Gutzkow, Karl: Die neuen Serapionsbrüder. Bd. 3. Breslau, 1877.denn ich will fröhlich sein! Fröhlich! Fröhlich! Und warum? Wolny schreibt mir eben aus seiner unter ihm wieder neu erblühenden Fabrik, daß er Gewißheit habe, bald taufen zu lassen. Gleichzeitig flüsterte Frau Holl, mein lieb' Töchterlein, das da Glück und Beseligung vollauf gefunden hat, meiner Alten die nämliche Geschichte von sich selbst in's Ohr. Und eben bringt der Briefträger von meinem Sohne, der, wie alle Welt weiß, die Gräfin Treuenfels heirathete, dieselbe frohe Aussicht. Was sollt' ich thun, um meine Freude auszudrücken -? Da rannt' ich in unsern Montag! Und nun, Franz, Franz! Meinen Schoppen! Diese überraschende Ergebenheit in sein Künstlerloos, dieser Ausdruck der Freude über die bevorstehenden Ereignisse in seiner vielbesprochenen glücklichen Familie, ergriff Alle. Man brachte dem Alten von allen Seiten die herzlichsten Wünsche. Als Alles ruhig geworden war, stand Sanitätsrath Eltester auf und erklärte: Nun habe ich noch von der Sonne der Nacht etwas zu berichten. Schon öfters übersetzte ich die Serapionsbrüder in die Serapisbrüder. Ich will ein Urgeheimniß, etwas vom geheimnißvollen Walten der Natur berichten. Hier ist von Kindern gesprochen worden. Großmütter sind neugierig, ob es Jungen oder Mädchen werden! So höre man! Da, denn ich will fröhlich sein! Fröhlich! Fröhlich! Und warum? Wolny schreibt mir eben aus seiner unter ihm wieder neu erblühenden Fabrik, daß er Gewißheit habe, bald taufen zu lassen. Gleichzeitig flüsterte Frau Holl, mein lieb’ Töchterlein, das da Glück und Beseligung vollauf gefunden hat, meiner Alten die nämliche Geschichte von sich selbst in’s Ohr. Und eben bringt der Briefträger von meinem Sohne, der, wie alle Welt weiß, die Gräfin Treuenfels heirathete, dieselbe frohe Aussicht. Was sollt’ ich thun, um meine Freude auszudrücken –? Da rannt’ ich in unsern Montag! Und nun, Franz, Franz! Meinen Schoppen! Diese überraschende Ergebenheit in sein Künstlerloos, dieser Ausdruck der Freude über die bevorstehenden Ereignisse in seiner vielbesprochenen glücklichen Familie, ergriff Alle. Man brachte dem Alten von allen Seiten die herzlichsten Wünsche. Als Alles ruhig geworden war, stand Sanitätsrath Eltester auf und erklärte: Nun habe ich noch von der Sonne der Nacht etwas zu berichten. Schon öfters übersetzte ich die Serapionsbrüder in die Serapisbrüder. Ich will ein Urgeheimniß, etwas vom geheimnißvollen Walten der Natur berichten. Hier ist von Kindern gesprochen worden. Großmütter sind neugierig, ob es Jungen oder Mädchen werden! So höre man! Da, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0311" n="305"/> denn ich will fröhlich sein! Fröhlich! Fröhlich! Und warum? Wolny schreibt mir eben aus seiner unter ihm wieder neu erblühenden Fabrik, daß er Gewißheit habe, bald taufen zu lassen. Gleichzeitig flüsterte Frau Holl, mein lieb’ Töchterlein, das da Glück und Beseligung vollauf gefunden hat, meiner Alten die nämliche Geschichte von sich selbst in’s Ohr. Und eben bringt der Briefträger von meinem Sohne, der, wie alle Welt weiß, die Gräfin Treuenfels heirathete, dieselbe frohe Aussicht. Was sollt’ ich thun, um meine Freude auszudrücken –? Da rannt’ ich in unsern Montag! Und nun, Franz, Franz! Meinen Schoppen!</p> <p>Diese überraschende Ergebenheit in sein Künstlerloos, dieser Ausdruck der Freude über die bevorstehenden Ereignisse in seiner vielbesprochenen glücklichen Familie, ergriff Alle. Man brachte dem Alten von allen Seiten die herzlichsten Wünsche.</p> <p>Als Alles ruhig geworden war, stand Sanitätsrath Eltester auf und erklärte: Nun habe ich noch von der Sonne der Nacht etwas zu berichten. Schon öfters übersetzte ich die Serapionsbrüder in die Serapisbrüder. Ich will ein Urgeheimniß, etwas vom geheimnißvollen Walten der Natur berichten. Hier ist von Kindern gesprochen worden. Großmütter sind neugierig, ob es Jungen oder Mädchen werden! So höre man! Da, </p> </div> </body> </text> </TEI> [305/0311]
denn ich will fröhlich sein! Fröhlich! Fröhlich! Und warum? Wolny schreibt mir eben aus seiner unter ihm wieder neu erblühenden Fabrik, daß er Gewißheit habe, bald taufen zu lassen. Gleichzeitig flüsterte Frau Holl, mein lieb’ Töchterlein, das da Glück und Beseligung vollauf gefunden hat, meiner Alten die nämliche Geschichte von sich selbst in’s Ohr. Und eben bringt der Briefträger von meinem Sohne, der, wie alle Welt weiß, die Gräfin Treuenfels heirathete, dieselbe frohe Aussicht. Was sollt’ ich thun, um meine Freude auszudrücken –? Da rannt’ ich in unsern Montag! Und nun, Franz, Franz! Meinen Schoppen!
Diese überraschende Ergebenheit in sein Künstlerloos, dieser Ausdruck der Freude über die bevorstehenden Ereignisse in seiner vielbesprochenen glücklichen Familie, ergriff Alle. Man brachte dem Alten von allen Seiten die herzlichsten Wünsche.
Als Alles ruhig geworden war, stand Sanitätsrath Eltester auf und erklärte: Nun habe ich noch von der Sonne der Nacht etwas zu berichten. Schon öfters übersetzte ich die Serapionsbrüder in die Serapisbrüder. Ich will ein Urgeheimniß, etwas vom geheimnißvollen Walten der Natur berichten. Hier ist von Kindern gesprochen worden. Großmütter sind neugierig, ob es Jungen oder Mädchen werden! So höre man! Da,
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Zitationshilfe: | Gutzkow, Karl: Die neuen Serapionsbrüder. Bd. 3. Breslau, 1877, S. 305. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutzkow_serapionsbrueder03_1877/311>, abgerufen am 17.07.2024. |