Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Guts Muths, Johann Christoph Friedrich: Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes. Schnepfenthal, 1796.

Bild:
<< vorherige Seite

Aehnlich ists mit ihrer Freude, mit ihrem Leiden
u. s. w. Diess kommt alles daher, weil das gan-
ze Spiel ursprünglich für einen Punkt berech-
net ist, um den sich die meisten Tänze, Schau-
spiele und Romane drehen; für die Jugend blei-
be er ein Mathematischer Punkt, so lange es
gehn will.

Weit lehrreicher und mannichfaltiger ist die
Campische Umarbeitung dieses Spiels. Die
Verse sind:

A. Nimm hin das!

B. Was ist das?

A. Es ist ein Ring von meiner Hand
mit einem kleinen Diamant;

Beym zweyten Herumkreisen kommen zu die-
sem noch folgende Verse:

Darinnen steht geschrieben fein
mein Urtheil über gross und klein
viel Wunderbars von manchem Ort;
mein Räthsel, Reim und Sprichwort.

Man kann die Verse nach Belieben abbre-
chen, je nachdem es für das Gedächtniss der
Kinder erforderlich ist.

Hierauf fängt man wie beym obigen Spiele das
Examen der Reihe nach an; B fragt den A und die-
ser muss ihm ein Urtheil, etwas Merkwürdiges von
irgend einem Orte, Lande, Gebirge, oder seinen
Produkten, Thieren; ein Räthsel, einen Vers und ein

Aehnlich iſts mit ihrer Freude, mit ihrem Leiden
u. ſ. w. Dieſs kommt alles daher, weil das gan-
ze Spiel urſprünglich für einen Punkt berech-
net iſt, um den ſich die meiſten Tänze, Schau-
ſpiele und Romane drehen; für die Jugend blei-
be er ein Mathematiſcher Punkt, ſo lange es
gehn will.

Weit lehrreicher und mannichfaltiger iſt die
Campiſche Umarbeitung dieſes Spiels. Die
Verſe ſind:

A. Nimm hin das!

B. Was iſt das?

A. Es iſt ein Ring von meiner Hand
mit einem kleinen Diamant;

Beym zweyten Herumkreiſen kommen zu die-
ſem noch folgende Verſe:

Darinnen ſteht geſchrieben fein
mein Urtheil über groſs und klein
viel Wunderbars von manchem Ort;
mein Räthſel, Reim und Sprichwort.

Man kann die Verſe nach Belieben abbre-
chen, je nachdem es für das Gedächtniſs der
Kinder erforderlich iſt.

Hierauf fängt man wie beym obigen Spiele das
Examen der Reihe nach an; B fragt den A und die-
ſer muſs ihm ein Urtheil, etwas Merkwürdiges von
irgend einem Orte, Lande, Gebirge, oder ſeinen
Produkten, Thieren; ein Räthſel, einen Vers und ein

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0450" n="418"/>
Aehnlich i&#x017F;ts mit ihrer Freude, mit ihrem Leiden<lb/>
u. &#x017F;. w. Die&#x017F;s kommt alles daher, weil das gan-<lb/>
ze Spiel ur&#x017F;prünglich für einen Punkt berech-<lb/>
net i&#x017F;t, um den &#x017F;ich die mei&#x017F;ten Tänze, Schau-<lb/>
&#x017F;piele und Romane drehen; für die Jugend blei-<lb/>
be er ein Mathemati&#x017F;cher Punkt, &#x017F;o lange es<lb/>
gehn will.</p><lb/>
              <p>Weit lehrreicher und mannichfaltiger i&#x017F;t die<lb/>
Campi&#x017F;che Umarbeitung die&#x017F;es Spiels. Die<lb/>
Ver&#x017F;e &#x017F;ind:</p><lb/>
              <p> <hi rendition="#et">A. Nimm hin das!</hi> </p><lb/>
              <p> <hi rendition="#et">B. Was i&#x017F;t das?</hi> </p><lb/>
              <p> <hi rendition="#et">A. Es i&#x017F;t ein Ring von meiner Hand<lb/>
mit einem kleinen Diamant;</hi> </p><lb/>
              <p>Beym zweyten Herumkrei&#x017F;en kommen zu die-<lb/>
&#x017F;em noch folgende Ver&#x017F;e:</p><lb/>
              <p> <hi rendition="#et">Darinnen &#x017F;teht ge&#x017F;chrieben fein<lb/>
mein <hi rendition="#i">Urtheil</hi> über gro&#x017F;s und klein<lb/>
viel <hi rendition="#i">Wunderbars</hi> von manchem Ort;<lb/>
mein <hi rendition="#i">Räth&#x017F;el, Reim</hi> und <hi rendition="#i">Sprichwort</hi>.</hi> </p><lb/>
              <p>Man kann die Ver&#x017F;e nach Belieben abbre-<lb/>
chen, je nachdem es für das Gedächtni&#x017F;s der<lb/>
Kinder erforderlich i&#x017F;t.</p><lb/>
              <p>Hierauf fängt man wie beym obigen Spiele das<lb/>
Examen der Reihe nach an; <hi rendition="#i">B</hi> fragt den <hi rendition="#i">A</hi> und die-<lb/>
&#x017F;er mu&#x017F;s ihm ein <hi rendition="#i">Urtheil</hi>, etwas <hi rendition="#i">Merkwürdiges</hi> von<lb/>
irgend einem Orte, Lande, Gebirge, oder &#x017F;einen<lb/>
Produkten, Thieren; ein <hi rendition="#i">Räth&#x017F;el</hi>, einen <hi rendition="#i">Vers</hi> und ein<lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[418/0450] Aehnlich iſts mit ihrer Freude, mit ihrem Leiden u. ſ. w. Dieſs kommt alles daher, weil das gan- ze Spiel urſprünglich für einen Punkt berech- net iſt, um den ſich die meiſten Tänze, Schau- ſpiele und Romane drehen; für die Jugend blei- be er ein Mathematiſcher Punkt, ſo lange es gehn will. Weit lehrreicher und mannichfaltiger iſt die Campiſche Umarbeitung dieſes Spiels. Die Verſe ſind: A. Nimm hin das! B. Was iſt das? A. Es iſt ein Ring von meiner Hand mit einem kleinen Diamant; Beym zweyten Herumkreiſen kommen zu die- ſem noch folgende Verſe: Darinnen ſteht geſchrieben fein mein Urtheil über groſs und klein viel Wunderbars von manchem Ort; mein Räthſel, Reim und Sprichwort. Man kann die Verſe nach Belieben abbre- chen, je nachdem es für das Gedächtniſs der Kinder erforderlich iſt. Hierauf fängt man wie beym obigen Spiele das Examen der Reihe nach an; B fragt den A und die- ſer muſs ihm ein Urtheil, etwas Merkwürdiges von irgend einem Orte, Lande, Gebirge, oder ſeinen Produkten, Thieren; ein Räthſel, einen Vers und ein

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gutsmuths_spiele_1796
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gutsmuths_spiele_1796/450
Zitationshilfe: Guts Muths, Johann Christoph Friedrich: Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes. Schnepfenthal, 1796, S. 418. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutsmuths_spiele_1796/450>, abgerufen am 12.05.2024.