befoͤr-
dern (f), und wie kuͤnſtlich ſie zwiſchen zween gegen
uͤber ſtehenden Aeſten, mit den erhabnen gegen einander
gewendeten Ruͤkken ihrer Kreiſe, die dieſe Aeſte umſchlin-
gen, zuſammen vereiniget ſind (g); alles dieſes erzaͤlet
der
(x)
I. Memoir. ſur le mouv du
ſang. S. 12.
(y) II. Mem. Abſch. IV. n. 4.
S. 236.
(z) De Pulſu. S. 13. Art. med.
univ. Tom. I. Th. CLX.
(a) Am angef. Ort. S. 86. 88.
(b) II. Mem. ſur le mouv. du
ſang. Erf. 55. 56. Eben das beſtaͤ-
tigt der vortrefliche Heiſter de
vuln. arter. crural.
(c) Ludwig am angef. Ort.
n. 21.
(d) Mem. des ſav. etrangers,
T. II. f. 1. bis 5.
(e) S. 35. fig. 7.
(f) Ebendaſ. S. 32. 33. 35. fig
4. E. E. E.
(g) Fig. 5.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 1. Berlin, 1759, S. 119. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende01_1759/175>, abgerufen am 22.11.2024.
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