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Haeckel, Ernst: Die Perigenesis der Plastidule oder die Wellenerzeugung der Lebenstheilchen. Berlin, 1876.

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allen Zweigen der Biogenie lagernden Nebel zu zerstreuen.
Wie man auch jenen innigen ursächlichen Zusammenhang
zwischen Keimes- und Stammesgeschichte formuliren mag,
bestehen bleibt er für Jeden, der nicht durch Vorurtheile
geblendet, der mit den Thatsachen der organischen Ent¬
wickelung vertraut und der zu einem philosophischen Ur¬
theil über ihre Bedeutung befähigt ist.

Wollen wir aber noch weiter in die Mechanik des
biogenetischen Processes eindringen, so müssen wir noth¬
wendig in die dunkele Tiefe des Plastiden-Lebens hinab¬
steigen und in der Plastidul-Bewegung die wahre
bewirkende Ursache desselben aufsuchen. Es bleibt also
hier schliesslich noch die Frage zu beantworten, ob wir
über die eigentliche Natur dieser molekularen Plastidul-
Bewegung, die unserer unmittelbaren Erkenntniss ver¬
schlossen ist, uns mit Hülfe der Vergleichung von analogen
Bewegungserscheinungen eine vorläufig befriedigende Hy¬
pothese zu bilden im Stande sind. Eine bejahende Ant¬
wort auf diese Frage versucht unsere Hypothese der
Perigenesis.

Wenn wir zunächst vom höchsten und umfassendsten
Gesichtspunkte aus die Gesammtheit der eben betrachteten
organischen Entwickelungsvorgänge überschauen, so ergiebt
sich als allgemeinstes Resultat die Ueberzeugung, dass
der biogenetische Process als eine periodische Bewe¬
gung
verläuft. Das anschaulichste Analogon derselben
finden wir im Bilde einer verwickelten Wellenbewegung.
Halten wir uns dabei zunächst nur an die unmittelbar zu
erkennenden und unumstösslichen Thatsachen, so können
wir von unserer eigenen Vorfahren-Kette ausgehen; gleich¬

allen Zweigen der Biogenie lagernden Nebel zu zerstreuen.
Wie man auch jenen innigen ursächlichen Zusammenhang
zwischen Keimes- und Stammesgeschichte formuliren mag,
bestehen bleibt er für Jeden, der nicht durch Vorurtheile
geblendet, der mit den Thatsachen der organischen Ent¬
wickelung vertraut und der zu einem philosophischen Ur¬
theil über ihre Bedeutung befähigt ist.

Wollen wir aber noch weiter in die Mechanik des
biogenetischen Processes eindringen, so müssen wir noth¬
wendig in die dunkele Tiefe des Plastiden-Lebens hinab¬
steigen und in der Plastidul-Bewegung die wahre
bewirkende Ursache desselben aufsuchen. Es bleibt also
hier schliesslich noch die Frage zu beantworten, ob wir
über die eigentliche Natur dieser molekularen Plastidul-
Bewegung, die unserer unmittelbaren Erkenntniss ver¬
schlossen ist, uns mit Hülfe der Vergleichung von analogen
Bewegungserscheinungen eine vorläufig befriedigende Hy¬
pothese zu bilden im Stande sind. Eine bejahende Ant¬
wort auf diese Frage versucht unsere Hypothese der
Perigenesis.

Wenn wir zunächst vom höchsten und umfassendsten
Gesichtspunkte aus die Gesammtheit der eben betrachteten
organischen Entwickelungsvorgänge überschauen, so ergiebt
sich als allgemeinstes Resultat die Ueberzeugung, dass
der biogenetische Process als eine periodische Bewe¬
gung
verläuft. Das anschaulichste Analogon derselben
finden wir im Bilde einer verwickelten Wellenbewegung.
Halten wir uns dabei zunächst nur an die unmittelbar zu
erkennenden und unumstösslichen Thatsachen, so können
wir von unserer eigenen Vorfahren-Kette ausgehen; gleich¬

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[61/0067] allen Zweigen der Biogenie lagernden Nebel zu zerstreuen. Wie man auch jenen innigen ursächlichen Zusammenhang zwischen Keimes- und Stammesgeschichte formuliren mag, bestehen bleibt er für Jeden, der nicht durch Vorurtheile geblendet, der mit den Thatsachen der organischen Ent¬ wickelung vertraut und der zu einem philosophischen Ur¬ theil über ihre Bedeutung befähigt ist. Wollen wir aber noch weiter in die Mechanik des biogenetischen Processes eindringen, so müssen wir noth¬ wendig in die dunkele Tiefe des Plastiden-Lebens hinab¬ steigen und in der Plastidul-Bewegung die wahre bewirkende Ursache desselben aufsuchen. Es bleibt also hier schliesslich noch die Frage zu beantworten, ob wir über die eigentliche Natur dieser molekularen Plastidul- Bewegung, die unserer unmittelbaren Erkenntniss ver¬ schlossen ist, uns mit Hülfe der Vergleichung von analogen Bewegungserscheinungen eine vorläufig befriedigende Hy¬ pothese zu bilden im Stande sind. Eine bejahende Ant¬ wort auf diese Frage versucht unsere Hypothese der Perigenesis. Wenn wir zunächst vom höchsten und umfassendsten Gesichtspunkte aus die Gesammtheit der eben betrachteten organischen Entwickelungsvorgänge überschauen, so ergiebt sich als allgemeinstes Resultat die Ueberzeugung, dass der biogenetische Process als eine periodische Bewe¬ gung verläuft. Das anschaulichste Analogon derselben finden wir im Bilde einer verwickelten Wellenbewegung. Halten wir uns dabei zunächst nur an die unmittelbar zu erkennenden und unumstösslichen Thatsachen, so können wir von unserer eigenen Vorfahren-Kette ausgehen; gleich¬

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Zitationshilfe: Haeckel, Ernst: Die Perigenesis der Plastidule oder die Wellenerzeugung der Lebenstheilchen. Berlin, 1876, S. 61. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haeckel_plastidule_1876/67>, abgerufen am 22.11.2024.