Haeckel, Ernst: Die Perigenesis der Plastidule oder die Wellenerzeugung der Lebenstheilchen. Berlin, 1876.feste und unabänderliche Gesetze der Mechanik mit Noth¬ Der biogenetische Process, wie wir die Gesammt¬ feste und unabänderliche Gesetze der Mechanik mit Noth¬ Der biogenetische Process‚ wie wir die Gesammt¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0066" n="60"/> feste und unabänderliche Gesetze der Mechanik mit Noth¬<lb/> wendigkeit bedingt. Und wie die gesammte Entwickelung<lb/> der organischen Natur auf unserer Erde‚ wie die Stammes¬<lb/> geschichte des Pflanzen- und Thierreichs, so ist auch die<lb/> Entwickelungsgeschichte der Menschheit und jedes ein¬<lb/> zelnen Menschen durch dieselben festen Gesetze der Be¬<lb/> wegungslehre geregelt. Der Unterschied ist nur der‚ dass<lb/> der Entwickelungs-Process der organischen Natur im<lb/> Ganzen‚ wie im Einzelnen unendlich viel verwickelter und<lb/> daher schwieriger zu erfassen ist‚ als derjenige der anor¬<lb/> ganischen Natur. Aber jener beruht ebenso wie dieser<lb/> im Grunde doch nur auf Massen-Bewegungen‚ und diese<lb/> Massen-Bewegungen sind sämmtlich auf Anziehungs- und<lb/> Abstossungs-Verhältnisse der Moleküle und der sie zu¬<lb/> sammensetzenden Atome‚ sowie des die Atome verbinden¬<lb/> den Aethers zurückzuführen.</p><lb/> <p>Der <hi rendition="#g">biogenetische Process</hi>‚ wie wir die Gesammt¬<lb/> heit der organischen Entwickelungs-Bewegungen auf un¬<lb/> serem Planeten kurz nennen wollen‚ ist im Einzelnen viel<lb/> zu verwickelt‚ die Zahl‚ Mannichfaltigkeit und Complication<lb/> aller ihn zusammensetzenden Einzel-Vorgänge ist viel zu<lb/> gross‚ als dass es möglich wäre‚ jetzt schon‚ bei unserer<lb/> mangelhaften und unvollkommenen Kenntniss derselben‚<lb/> seinem ehernen mechanischen Gang Schritt für Schritt zu<lb/> folgen. Trotzdem können wir behaupten‚ schon jetzt eine<lb/> befriedigende monistische Einsicht in sein wahres Wesen<lb/> gewonnen zu haben. Die Voraussetzung dieser Einsicht<lb/> ist die Anerkennung des biogenetischen Grundgesetzes‚<lb/> welches durch den Nachweis des Causalnexus zwischen<lb/> Ontogenie und Phylogenie allein fähig scheint‚ den über<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [60/0066]
feste und unabänderliche Gesetze der Mechanik mit Noth¬
wendigkeit bedingt. Und wie die gesammte Entwickelung
der organischen Natur auf unserer Erde‚ wie die Stammes¬
geschichte des Pflanzen- und Thierreichs, so ist auch die
Entwickelungsgeschichte der Menschheit und jedes ein¬
zelnen Menschen durch dieselben festen Gesetze der Be¬
wegungslehre geregelt. Der Unterschied ist nur der‚ dass
der Entwickelungs-Process der organischen Natur im
Ganzen‚ wie im Einzelnen unendlich viel verwickelter und
daher schwieriger zu erfassen ist‚ als derjenige der anor¬
ganischen Natur. Aber jener beruht ebenso wie dieser
im Grunde doch nur auf Massen-Bewegungen‚ und diese
Massen-Bewegungen sind sämmtlich auf Anziehungs- und
Abstossungs-Verhältnisse der Moleküle und der sie zu¬
sammensetzenden Atome‚ sowie des die Atome verbinden¬
den Aethers zurückzuführen.
Der biogenetische Process‚ wie wir die Gesammt¬
heit der organischen Entwickelungs-Bewegungen auf un¬
serem Planeten kurz nennen wollen‚ ist im Einzelnen viel
zu verwickelt‚ die Zahl‚ Mannichfaltigkeit und Complication
aller ihn zusammensetzenden Einzel-Vorgänge ist viel zu
gross‚ als dass es möglich wäre‚ jetzt schon‚ bei unserer
mangelhaften und unvollkommenen Kenntniss derselben‚
seinem ehernen mechanischen Gang Schritt für Schritt zu
folgen. Trotzdem können wir behaupten‚ schon jetzt eine
befriedigende monistische Einsicht in sein wahres Wesen
gewonnen zu haben. Die Voraussetzung dieser Einsicht
ist die Anerkennung des biogenetischen Grundgesetzes‚
welches durch den Nachweis des Causalnexus zwischen
Ontogenie und Phylogenie allein fähig scheint‚ den über
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