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Gutzkow, Karl: Die neuen Serapionsbrüder. Bd. 2. Breslau, 1877.

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die Gebildeten finden hierin jene evangelische Zuversicht, die leider, leider immer mehr abnimmt!

An jenem schönen Tage verirrten sich Ada und Ottomar in die kleine schon seit den Schwedenkriegen zerstörte Kapelle im Anfang des dichtern in den Wald übergehenden Parks. Sie war im schönsten Rundbogenstyl erbaut gewesen. Einige Wölbungen der Fenster hatten sich noch erhalten und wurden vor dem Zusammensturz durch das Geröll des übrigen Schuttes bewahrt. Alles war hier überwuchert von Moos und Farrnkräutern, von Haselnußstauden. Doch hatte man eine Bank anbringen lassen. Auch weißer Flieder bildete die Umgebung. Fehlt dieser doch nirgends, wo es eine Anrankung an alte Baulichkeiten und nächtlichen Geisterbesuch gilt.

Nachdem man das zweite Frühstück unter einigen, urmächtigen schattengebenden Linden eingenommen, Graf Udo aus heller Krystallflasche mehr spanischen Wein getrunken hatte, als Ottomar (der den Grafen überhaupt eigenthümlich verändert fand) zur Verdauung von leichten Speisen nöthig erschien, war es ein malerisches Bild gewesen, so unter den noch wespenumsummten Gebüschen, den Wiesen, die von kleinen abgezirkelten, mit wohlriechendem Heliotrop, Rosen, Stiefmütterchen und anderen Blumen besetzten Beeten wie gezeichnet standen, die

die Gebildeten finden hierin jene evangelische Zuversicht, die leider, leider immer mehr abnimmt!

An jenem schönen Tage verirrten sich Ada und Ottomar in die kleine schon seit den Schwedenkriegen zerstörte Kapelle im Anfang des dichtern in den Wald übergehenden Parks. Sie war im schönsten Rundbogenstyl erbaut gewesen. Einige Wölbungen der Fenster hatten sich noch erhalten und wurden vor dem Zusammensturz durch das Geröll des übrigen Schuttes bewahrt. Alles war hier überwuchert von Moos und Farrnkräutern, von Haselnußstauden. Doch hatte man eine Bank anbringen lassen. Auch weißer Flieder bildete die Umgebung. Fehlt dieser doch nirgends, wo es eine Anrankung an alte Baulichkeiten und nächtlichen Geisterbesuch gilt.

Nachdem man das zweite Frühstück unter einigen, urmächtigen schattengebenden Linden eingenommen, Graf Udo aus heller Krystallflasche mehr spanischen Wein getrunken hatte, als Ottomar (der den Grafen überhaupt eigenthümlich verändert fand) zur Verdauung von leichten Speisen nöthig erschien, war es ein malerisches Bild gewesen, so unter den noch wespenumsummten Gebüschen, den Wiesen, die von kleinen abgezirkelten, mit wohlriechendem Heliotrop, Rosen, Stiefmütterchen und anderen Blumen besetzten Beeten wie gezeichnet standen, die

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[290/0296] die Gebildeten finden hierin jene evangelische Zuversicht, die leider, leider immer mehr abnimmt! An jenem schönen Tage verirrten sich Ada und Ottomar in die kleine schon seit den Schwedenkriegen zerstörte Kapelle im Anfang des dichtern in den Wald übergehenden Parks. Sie war im schönsten Rundbogenstyl erbaut gewesen. Einige Wölbungen der Fenster hatten sich noch erhalten und wurden vor dem Zusammensturz durch das Geröll des übrigen Schuttes bewahrt. Alles war hier überwuchert von Moos und Farrnkräutern, von Haselnußstauden. Doch hatte man eine Bank anbringen lassen. Auch weißer Flieder bildete die Umgebung. Fehlt dieser doch nirgends, wo es eine Anrankung an alte Baulichkeiten und nächtlichen Geisterbesuch gilt. Nachdem man das zweite Frühstück unter einigen, urmächtigen schattengebenden Linden eingenommen, Graf Udo aus heller Krystallflasche mehr spanischen Wein getrunken hatte, als Ottomar (der den Grafen überhaupt eigenthümlich verändert fand) zur Verdauung von leichten Speisen nöthig erschien, war es ein malerisches Bild gewesen, so unter den noch wespenumsummten Gebüschen, den Wiesen, die von kleinen abgezirkelten, mit wohlriechendem Heliotrop, Rosen, Stiefmütterchen und anderen Blumen besetzten Beeten wie gezeichnet standen, die

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Zitationshilfe: Gutzkow, Karl: Die neuen Serapionsbrüder. Bd. 2. Breslau, 1877, S. 290. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutzkow_serapionsbrueder02_1877/296>, abgerufen am 25.11.2024.