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Guts Muths, Johann Christoph Friedrich: Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes. Schnepfenthal, 1796.

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Körper bald mehr bald minder bewegen und seine
Gesundheit befördern, es geschehe nun durch Lau-
fen, Springen u. s. w. oder durch fröhliches La-
chen und sanftere Bewegung. Sie müssen Schnellig-
keit, Kraft und Biegsamkeit in die Glieder brin-
gen, den Körper bald zufällig, bald absichtlich
gegen Schmerz abhärten und bald diesen, bald je-
nen Sinn in lebhafte Thätigkeit setzen. Sie müs-
sen für die Jugend unterhaltend seyn, bald ihre
Erwartung, bald ihre Ehrliebe, bald ihre Thä-
tigkeit spannen, bald ihre zu grosse Empfind-
lichkeit abstumpfen, ihre Geduld prüfen, ihre
Besonnenheit und ihren jugendlichen Muth ge-
wissermassen auf die Probe stellen. Sie seyen
endlich Übungen für Beobachtungsgeist, Ge-
dächtniss, Aufmerksamkeit, Phantasie, Verstand
u. s. w.

Wir haben kein Spiel, dass diesen vielsagen-
den Forderungen allein und vollkommen Gnü-
ge leistet, aber doch viele, die sich diesem Bilde
sehr nähern, wenigstens bald dieser bald jener
Forderung entsprechen.

Der menschliche Geist ist in Spielen sehr sinn-
reich, denn sagt Leibnitz: il s'y trouve a son aise.
Das ist eine grosse Lobrede auf die Spiele in wenig
Worten. Die Zahl der Spiele ist wirklich Legion.

Körper bald mehr bald minder bewegen und ſeine
Geſundheit befördern, es geſchehe nun durch Lau-
fen, Springen u. ſ. w. oder durch fröhliches La-
chen und ſanftere Bewegung. Sie müſſen Schnellig-
keit, Kraft und Biegſamkeit in die Glieder brin-
gen, den Körper bald zufällig, bald abſichtlich
gegen Schmerz abhärten und bald dieſen, bald je-
nen Sinn in lebhafte Thätigkeit ſetzen. Sie müſ-
ſen für die Jugend unterhaltend ſeyn, bald ihre
Erwartung, bald ihre Ehrliebe, bald ihre Thä-
tigkeit ſpannen, bald ihre zu groſse Empfind-
lichkeit abſtumpfen, ihre Geduld prüfen, ihre
Beſonnenheit und ihren jugendlichen Muth ge-
wiſſermaſsen auf die Probe ſtellen. Sie ſeyen
endlich Übungen für Beobachtungsgeiſt, Ge-
dächtniſs, Aufmerkſamkeit, Phantaſie, Verſtand
u. ſ. w.

Wir haben kein Spiel, daſs dieſen vielſagen-
den Forderungen allein und vollkommen Gnü-
ge leiſtet, aber doch viele, die ſich dieſem Bilde
ſehr nähern, wenigſtens bald dieſer bald jener
Forderung entſprechen.

Der menſchliche Geiſt iſt in Spielen ſehr ſinn-
reich, denn ſagt Leibnitz: il ſ’y trouve à ſon aiſe.
Das iſt eine groſse Lobrede auf die Spiele in wenig
Worten. Die Zahl der Spiele iſt wirklich Legion.

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[42/0074] Körper bald mehr bald minder bewegen und ſeine Geſundheit befördern, es geſchehe nun durch Lau- fen, Springen u. ſ. w. oder durch fröhliches La- chen und ſanftere Bewegung. Sie müſſen Schnellig- keit, Kraft und Biegſamkeit in die Glieder brin- gen, den Körper bald zufällig, bald abſichtlich gegen Schmerz abhärten und bald dieſen, bald je- nen Sinn in lebhafte Thätigkeit ſetzen. Sie müſ- ſen für die Jugend unterhaltend ſeyn, bald ihre Erwartung, bald ihre Ehrliebe, bald ihre Thä- tigkeit ſpannen, bald ihre zu groſse Empfind- lichkeit abſtumpfen, ihre Geduld prüfen, ihre Beſonnenheit und ihren jugendlichen Muth ge- wiſſermaſsen auf die Probe ſtellen. Sie ſeyen endlich Übungen für Beobachtungsgeiſt, Ge- dächtniſs, Aufmerkſamkeit, Phantaſie, Verſtand u. ſ. w. Wir haben kein Spiel, daſs dieſen vielſagen- den Forderungen allein und vollkommen Gnü- ge leiſtet, aber doch viele, die ſich dieſem Bilde ſehr nähern, wenigſtens bald dieſer bald jener Forderung entſprechen. Der menſchliche Geiſt iſt in Spielen ſehr ſinn- reich, denn ſagt Leibnitz: il ſ’y trouve à ſon aiſe. Das iſt eine groſse Lobrede auf die Spiele in wenig Worten. Die Zahl der Spiele iſt wirklich Legion.

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Zitationshilfe: Guts Muths, Johann Christoph Friedrich: Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes. Schnepfenthal, 1796, S. 42. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutsmuths_spiele_1796/74>, abgerufen am 22.11.2024.