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Gutzkow, Karl: Die neuen Serapionsbrüder. Bd. 1. Breslau, 1877.

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Drittes Kapitel.

Wieder war ein zeitungsloser Montag erschienen. Wieder standen die kleinen Flaschen des geschickten rheinischen Weinmischers auf dem grünen langen Wachstuchtische. Wieder wurde jeder der Ankömmlinge dieser wunderlichen Gesellschaft mit einem freudigen Ah! begrüßt. Sogar der trottoirnervenkranke Bildhauer war erschienen. Sanitätsrath Eltester saß für eine Viertelstunde neben ihm und fühlte ihm den Puls, den er ausgezeichnet fand. Er sagte ruhig: Ich habe dieser Tage mehrere Todte begraben! Da kann ich schon ein halb Stündchen unter den Serapionsbrüdern ausharren, und Bildhauer und Arzt arbeiten sich ja in die Hände.

Serapionsbrüdern! rief aus einer dunkeln Ecke eine helle scharfe Stimme. Den Namen aus Hoffmanns alter Zeit, den sollten wir eigentlich nicht festhalten, sondern uns Serapisbrüder nennen! Zwar habe ich ihn noch gekannt, den Mann mit dem Eulengesicht und der Eulennatur, der diesen Namen für eine Sammlung

Drittes Kapitel.

Wieder war ein zeitungsloser Montag erschienen. Wieder standen die kleinen Flaschen des geschickten rheinischen Weinmischers auf dem grünen langen Wachstuchtische. Wieder wurde jeder der Ankömmlinge dieser wunderlichen Gesellschaft mit einem freudigen Ah! begrüßt. Sogar der trottoirnervenkranke Bildhauer war erschienen. Sanitätsrath Eltester saß für eine Viertelstunde neben ihm und fühlte ihm den Puls, den er ausgezeichnet fand. Er sagte ruhig: Ich habe dieser Tage mehrere Todte begraben! Da kann ich schon ein halb Stündchen unter den Serapionsbrüdern ausharren, und Bildhauer und Arzt arbeiten sich ja in die Hände.

Serapionsbrüdern! rief aus einer dunkeln Ecke eine helle scharfe Stimme. Den Namen aus Hoffmanns alter Zeit, den sollten wir eigentlich nicht festhalten, sondern uns Serapisbrüder nennen! Zwar habe ich ihn noch gekannt, den Mann mit dem Eulengesicht und der Eulennatur, der diesen Namen für eine Sammlung

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[46/0052] Drittes Kapitel. Wieder war ein zeitungsloser Montag erschienen. Wieder standen die kleinen Flaschen des geschickten rheinischen Weinmischers auf dem grünen langen Wachstuchtische. Wieder wurde jeder der Ankömmlinge dieser wunderlichen Gesellschaft mit einem freudigen Ah! begrüßt. Sogar der trottoirnervenkranke Bildhauer war erschienen. Sanitätsrath Eltester saß für eine Viertelstunde neben ihm und fühlte ihm den Puls, den er ausgezeichnet fand. Er sagte ruhig: Ich habe dieser Tage mehrere Todte begraben! Da kann ich schon ein halb Stündchen unter den Serapionsbrüdern ausharren, und Bildhauer und Arzt arbeiten sich ja in die Hände. Serapionsbrüdern! rief aus einer dunkeln Ecke eine helle scharfe Stimme. Den Namen aus Hoffmanns alter Zeit, den sollten wir eigentlich nicht festhalten, sondern uns Serapisbrüder nennen! Zwar habe ich ihn noch gekannt, den Mann mit dem Eulengesicht und der Eulennatur, der diesen Namen für eine Sammlung

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Zitationshilfe: Gutzkow, Karl: Die neuen Serapionsbrüder. Bd. 1. Breslau, 1877, S. 46. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutzkow_serapionsbrueder01_1877/52>, abgerufen am 21.11.2024.