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Gutzkow, Karl: Börne's Leben. Hamburg, 1840.

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hat Geld genommen und schonte. Wer sich zu einer Missethat bestechen läßt, der gesellt nur Unreines zum Unreinen, wer sich aber zum Guten bestechen läßt, der besudelt das Reine. Mirabeau nahm Geld vom Hofe, die Revolution zu mäßigen: Das war ein Fehler seines Herzens. Er glaubte die Revolution leiten zu können: Das war eine Schwäche seines Kopfes. Was bliebe nun noch an ihm zu loben übrig? Nichts, als daß er ein großer Künstler war und zu reden verstand; die Natur in ihm war schlecht." *)

Das Vorbild Jean Pauls tritt uns wieder in den kleinern humoristischen Aufsätzen mehr entgegen. Börne bewegte sich hier sogar in der komischen Topographie Deutschlands, die Jean Paul ersonnen hatte, in Kuhschnappel und Flachsenfingen. Doch brachte er in diese Gegenden immer wieder eine satyrische Bevölkerung, die Jean Paul später nicht mehr mit dieser Umsicht und Freimüthigkeit aus den Zuständen des deutschen Vaterlandes auszuheben wußte. Jean Paul spricht vom Nürnberger Postreuter, Börne von der Thurn- und Taxischen Post, Jean Paul vom Kammergericht in Wetzlar, Börne vom Bundestag.

*) Gesammelte Schriften. Theil VII. S. 300.

hat Geld genommen und schonte. Wer sich zu einer Missethat bestechen läßt, der gesellt nur Unreines zum Unreinen, wer sich aber zum Guten bestechen läßt, der besudelt das Reine. Mirabeau nahm Geld vom Hofe, die Revolution zu mäßigen: Das war ein Fehler seines Herzens. Er glaubte die Revolution leiten zu können: Das war eine Schwäche seines Kopfes. Was bliebe nun noch an ihm zu loben übrig? Nichts, als daß er ein großer Künstler war und zu reden verstand; die Natur in ihm war schlecht.“ *)

Das Vorbild Jean Pauls tritt uns wieder in den kleinern humoristischen Aufsätzen mehr entgegen. Börne bewegte sich hier sogar in der komischen Topographie Deutschlands, die Jean Paul ersonnen hatte, in Kuhschnappel und Flachsenfingen. Doch brachte er in diese Gegenden immer wieder eine satyrische Bevölkerung, die Jean Paul später nicht mehr mit dieser Umsicht und Freimüthigkeit aus den Zuständen des deutschen Vaterlandes auszuheben wußte. Jean Paul spricht vom Nürnberger Postreuter, Börne von der Thurn- und Taxischen Post, Jean Paul vom Kammergericht in Wetzlar, Börne vom Bundestag.

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[165/0207] hat Geld genommen und schonte. Wer sich zu einer Missethat bestechen läßt, der gesellt nur Unreines zum Unreinen, wer sich aber zum Guten bestechen läßt, der besudelt das Reine. Mirabeau nahm Geld vom Hofe, die Revolution zu mäßigen: Das war ein Fehler seines Herzens. Er glaubte die Revolution leiten zu können: Das war eine Schwäche seines Kopfes. Was bliebe nun noch an ihm zu loben übrig? Nichts, als daß er ein großer Künstler war und zu reden verstand; die Natur in ihm war schlecht.“ *) Das Vorbild Jean Pauls tritt uns wieder in den kleinern humoristischen Aufsätzen mehr entgegen. Börne bewegte sich hier sogar in der komischen Topographie Deutschlands, die Jean Paul ersonnen hatte, in Kuhschnappel und Flachsenfingen. Doch brachte er in diese Gegenden immer wieder eine satyrische Bevölkerung, die Jean Paul später nicht mehr mit dieser Umsicht und Freimüthigkeit aus den Zuständen des deutschen Vaterlandes auszuheben wußte. Jean Paul spricht vom Nürnberger Postreuter, Börne von der Thurn- und Taxischen Post, Jean Paul vom Kammergericht in Wetzlar, Börne vom Bundestag. *) Gesammelte Schriften. Theil VII. S. 300.

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Zitationshilfe: Gutzkow, Karl: Börne's Leben. Hamburg, 1840, S. 165. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutzkow_boerne_1840/207>, abgerufen am 25.11.2024.