[Schlözer, August Ludwig von]: Neuverändertes Rußland oder Leben Catharinä der Zweyten Kayserinn von Rußland. Bd. 2. Riga u. a., 1772.XI. Aufruhr Kaiserl. Majt. speciellen Befel angestellten Unter-suchung, den in der Nacht zwischen den 4 ten und 5 ten Julius in der Vestung Schlüsselburg erregten Aufstand betreffend, nebst den dazu gehörigen Documenten und Aussagen des gewesenen Unter- Lieutenants Mirowicz; nach diesem aber Jhrer Kaiserl. Majt. allerhöchste Confirmation auf die von dieser Versammlung geschehene Unterlegung, vorgetragen worden, als worinn, in Betracht der Wichtigkeit des vom Mirowicz begangnen Verbre- chens, und um durch öftere dieser Sachen wegen etwa zu machende Vorstellungen Jhrer kaiserl. Majt. zärtliches und von Menschenliebe und Erbarmen durchdrungenes Herz nicht zu kränken und zu beun- ruhigen, Jhre Majt. alleruntertänigst ersucht wor- den, daß Höchstdieselben nur in diesem einzigen Falle geruhen möchten, gedachter Versammlung vollkommne Gewalt zu erteilen, diese Sache zur künftigen Beruhigung der Nachkommen und zur Sicherheit des Reichs nach den Gesetzen zu entschei- den, und das Urteil zu vollstrecken, und daß ge- dachter Versammlung dabei allergnädigst verstattet werden möchte, die Mehrheit der Stimmen bei Sprechung des Urteils gelten zu lassen; welche ob- gedachte Jhrer Kaiserl. Majt. allerhöchste Confir- mation folgenden Jnhaltes ist: Was die Dero höchsteigenen Person zuge- von
XI. Aufruhr Kaiſerl. Majt. ſpeciellen Befel angeſtellten Unter-ſuchung, den in der Nacht zwiſchen den 4 ten und 5 ten Julius in der Veſtung Schluͤſſelburg erregten Aufſtand betreffend, nebſt den dazu gehoͤrigen Documenten und Ausſagen des geweſenen Unter- Lieutenants Mirowicz; nach dieſem aber Jhrer Kaiſerl. Majt. allerhoͤchſte Confirmation auf die von dieſer Verſammlung geſchehene Unterlegung, vorgetragen worden, als worinn, in Betracht der Wichtigkeit des vom Mirowicz begangnen Verbre- chens, und um durch oͤftere dieſer Sachen wegen etwa zu machende Vorſtellungen Jhrer kaiſerl. Majt. zaͤrtliches und von Menſchenliebe und Erbarmen durchdrungenes Herz nicht zu kraͤnken und zu beun- ruhigen, Jhre Majt. alleruntertaͤnigſt erſucht wor- den, daß Hoͤchſtdieſelben nur in dieſem einzigen Falle geruhen moͤchten, gedachter Verſammlung vollkommne Gewalt zu erteilen, dieſe Sache zur kuͤnftigen Beruhigung der Nachkommen und zur Sicherheit des Reichs nach den Geſetzen zu entſchei- den, und das Urteil zu vollſtrecken, und daß ge- dachter Verſammlung dabei allergnaͤdigſt verſtattet werden moͤchte, die Mehrheit der Stimmen bei Sprechung des Urteils gelten zu laſſen; welche ob- gedachte Jhrer Kaiſerl. Majt. allerhoͤchſte Confir- mation folgenden Jnhaltes iſt: Was die Dero hoͤchſteigenen Perſon zuge- von
