Gutzkow, Karl: Die neuen Serapionsbrüder. Bd. 1. Breslau, 1877.
blauen Augen und nicht übermäßig intelligenten Gesichtszügen, auf ein Lieblingsthema zurückgekommen war, thun Sie das doch nicht! Muß ich mir schon die Tortur für Ihr Rückgrat da oben denken, wie nun erst, wenn Sie sich diesen Schaden noch freiwillig anthun wollen. Herr Professor! fiel Blaumeißel ein. Plümicke droht auch nur damit! Es sind die grünen Gemüse, die hier im Garten wachsen könnten! Die bringen ihn auf Spinat und Eier! Bei uns braucht er nur zu riechen und er kehrt wieder um. Ein Metzger wohnt mir ja gegenüber. Prrrr! sagte Plümicke, sich schüttelnd. Und denken Sie auch an den Luxus! fuhr Althing in guter Laune fort und rügte sogar den "Professor" nicht, den sich Blaumeißel aus andern Ateliers angewöhnt hatte, Sie wollen sparen und was die Eier jetzt für eine Ausgabe sind - Er verschluckte die Worte: Das hör' ich ja täglich bei Tisch. Was die Eier anbelangt, rief Blaumeißel, so will er sich an eine Glanzlederfabrik wenden! Die kauft die Eier tausendweise und kann nur das Weiße brauchen. Das Gelbe wird tonnenweise an die Hotels und Restaurationen verkauft! Ein schöner Mansch! Aber warum? Er kann sich immer so einen Topf voll Eiergelb zum blauen Augen und nicht übermäßig intelligenten Gesichtszügen, auf ein Lieblingsthema zurückgekommen war, thun Sie das doch nicht! Muß ich mir schon die Tortur für Ihr Rückgrat da oben denken, wie nun erst, wenn Sie sich diesen Schaden noch freiwillig anthun wollen. Herr Professor! fiel Blaumeißel ein. Plümicke droht auch nur damit! Es sind die grünen Gemüse, die hier im Garten wachsen könnten! Die bringen ihn auf Spinat und Eier! Bei uns braucht er nur zu riechen und er kehrt wieder um. Ein Metzger wohnt mir ja gegenüber. Prrrr! sagte Plümicke, sich schüttelnd. Und denken Sie auch an den Luxus! fuhr Althing in guter Laune fort und rügte sogar den „Professor“ nicht, den sich Blaumeißel aus andern Ateliers angewöhnt hatte, Sie wollen sparen und was die Eier jetzt für eine Ausgabe sind – Er verschluckte die Worte: Das hör’ ich ja täglich bei Tisch. Was die Eier anbelangt, rief Blaumeißel, so will er sich an eine Glanzlederfabrik wenden! Die kauft die Eier tausendweise und kann nur das Weiße brauchen. Das Gelbe wird tonnenweise an die Hotels und Restaurationen verkauft! Ein schöner Mansch! Aber warum? Er kann sich immer so einen Topf voll Eiergelb zum <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0079" n="73"/> blauen Augen und nicht übermäßig intelligenten Gesichtszügen, auf ein Lieblingsthema zurückgekommen war, thun Sie das doch nicht! Muß ich mir schon die Tortur für Ihr Rückgrat da oben denken, wie nun erst, wenn Sie sich diesen Schaden noch freiwillig anthun wollen. </p> <p>Herr Professor! fiel Blaumeißel ein. Plümicke droht auch nur damit! Es sind die grünen Gemüse, die hier im Garten wachsen könnten! Die bringen ihn auf Spinat und Eier! Bei uns braucht er nur zu riechen und er kehrt wieder um. Ein Metzger wohnt mir ja gegenüber. </p> <p>Prrrr! sagte Plümicke, sich schüttelnd. </p> <p>Und denken Sie auch an den Luxus! fuhr Althing in guter Laune fort und rügte sogar den „Professor“ nicht, den sich Blaumeißel aus andern Ateliers angewöhnt hatte, Sie wollen sparen und was die Eier jetzt für eine Ausgabe sind – Er verschluckte die Worte: Das hör’ ich ja täglich bei Tisch. </p> <p>Was die Eier anbelangt, rief Blaumeißel, so will er sich an eine Glanzlederfabrik wenden! Die kauft die Eier tausendweise und kann nur das Weiße brauchen. Das Gelbe wird tonnenweise an die Hotels und Restaurationen verkauft! Ein schöner Mansch! Aber warum? Er kann sich immer so einen Topf voll Eiergelb zum </p> </div> </body> </text> </TEI> [73/0079]
blauen Augen und nicht übermäßig intelligenten Gesichtszügen, auf ein Lieblingsthema zurückgekommen war, thun Sie das doch nicht! Muß ich mir schon die Tortur für Ihr Rückgrat da oben denken, wie nun erst, wenn Sie sich diesen Schaden noch freiwillig anthun wollen.
Herr Professor! fiel Blaumeißel ein. Plümicke droht auch nur damit! Es sind die grünen Gemüse, die hier im Garten wachsen könnten! Die bringen ihn auf Spinat und Eier! Bei uns braucht er nur zu riechen und er kehrt wieder um. Ein Metzger wohnt mir ja gegenüber.
Prrrr! sagte Plümicke, sich schüttelnd.
Und denken Sie auch an den Luxus! fuhr Althing in guter Laune fort und rügte sogar den „Professor“ nicht, den sich Blaumeißel aus andern Ateliers angewöhnt hatte, Sie wollen sparen und was die Eier jetzt für eine Ausgabe sind – Er verschluckte die Worte: Das hör’ ich ja täglich bei Tisch.
Was die Eier anbelangt, rief Blaumeißel, so will er sich an eine Glanzlederfabrik wenden! Die kauft die Eier tausendweise und kann nur das Weiße brauchen. Das Gelbe wird tonnenweise an die Hotels und Restaurationen verkauft! Ein schöner Mansch! Aber warum? Er kann sich immer so einen Topf voll Eiergelb zum
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
| URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/gutzkow_serapionsbrueder01_1877 |
| URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/gutzkow_serapionsbrueder01_1877/79 |
| Zitationshilfe: | Gutzkow, Karl: Die neuen Serapionsbrüder. Bd. 1. Breslau, 1877, S. 73. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutzkow_serapionsbrueder01_1877/79>, abgerufen am 24.11.2024. |
