Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Habermann, Johann: Christliche Gebete. Hildesheim, 1599.

Bild:
<< vorherige Seite
Haußhaltung
So er nun zimlich ist bey Jahrn/
Hat was gelernet und erfahrn.
Er bad nicht vor in allen Pfützn/
Und sauff aus jeder schlammig Stützn.
Von Eltern erbt man Geld und Gut/
Ein fromm Weib GOtt beseheren thut.
Von Mannes Nibben kömt sie her/
Geschmückt mit Tugend/ Zucht und Ehr.
An ihres Mannes Hertz sie hangt/
Nach ihm sich sehnet und verlangt.
Zum Gehülffen ist sie ihm gebn/
Zum Trost und Freud in seinem Lebn.
Wann sich zuträgt Creutz und Unfall/
Ihr freundlichs Hertz ihn trösten soll.
Sie ist des Mannes Artzeney/
Daß er nicht fall in Büberey.
Sie trägt Kinder in aller Zucht/
Die Welt mehrt ihres Leibes Frucht.
Dem Mann erbauet sie ein Hauß/
Erhält und breit sein Namen auß.
Mehrt und erfreut sein gantz Geschlecht/
Im Hauß sie ordnet alles recht.
Eim fruchtbarn Weinstock ist sie gleich/
Gibt Schatten/ ist an Früchten reich.
Sie ist wie ein edler Gestein/
Und wie ein Perle rund und rein.
Im Hauß das Gsind sich nach ihr richt/
Ohn
Haußhaltung
So er nun zimlich iſt bey Jahrn/
Hat was gelernet und erfahrn.
Er bad nicht vor in allen Pfützn/
Und ſauff aus jeder ſchlammig Stützn.
Von Eltern erbt man Geld und Gut/
Ein from̃ Weib GOtt beſeheren thut.
Von Mannes Nibben kömt ſie her/
Geſchmückt mit Tugend/ Zucht und Ehr.
An ihres Mannes Hertz ſie hangt/
Nach ihm ſich ſehnet und verlangt.
Zum Gehülffen iſt ſie ihm gebn/
Zum Troſt und Freud in ſeinem Lebn.
Wann ſich zuträgt Creutz und Unfall/
Ihr freundlichs Hertz ihn tröſten ſoll.
Sie iſt des Mannes Artzeney/
Daß er nicht fall in Büberey.
Sie trägt Kinder in aller Zucht/
Die Welt mehrt ihres Leibes Frucht.
Dem Mann erbauet ſie ein Hauß/
Erhält und breit ſein Namen auß.
Mehrt und erfreut ſein gantz Geſchlecht/
Im Hauß ſie ordnet alles recht.
Eim fruchtbarn Weinſtock iſt ſie gleich/
Gibt Schatten/ iſt an Früchten reich.
Sie iſt wie ein edler Geſtein/
Und wie ein Perle rund und rein.
Im Hauß das Gſind ſich nach ihr richt/
Ohn
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <pb facs="#f0230" n="226"/>
            <fw place="top" type="header">Haußhaltung</fw><lb/>
            <l>So er nun zimlich i&#x017F;t bey Jahrn/</l><lb/>
            <l>Hat was gelernet und erfahrn.</l><lb/>
            <l>Er bad nicht vor in allen Pfützn/</l><lb/>
            <l>Und &#x017F;auff aus jeder &#x017F;chlammig Stützn.</l><lb/>
            <l>Von Eltern erbt man Geld und Gut/</l><lb/>
            <l>Ein from&#x0303; Weib GOtt be&#x017F;eheren thut.</l><lb/>
            <l>Von Mannes Nibben kömt &#x017F;ie her/</l><lb/>
            <l>Ge&#x017F;chmückt mit Tugend/ Zucht und Ehr.</l><lb/>
            <l>An ihres Mannes Hertz &#x017F;ie hangt/</l><lb/>
            <l>Nach ihm &#x017F;ich &#x017F;ehnet und verlangt.</l><lb/>
            <l>Zum Gehülffen i&#x017F;t &#x017F;ie ihm gebn/</l><lb/>
            <l>Zum Tro&#x017F;t und Freud in &#x017F;einem Lebn.</l><lb/>
            <l>Wann &#x017F;ich zuträgt Creutz und Unfall/</l><lb/>
            <l>Ihr freundlichs Hertz ihn trö&#x017F;ten &#x017F;oll.</l><lb/>
            <l>Sie i&#x017F;t des Mannes Artzeney/</l><lb/>
            <l>Daß er nicht fall in Büberey.</l><lb/>
            <l>Sie trägt Kinder in aller Zucht/</l><lb/>
            <l>Die Welt mehrt ihres Leibes Frucht.</l><lb/>
            <l>Dem Mann erbauet &#x017F;ie ein Hauß/</l><lb/>
            <l>Erhält und breit &#x017F;ein Namen auß.</l><lb/>
            <l>Mehrt und erfreut &#x017F;ein gantz Ge&#x017F;chlecht/</l><lb/>
            <l>Im Hauß &#x017F;ie ordnet alles recht.</l><lb/>
            <l>Eim fruchtbarn Wein&#x017F;tock i&#x017F;t &#x017F;ie gleich/</l><lb/>
            <l>Gibt Schatten/ i&#x017F;t an Früchten reich.</l><lb/>
            <l>Sie i&#x017F;t wie ein edler Ge&#x017F;tein/</l><lb/>
            <l>Und wie ein Perle rund und rein.</l><lb/>
            <l>Im Hauß das G&#x017F;ind &#x017F;ich nach ihr richt/</l><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">Ohn</fw><lb/>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[226/0230] Haußhaltung So er nun zimlich iſt bey Jahrn/ Hat was gelernet und erfahrn. Er bad nicht vor in allen Pfützn/ Und ſauff aus jeder ſchlammig Stützn. Von Eltern erbt man Geld und Gut/ Ein from̃ Weib GOtt beſeheren thut. Von Mannes Nibben kömt ſie her/ Geſchmückt mit Tugend/ Zucht und Ehr. An ihres Mannes Hertz ſie hangt/ Nach ihm ſich ſehnet und verlangt. Zum Gehülffen iſt ſie ihm gebn/ Zum Troſt und Freud in ſeinem Lebn. Wann ſich zuträgt Creutz und Unfall/ Ihr freundlichs Hertz ihn tröſten ſoll. Sie iſt des Mannes Artzeney/ Daß er nicht fall in Büberey. Sie trägt Kinder in aller Zucht/ Die Welt mehrt ihres Leibes Frucht. Dem Mann erbauet ſie ein Hauß/ Erhält und breit ſein Namen auß. Mehrt und erfreut ſein gantz Geſchlecht/ Im Hauß ſie ordnet alles recht. Eim fruchtbarn Weinſtock iſt ſie gleich/ Gibt Schatten/ iſt an Früchten reich. Sie iſt wie ein edler Geſtein/ Und wie ein Perle rund und rein. Im Hauß das Gſind ſich nach ihr richt/ Ohn

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/habermann_gebete_1659
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/habermann_gebete_1659/230
Zitationshilfe: Habermann, Johann: Christliche Gebete. Hildesheim, 1599, S. 226. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/habermann_gebete_1659/230>, abgerufen am 26.11.2024.