was sie sprachen, war nur, um den Erklärun¬ gen, die sie sich machen wollten, zu entgehen. Cäsar mochte in seiner Eitelkeit übertreiben; Wally's Bescheidenheit lag wohl nur darin, daß sie glaubte, Cäsar um Verzeihung bitten zu müssen. Alles Uebrige aber dichtete seine Phan¬ tasie hinzu.
Sie hielten ihre Hände in einander und spra¬ chen recht eifrig über Dinge, auf welche gar nichts ankam in ihrer Lage. Sie sprachen von der Erfindung des Schießpulvers, vom Gesetz der Schwere, vom Compaß und der Magnet¬ nadel, worüber sie schnell abbrachen, um nur immer wieder auf Neues zu kommen. So ver¬ rann die Zeit, aber das Entzücken Cäsar's stieg. Wally's Hand nahm er, und legte sie sanft auf die Lehne des Sopha's, um sie als Kopfkissen zu brauchen. Sie lächelte dazu und warf ihm das ganze Polster ihres elastischen Körpers, sich selbst in aller ihrer Anmuth nach. Sie hielt
was ſie ſprachen, war nur, um den Erklärun¬ gen, die ſie ſich machen wollten, zu entgehen. Cäſar mochte in ſeiner Eitelkeit übertreiben; Wally's Beſcheidenheit lag wohl nur darin, daß ſie glaubte, Cäſar um Verzeihung bitten zu müſſen. Alles Uebrige aber dichtete ſeine Phan¬ taſie hinzu.
Sie hielten ihre Hände in einander und ſpra¬ chen recht eifrig über Dinge, auf welche gar nichts ankam in ihrer Lage. Sie ſprachen von der Erfindung des Schießpulvers, vom Geſetz der Schwere, vom Compaß und der Magnet¬ nadel, worüber ſie ſchnell abbrachen, um nur immer wieder auf Neues zu kommen. So ver¬ rann die Zeit, aber das Entzücken Cäſar's ſtieg. Wally's Hand nahm er, und legte ſie ſanft auf die Lehne des Sopha's, um ſie als Kopfkiſſen zu brauchen. Sie lächelte dazu und warf ihm das ganze Polſter ihres elaſtiſchen Körpers, ſich ſelbſt in aller ihrer Anmuth nach. Sie hielt
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was ſie ſprachen, war nur, um den Erklärun¬
gen, die ſie ſich machen wollten, zu entgehen.
Cäſar mochte in ſeiner Eitelkeit übertreiben;
Wally's Beſcheidenheit lag wohl nur darin, daß
ſie glaubte, Cäſar um Verzeihung bitten zu
müſſen. Alles Uebrige aber dichtete ſeine Phan¬
taſie hinzu.
Sie hielten ihre Hände in einander und ſpra¬
chen recht eifrig über Dinge, auf welche gar
nichts ankam in ihrer Lage. Sie ſprachen von
der Erfindung des Schießpulvers, vom Geſetz
der Schwere, vom Compaß und der Magnet¬
nadel, worüber ſie ſchnell abbrachen, um nur
immer wieder auf Neues zu kommen. So ver¬
rann die Zeit, aber das Entzücken Cäſar's ſtieg.
Wally's Hand nahm er, und legte ſie ſanft auf
die Lehne des Sopha's, um ſie als Kopfkiſſen
zu brauchen. Sie lächelte dazu und warf ihm
das ganze Polſter ihres elaſtiſchen Körpers, ſich
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Gutzkow, Karl: Wally, die Zweiflerin. Mannheim, 1835, S. 117. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutzkow_wally_1835/126>, abgerufen am 22.11.2024.
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