die Zahl der Spieler 12, so dass jede Parthey aus 6 besteht.
Anfangs ist der Mittelpunkt der Spielbahn die Gränzscheidung der beyden Partheyen, in der Folge aber jede Linie, welche diesen Punkt durch- schneidet; denn so wie sich die beyden Par- theyen in den Umkreisen des Platzes herumtrei- ben, so muss sich jene Gränzlinie mit herum- drehen.
Beym Anfange des Spieles wird der Ballon den Spielern von einer dazu bestimmten Person vorgeworfen und von diesem Augenblicke kömmt es darauf an, ihn aus seinem Felde in das der Gegenparthey zu schlagen. Diess wird so lange fortgesetzt, bis er zur Erde fällt und liegen bleibt, dann verliert die Parthey, auf deren Fel- de er liegt, weniger oder mehr Punkte (points), je nachdem er mehr oder minder weit in dassel- be hineingetrieben ist. Diess kann jede Gesell- schaft bey uns leicht ausmachen; sie kann ent- weder überhaupt nur für das Liegenbleiben im Felde der Gegner Points zählen, ohne auf die Weite zu sehn, in welcher er von der Gränzli- nie liegt, oder wirklich die Entfernung messen und für jede 10 Schuh einen Point mehr rech- nen. Streift der Ballon eine Person, so wird sie um einen Punkt gestraft. Man spielt gewöhn- lich bis zu 60 Punkten.
die Zahl der Spieler 12, ſo daſs jede Parthey aus 6 beſteht.
Anfangs iſt der Mittelpunkt der Spielbahn die Gränzſcheidung der beyden Partheyen, in der Folge aber jede Linie, welche dieſen Punkt durch- ſchneidet; denn ſo wie ſich die beyden Par- theyen in den Umkreiſen des Platzes herumtrei- ben, ſo muſs ſich jene Gränzlinie mit herum- drehen.
Beym Anfange des Spieles wird der Ballon den Spielern von einer dazu beſtimmten Perſon vorgeworfen und von dieſem Augenblicke kömmt es darauf an, ihn aus ſeinem Felde in das der Gegenparthey zu ſchlagen. Dieſs wird ſo lange fortgeſetzt, bis er zur Erde fällt und liegen bleibt, dann verliert die Parthey, auf deren Fel- de er liegt, weniger oder mehr Punkte (points), je nachdem er mehr oder minder weit in daſſel- be hineingetrieben iſt. Dieſs kann jede Geſell- ſchaft bey uns leicht ausmachen; ſie kann ent- weder überhaupt nur für das Liegenbleiben im Felde der Gegner Points zählen, ohne auf die Weite zu ſehn, in welcher er von der Gränzli- nie liegt, oder wirklich die Entfernung meſſen und für jede 10 Schuh einen Point mehr rech- nen. Streift der Ballon eine Perſon, ſo wird ſie um einen Punkt geſtraft. Man ſpielt gewöhn- lich bis zu 60 Punkten.
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die Zahl der Spieler 12, ſo daſs jede Parthey aus
6 beſteht.
Anfangs iſt der Mittelpunkt der Spielbahn die
Gränzſcheidung der beyden Partheyen, in der
Folge aber jede Linie, welche dieſen Punkt durch-
ſchneidet; denn ſo wie ſich die beyden Par-
theyen in den Umkreiſen des Platzes herumtrei-
ben, ſo muſs ſich jene Gränzlinie mit herum-
drehen.
Beym Anfange des Spieles wird der Ballon
den Spielern von einer dazu beſtimmten Perſon
vorgeworfen und von dieſem Augenblicke
kömmt es darauf an, ihn aus ſeinem Felde in das
der Gegenparthey zu ſchlagen. Dieſs wird ſo
lange fortgeſetzt, bis er zur Erde fällt und liegen
bleibt, dann verliert die Parthey, auf deren Fel-
de er liegt, weniger oder mehr Punkte (points),
je nachdem er mehr oder minder weit in daſſel-
be hineingetrieben iſt. Dieſs kann jede Geſell-
ſchaft bey uns leicht ausmachen; ſie kann ent-
weder überhaupt nur für das Liegenbleiben im
Felde der Gegner Points zählen, ohne auf die
Weite zu ſehn, in welcher er von der Gränzli-
nie liegt, oder wirklich die Entfernung meſſen
und für jede 10 Schuh einen Point mehr rech-
nen. Streift der Ballon eine Perſon, ſo wird
ſie um einen Punkt geſtraft. Man ſpielt gewöhn-
lich bis zu 60 Punkten.
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Guts Muths, Johann Christoph Friedrich: Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes. Schnepfenthal, 1796, S. 54. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutsmuths_spiele_1796/86>, abgerufen am 27.11.2024.
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