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Gutzkow, Karl: Die neuen Serapionsbrüder. Bd. 3. Breslau, 1877.

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zusammen zu Tisch einladen. Professor Matz hatte nur Goethe, Prosodie und die Sittlichkeit im Munde. Er war schauderhaft langweilig.

Nun mußte Ottomar lachen. Sein Dieterici und die verfängliche Taufe fielen ihm ein.

Die Beamten näherten sich. Der Hund sprang lustig an die Jagdtasche heran. Graf Udo beklagte, daß dieser Verzehrer seines Vorraths den Trüffelinhalt seiner mitgebrachten Wurst nicht hätte würdigen können. Ottomar hatte keinen Appetit.

Die Diana wollte von Ada, die aufstand, nicht los.

Selten, daß sich das weibliche Geschlecht so anzieht! bemerkte der Graf.

Ja, in der Regel sind wir uns einander spinnefeind! bestätigte Ada. Wenn ich von Mädchenfreundschaften höre, werde ich immer traurig. Ich denke dann an die plauderhaften lieben Briefe, die ich mit Entzücken als Backfisch bekommen, an die ersten, so unorthographischen, die ich in stiller Verschwiegenheit des Pensionats selbst geschrieben. Und die geringste Veränderung im Leben der Freundin oder wohl gar ein Vorwurf und nun erst eine kleine Eifersüchtelei auf eine andere Freundin, die man gefunden hat, stürzt die ganze Herrlichkeit in Trümmer!

zusammen zu Tisch einladen. Professor Matz hatte nur Goethe, Prosodie und die Sittlichkeit im Munde. Er war schauderhaft langweilig.

Nun mußte Ottomar lachen. Sein Dieterici und die verfängliche Taufe fielen ihm ein.

Die Beamten näherten sich. Der Hund sprang lustig an die Jagdtasche heran. Graf Udo beklagte, daß dieser Verzehrer seines Vorraths den Trüffelinhalt seiner mitgebrachten Wurst nicht hätte würdigen können. Ottomar hatte keinen Appetit.

Die Diana wollte von Ada, die aufstand, nicht los.

Selten, daß sich das weibliche Geschlecht so anzieht! bemerkte der Graf.

Ja, in der Regel sind wir uns einander spinnefeind! bestätigte Ada. Wenn ich von Mädchenfreundschaften höre, werde ich immer traurig. Ich denke dann an die plauderhaften lieben Briefe, die ich mit Entzücken als Backfisch bekommen, an die ersten, so unorthographischen, die ich in stiller Verschwiegenheit des Pensionats selbst geschrieben. Und die geringste Veränderung im Leben der Freundin oder wohl gar ein Vorwurf und nun erst eine kleine Eifersüchtelei auf eine andere Freundin, die man gefunden hat, stürzt die ganze Herrlichkeit in Trümmer!

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[68/0074] zusammen zu Tisch einladen. Professor Matz hatte nur Goethe, Prosodie und die Sittlichkeit im Munde. Er war schauderhaft langweilig. Nun mußte Ottomar lachen. Sein Dieterici und die verfängliche Taufe fielen ihm ein. Die Beamten näherten sich. Der Hund sprang lustig an die Jagdtasche heran. Graf Udo beklagte, daß dieser Verzehrer seines Vorraths den Trüffelinhalt seiner mitgebrachten Wurst nicht hätte würdigen können. Ottomar hatte keinen Appetit. Die Diana wollte von Ada, die aufstand, nicht los. Selten, daß sich das weibliche Geschlecht so anzieht! bemerkte der Graf. Ja, in der Regel sind wir uns einander spinnefeind! bestätigte Ada. Wenn ich von Mädchenfreundschaften höre, werde ich immer traurig. Ich denke dann an die plauderhaften lieben Briefe, die ich mit Entzücken als Backfisch bekommen, an die ersten, so unorthographischen, die ich in stiller Verschwiegenheit des Pensionats selbst geschrieben. Und die geringste Veränderung im Leben der Freundin oder wohl gar ein Vorwurf und nun erst eine kleine Eifersüchtelei auf eine andere Freundin, die man gefunden hat, stürzt die ganze Herrlichkeit in Trümmer!

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Zitationshilfe: Gutzkow, Karl: Die neuen Serapionsbrüder. Bd. 3. Breslau, 1877, S. 68. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutzkow_serapionsbrueder03_1877/74>, abgerufen am 27.11.2024.