werden und den Schlag verlieren. Nur dann darf er es, wenn kein tüchtiger Schläger mehr im Schlagmale ist, der die andern lösen kann.
Jeder muss sich bemühen, den Ball stark und voll zu treffen, denn kleine Schläge werden zu leicht gefangen. Er muss den Ball in jede Ge- gend schlagen können, und die wählen, wo kein geschickter Fanger steht. Er schlägt den Ball nicht nach Y wenn seine Gespielen just dorthin laufen wollen, und umgekehrt, er schlägt ihn dahin, wenn sie von dorther herein kommen; denn da- durch entfernt er den Ball und die Möglichkeit getroffen zu werden von ihnen. Sehr starke und weit hinaus über 6 gehende Schläge thun in- dess dasselbe. -- Wird nach ihm geworfen, so ist er schnell im Ausweichen, er läuft daher fast immer mit dem Gesicht hinter sich; und legt sich lieber schnell nieder, ehe er sich treffen lässt. Er wagt aber alles, um ins Mal zu kommen, wann der Löser nur noch einen Schlag hat. Beym Laufen muss er nicht vergessen innerhalb der Seitenlinien zu bleiben.
Ich mache den Schluss mit einem allgemei- nen Gesetzbuche für dieses Spiel.
1. Dem Anführer jeder Parthey muss von sei- nen Gespielen Gehorsam geleistet werden. Wenn ein Streit entsteht, der darauf hinausläuft, ob der Schlag verloren oder nicht verloren sey,
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werden und den Schlag verlieren. Nur dann darf er es, wenn kein tüchtiger Schläger mehr im Schlagmale iſt, der die andern löſen kann.
Jeder muſs ſich bemühen, den Ball ſtark und voll zu treffen, denn kleine Schläge werden zu leicht gefangen. Er muſs den Ball in jede Ge- gend ſchlagen können, und die wählen, wo kein geſchickter Fanger ſteht. Er ſchlägt den Ball nicht nach Y wenn ſeine Geſpielen juſt dorthin laufen wollen, und umgekehrt, er ſchlägt ihn dahin, wenn ſie von dorther herein kommen; denn da- durch entfernt er den Ball und die Möglichkeit getroffen zu werden von ihnen. Sehr ſtarke und weit hinaus über 6 gehende Schläge thun in- deſs daſſelbe. — Wird nach ihm geworfen, ſo iſt er ſchnell im Ausweichen, er läuft daher faſt immer mit dem Geſicht hinter ſich; und legt ſich lieber ſchnell nieder, ehe er ſich treffen läſst. Er wagt aber alles, um ins Mal zu kommen, wann der Löſer nur noch einen Schlag hat. Beym Laufen muſs er nicht vergeſſen innerhalb der Seitenlinien zu bleiben.
Ich mache den Schluſs mit einem allgemei- nen Geſetzbuche für dieſes Spiel.
1. Dem Anführer jeder Parthey muſs von ſei- nen Geſpielen Gehorſam geleiſtet werden. Wenn ein Streit entſteht, der darauf hinausläuft, ob der Schlag verloren oder nicht verloren ſey,
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werden und den Schlag verlieren. Nur dann
darf er es, wenn kein tüchtiger Schläger mehr
im Schlagmale iſt, der die andern löſen kann.
Jeder muſs ſich bemühen, den Ball ſtark und
voll zu treffen, denn kleine Schläge werden zu
leicht gefangen. Er muſs den Ball in jede Ge-
gend ſchlagen können, und die wählen, wo kein
geſchickter Fanger ſteht. Er ſchlägt den Ball nicht
nach Y wenn ſeine Geſpielen juſt dorthin laufen
wollen, und umgekehrt, er ſchlägt ihn dahin,
wenn ſie von dorther herein kommen; denn da-
durch entfernt er den Ball und die Möglichkeit
getroffen zu werden von ihnen. Sehr ſtarke und
weit hinaus über 6 gehende Schläge thun in-
deſs daſſelbe. — Wird nach ihm geworfen, ſo
iſt er ſchnell im Ausweichen, er läuft daher
faſt immer mit dem Geſicht hinter ſich; und legt
ſich lieber ſchnell nieder, ehe er ſich treffen läſst.
Er wagt aber alles, um ins Mal zu kommen,
wann der Löſer nur noch einen Schlag hat.
Beym Laufen muſs er nicht vergeſſen innerhalb
der Seitenlinien zu bleiben.
Ich mache den Schluſs mit einem allgemei-
nen Geſetzbuche für dieſes Spiel.
1. Dem Anführer jeder Parthey muſs von ſei-
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Guts Muths, Johann Christoph Friedrich: Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes. Schnepfenthal, 1796, S. 67. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutsmuths_spiele_1796/99>, abgerufen am 24.11.2024.
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