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0274" n="250"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">XI.</hi> Aufruhr</hi></fw><lb/> Kaiſerl. Majt. ſpeciellen Befel angeſtellten Unter-<lb/> ſuchung, den in der Nacht zwiſchen den 4 ten und<lb/> 5 ten Julius in der Veſtung Schluͤſſelburg erregten<lb/> Aufſtand betreffend, nebſt den dazu gehoͤrigen<lb/> Documenten und Ausſagen des geweſenen Unter-<lb/> Lieutenants Mirowicz; nach dieſem aber Jhrer<lb/> Kaiſerl. Majt. allerhoͤchſte Confirmation auf die<lb/> von dieſer Verſammlung geſchehene Unterlegung,<lb/> vorgetragen worden, als worinn, in Betracht der<lb/> Wichtigkeit des vom Mirowicz begangnen Verbre-<lb/> chens, und um durch oͤftere dieſer Sachen wegen<lb/> etwa zu machende Vorſtellungen Jhrer kaiſerl. Majt.<lb/> zaͤrtliches und von Menſchenliebe und Erbarmen<lb/> durchdrungenes Herz nicht zu kraͤnken und zu beun-<lb/> ruhigen, Jhre Majt. alleruntertaͤnigſt erſucht wor-<lb/> den, daß Hoͤchſtdieſelben nur in dieſem einzigen<lb/> Falle geruhen moͤchten, gedachter Verſammlung<lb/> vollkommne Gewalt zu erteilen, dieſe Sache zur<lb/> kuͤnftigen Beruhigung der Nachkommen und zur<lb/> Sicherheit des Reichs nach den Geſetzen zu entſchei-<lb/> den, und das Urteil zu vollſtrecken, und daß ge-<lb/> dachter Verſammlung dabei allergnaͤdigſt verſtattet<lb/> werden moͤchte, die Mehrheit der Stimmen bei<lb/> Sprechung des Urteils gelten zu laſſen; welche ob-<lb/> gedachte Jhrer Kaiſerl. Majt. allerhoͤchſte Confir-<lb/> mation folgenden Jnhaltes iſt:</p><lb/> <p> <hi rendition="#fr">Was die Dero hoͤchſteigenen Perſon zuge-<lb/> fuͤgte Beleidigung betreffe, ſo werde ſolche</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">von</hi> </fw><lb/> </p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [250/0274]
XI. Aufruhr
Kaiſerl. Majt. ſpeciellen Befel angeſtellten Unter-
ſuchung, den in der Nacht zwiſchen den 4 ten und
5 ten Julius in der Veſtung Schluͤſſelburg erregten
Aufſtand betreffend, nebſt den dazu gehoͤrigen
Documenten und Ausſagen des geweſenen Unter-
Lieutenants Mirowicz; nach dieſem aber Jhrer
Kaiſerl. Majt. allerhoͤchſte Confirmation auf die
von dieſer Verſammlung geſchehene Unterlegung,
vorgetragen worden, als worinn, in Betracht der
Wichtigkeit des vom Mirowicz begangnen Verbre-
chens, und um durch oͤftere dieſer Sachen wegen
etwa zu machende Vorſtellungen Jhrer kaiſerl. Majt.
zaͤrtliches und von Menſchenliebe und Erbarmen
durchdrungenes Herz nicht zu kraͤnken und zu beun-
ruhigen, Jhre Majt. alleruntertaͤnigſt erſucht wor-
den, daß Hoͤchſtdieſelben nur in dieſem einzigen
Falle geruhen moͤchten, gedachter Verſammlung
vollkommne Gewalt zu erteilen, dieſe Sache zur
kuͤnftigen Beruhigung der Nachkommen und zur
Sicherheit des Reichs nach den Geſetzen zu entſchei-
den, und das Urteil zu vollſtrecken, und daß ge-
dachter Verſammlung dabei allergnaͤdigſt verſtattet
werden moͤchte, die Mehrheit der Stimmen bei
Sprechung des Urteils gelten zu laſſen; welche ob-
gedachte Jhrer Kaiſerl. Majt. allerhoͤchſte Confir-
mation folgenden Jnhaltes iſt:
Was die Dero hoͤchſteigenen Perſon zuge-
fuͤgte Beleidigung betreffe, ſo werde ſolche
von
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |