Neunter Vortrag. Vererbungsgesetze. Anpassung und Ernährung.
Unterscheidung der erhaltenden und fortschreitenden Vererbung. Gesetze der erhaltenden oder conservativen Erblichkeit: Vererbung ererbter Charaktere. Unun- terbrochene oder continuirliche Vererbung. Unterbrochene oder latente Vererbung. Generationswechsel. Rückschlag. Verwilderung. Geschlechtliche oder sexuelle Ver- erbung. Secundäre Sexualcharaktere. Gemischte oder amphigone Vererbung. Ba- stardzeugung. Abgekürzte oder vereinfachte Vererbung. Gesetze der fortschreitenden oder progressiven Erblichkeit: Vererbung erworbener Charactere. Angepaßte oder erworbene Vererbung. Befestigte oder constituirte Vererbung. Gleichzeitliche oder homochrone Vererbung. Gleichörtliche oder homotope Vererbung. Anpassung und Veränderlichkeit. Zusammenhang der Anpassung und der Ernährung. Unterschei- dung der indirecten und directen Anpassung.
Meine Herren! Von den beiden allgemeinen Lebensthätigkeiten der Organismen, der Anpassung und der Vererbung, welche in ihrer Wechselwirkung die verschiedenen Organismenarten hervorbringen, haben wir im letzten Vortrage die Vererbung betrachtet und wir haben versucht, diese in ihren Wirkungen so räthselhafte Lebensthätigkeit zu- rückzuführen auf eine andere physiologische Function der Organismen, auf die Fortpflanzung. Diese beruht ihrerseits wieder, wie alle an- deren Lebenserscheinungen der Thiere und Pflanzen, auf physikalischen und chemischen Verhältnissen, welche allerdings bisweilen äußerst ver- wickelt erscheinen, dennoch aber im Grunde auf einfache, mechanische
Neunter Vortrag. Vererbungsgeſetze. Anpaſſung und Ernaͤhrung.
Unterſcheidung der erhaltenden und fortſchreitenden Vererbung. Geſetze der erhaltenden oder conſervativen Erblichkeit: Vererbung ererbter Charaktere. Unun- terbrochene oder continuirliche Vererbung. Unterbrochene oder latente Vererbung. Generationswechſel. Ruͤckſchlag. Verwilderung. Geſchlechtliche oder ſexuelle Ver- erbung. Secundaͤre Sexualcharaktere. Gemiſchte oder amphigone Vererbung. Ba- ſtardzeugung. Abgekuͤrzte oder vereinfachte Vererbung. Geſetze der fortſchreitenden oder progreſſiven Erblichkeit: Vererbung erworbener Charactere. Angepaßte oder erworbene Vererbung. Befeſtigte oder conſtituirte Vererbung. Gleichzeitliche oder homochrone Vererbung. Gleichoͤrtliche oder homotope Vererbung. Anpaſſung und Veraͤnderlichkeit. Zuſammenhang der Anpaſſung und der Ernaͤhrung. Unterſchei- dung der indirecten und directen Anpaſſung.
Meine Herren! Von den beiden allgemeinen Lebensthaͤtigkeiten der Organismen, der Anpaſſung und der Vererbung, welche in ihrer Wechſelwirkung die verſchiedenen Organismenarten hervorbringen, haben wir im letzten Vortrage die Vererbung betrachtet und wir haben verſucht, dieſe in ihren Wirkungen ſo raͤthſelhafte Lebensthaͤtigkeit zu- ruͤckzufuͤhren auf eine andere phyſiologiſche Function der Organismen, auf die Fortpflanzung. Dieſe beruht ihrerſeits wieder, wie alle an- deren Lebenserſcheinungen der Thiere und Pflanzen, auf phyſikaliſchen und chemiſchen Verhaͤltniſſen, welche allerdings bisweilen aͤußerſt ver- wickelt erſcheinen, dennoch aber im Grunde auf einfache, mechaniſche
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[[158]/0179]
Neunter Vortrag.
Vererbungsgeſetze. Anpaſſung und Ernaͤhrung.
Unterſcheidung der erhaltenden und fortſchreitenden Vererbung. Geſetze der
erhaltenden oder conſervativen Erblichkeit: Vererbung ererbter Charaktere. Unun-
terbrochene oder continuirliche Vererbung. Unterbrochene oder latente Vererbung.
Generationswechſel. Ruͤckſchlag. Verwilderung. Geſchlechtliche oder ſexuelle Ver-
erbung. Secundaͤre Sexualcharaktere. Gemiſchte oder amphigone Vererbung. Ba-
ſtardzeugung. Abgekuͤrzte oder vereinfachte Vererbung. Geſetze der fortſchreitenden
oder progreſſiven Erblichkeit: Vererbung erworbener Charactere. Angepaßte oder
erworbene Vererbung. Befeſtigte oder conſtituirte Vererbung. Gleichzeitliche oder
homochrone Vererbung. Gleichoͤrtliche oder homotope Vererbung. Anpaſſung und
Veraͤnderlichkeit. Zuſammenhang der Anpaſſung und der Ernaͤhrung. Unterſchei-
dung der indirecten und directen Anpaſſung.
Meine Herren! Von den beiden allgemeinen Lebensthaͤtigkeiten
der Organismen, der Anpaſſung und der Vererbung, welche in ihrer
Wechſelwirkung die verſchiedenen Organismenarten hervorbringen,
haben wir im letzten Vortrage die Vererbung betrachtet und wir haben
verſucht, dieſe in ihren Wirkungen ſo raͤthſelhafte Lebensthaͤtigkeit zu-
ruͤckzufuͤhren auf eine andere phyſiologiſche Function der Organismen,
auf die Fortpflanzung. Dieſe beruht ihrerſeits wieder, wie alle an-
deren Lebenserſcheinungen der Thiere und Pflanzen, auf phyſikaliſchen
und chemiſchen Verhaͤltniſſen, welche allerdings bisweilen aͤußerſt ver-
wickelt erſcheinen, dennoch aber im Grunde auf einfache, mechaniſche
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Haeckel, Ernst: Natürliche Schöpfungsgeschichte. Berlin, 1868, S. [158]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haeckel_schoepfungsgeschichte_1868/179>, abgerufen am 18.05.2024.
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