[Schlözer, August Ludwig von]: Neuverändertes Rußland oder Leben Catharinä der Zweyten Kayserinn von Rußland. Bd. 1. Riga u. a., 1767.Kayserinn von Rußland. "kayserlichen Majestät, erweisen werde. Da-"ferne ich hingegen bey der vorzunehmenden Wahl "diesem zuwider handeln sollte: so unterwerfe ich "mich, als ein solcher, der das gemeine Beste und "den Nutzen des Vaterlandes, worunter auch mei- "ne eigne Wohlfahrt mit begriffen ist, nicht be- "herzigen will, hier in dem zeitlichen Leben der "allgemeinen Verachtung meiner Mitbürger, "in jener Welt aber der Verantwortung vor "Gott und seinem strengen Gerichte. Zu Be- "kräftigung dieser meiner eidlichen Angelobung "über die unpartheyische und gewissenhafte Wahl "eines Bevollmächtigten zu der Commission, die "den Entwurf zu einem neuen Gesetzbuche machen "soll, küsse ich die Worte und das Creuz meines "Erlösers. Amen." c. Nach abgelegtem Eide überläßt der den R
Kayſerinn von Rußland. „kayſerlichen Majeſtaͤt, erweiſen werde. Da-„ferne ich hingegen bey der vorzunehmenden Wahl „dieſem zuwider handeln ſollte: ſo unterwerfe ich „mich, als ein ſolcher, der das gemeine Beſte und „den Nutzen des Vaterlandes, worunter auch mei- „ne eigne Wohlfahrt mit begriffen iſt, nicht be- „herzigen will, hier in dem zeitlichen Leben der „allgemeinen Verachtung meiner Mitbuͤrger, „in jener Welt aber der Verantwortung vor „Gott und ſeinem ſtrengen Gerichte. Zu Be- „kraͤftigung dieſer meiner eidlichen Angelobung „uͤber die unpartheyiſche und gewiſſenhafte Wahl „eines Bevollmaͤchtigten zu der Commiſſion, die „den Entwurf zu einem neuen Geſetzbuche machen „ſoll, kuͤſſe ich die Worte und das Creuz meines „Erloͤſers. Amen.„ c. Nach abgelegtem Eide uͤberlaͤßt der den R
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Kayſerinn von Rußland.
„kayſerlichen Majeſtaͤt, erweiſen werde. Da-
„ferne ich hingegen bey der vorzunehmenden Wahl
„dieſem zuwider handeln ſollte: ſo unterwerfe ich
„mich, als ein ſolcher, der das gemeine Beſte und
„den Nutzen des Vaterlandes, worunter auch mei-
„ne eigne Wohlfahrt mit begriffen iſt, nicht be-
„herzigen will, hier in dem zeitlichen Leben der
„allgemeinen Verachtung meiner Mitbuͤrger,
„in jener Welt aber der Verantwortung vor
„Gott und ſeinem ſtrengen Gerichte. Zu Be-
„kraͤftigung dieſer meiner eidlichen Angelobung
„uͤber die unpartheyiſche und gewiſſenhafte Wahl
„eines Bevollmaͤchtigten zu der Commiſſion, die
„den Entwurf zu einem neuen Geſetzbuche machen
„ſoll, kuͤſſe ich die Worte und das Creuz meines
„Erloͤſers. Amen.„
c. Nach abgelegtem Eide uͤberlaͤßt der
Befehlshaber die fernern Einrichtungen dem
Marſchall, und tritt ſelbſt ab. Der Mar-
ſchall fuͤhrt hierauf den Adel aus der Kirche in
eben der Ordnung und mit derſelben Wohlan-
ſtaͤndigkeit, wie ſie dahin gekommen, nach dem
zur Wahl beſtimmten Orte. Hier placirt er
ſie wiederum, nicht nach ihrem Range, ſon-
dern nach der Zeit ihrer Ankunft in der Stadt,
und giebt einem jeden eine Ballotirkugel. So-
dann laͤßt er nach der Liſte derjenigen, die ſo
wohl in Perſon nach der Stadt gekommen, als
auch die ihre Stimmen ſchriftlich eingeſandt,
den
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