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Guts Muths, Johann Christoph Friedrich: Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes. Schnepfenthal, 1796.

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Dieses Spiel hat fast alles, was zu einer guten
körperlichen Uebung gehört. Es gewährt viel
Vergnügen, giebt dem Körper viel Bewegung
im Freyen und befördert seine Gesundheit und
Schnelligkeit; es übt und stärkt den Arm, so wie
das Augenmaass, zumal wenn man sich auf wirkli-
che Messungen der Weiten einlässt, auf welcher
der Ballon im Felde der Gegner liegt. Nichts ist
hier natürlicher, als vor der Messung erst zu
schätzen. Dadurch bekommt die Jugend aber bald
das Maass von 10 Schuhen als fixirtes Maass in
den Kopf, und das ist allerdings sehr nützlich.
Auf die obige Art verdient das Spiel alle Em-
pfehlung unter der Jugend; nur muss sie es nicht
auf die bey uns gewöhnliche Art spielen, wo man
sich ohne Partheyen in einem Kreis stellt, den
Ballon schlägt, ohne weiter einen Zweck zu ha-
ben, als ihn in der Luft zu erhalten, und wo
jeder sucht, ihn zum schlagen recht oft für sich zu
bekommen und zu behalten.

Das in England gewöhnliche Foodball ist auch
ein Ballonspiel, wobey der Ball bloss mit den
Füssen geschlagen wird, so wie beym Giuoco del
Calcio der Italiener, die es aber nur bey grossen
Freudenfesten spielen.

Schon bey den alten Griechen findet man das
Ballonspiel unter der Benennung Episkuros und Epi-

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Dieſes Spiel hat faſt alles, was zu einer guten
körperlichen Uebung gehört. Es gewährt viel
Vergnügen, giebt dem Körper viel Bewegung
im Freyen und befördert ſeine Geſundheit und
Schnelligkeit; es übt und ſtärkt den Arm, ſo wie
das Augenmaaſs, zumal wenn man ſich auf wirkli-
che Meſſungen der Weiten einläſst, auf welcher
der Ballon im Felde der Gegner liegt. Nichts iſt
hier natürlicher, als vor der Meſſung erſt zu
ſchätzen. Dadurch bekommt die Jugend aber bald
das Maaſs von 10 Schuhen als fixirtes Maaſs in
den Kopf, und das iſt allerdings ſehr nützlich.
Auf die obige Art verdient das Spiel alle Em-
pfehlung unter der Jugend; nur muſs ſie es nicht
auf die bey uns gewöhnliche Art ſpielen, wo man
ſich ohne Partheyen in einem Kreis ſtellt, den
Ballon ſchlägt, ohne weiter einen Zweck zu ha-
ben, als ihn in der Luft zu erhalten, und wo
jeder ſucht, ihn zum ſchlagen recht oft für ſich zu
bekommen und zu behalten.

Das in England gewöhnliche Foodball iſt auch
ein Ballonſpiel, wobey der Ball bloſs mit den
Füſsen geſchlagen wird, ſo wie beym Giuoco del
Calcio der Italiener, die es aber nur bey groſsen
Freudenfeſten ſpielen.

Schon bey den alten Griechen findet man das
Ballonſpiel unter der Benennung Επισκυρος und Επι-

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[55/0087] Dieſes Spiel hat faſt alles, was zu einer guten körperlichen Uebung gehört. Es gewährt viel Vergnügen, giebt dem Körper viel Bewegung im Freyen und befördert ſeine Geſundheit und Schnelligkeit; es übt und ſtärkt den Arm, ſo wie das Augenmaaſs, zumal wenn man ſich auf wirkli- che Meſſungen der Weiten einläſst, auf welcher der Ballon im Felde der Gegner liegt. Nichts iſt hier natürlicher, als vor der Meſſung erſt zu ſchätzen. Dadurch bekommt die Jugend aber bald das Maaſs von 10 Schuhen als fixirtes Maaſs in den Kopf, und das iſt allerdings ſehr nützlich. Auf die obige Art verdient das Spiel alle Em- pfehlung unter der Jugend; nur muſs ſie es nicht auf die bey uns gewöhnliche Art ſpielen, wo man ſich ohne Partheyen in einem Kreis ſtellt, den Ballon ſchlägt, ohne weiter einen Zweck zu ha- ben, als ihn in der Luft zu erhalten, und wo jeder ſucht, ihn zum ſchlagen recht oft für ſich zu bekommen und zu behalten. Das in England gewöhnliche Foodball iſt auch ein Ballonſpiel, wobey der Ball bloſs mit den Füſsen geſchlagen wird, ſo wie beym Giuoco del Calcio der Italiener, die es aber nur bey groſsen Freudenfeſten ſpielen. Schon bey den alten Griechen findet man das Ballonſpiel unter der Benennung Επισκυρος und Επι- D 4

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Zitationshilfe: Guts Muths, Johann Christoph Friedrich: Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes. Schnepfenthal, 1796, S. 55. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutsmuths_spiele_1796/87>, abgerufen am 27.11.2024.