karren. Wisst ihr warum? -- Die Dörfer lagen in den Gebirgen selten, und die Gasthöfe waren schlecht, man musste sich daher mit Nahrungs- mitteln versorgen. Nun werdet ihr schon mer- ken, warum unserm Fritz der Schiebkarren so merkwürdig war; er enthielt nämlich in einem daraufstehenden und mit einem schönen wei- ssen Tuche bedecktem Korbe, allerley Gegen- stände, die dem Kleinen sehr am Herzen oder vielmehr am Gaumen lagen; Braten, Kuchen, Obst und dergl. Ich kann euch die Freude nicht beschreiben, welche Fritz hatte, als die Mutter den Korb so reichlich aussteuerte; er hätte ihn küssen mögen. Der Mann, welcher den Karren schieben sollte, kam endlich. Ad- je Mutter, adje! adje! es gieng fort, nach- dem man erst ein starkes Frühstück eingenom- men hatte. Eine Stunde vergieng nach der an- dern; ich will euch nichts von allen den Sa- chen sagen, die man bald hier bald dort be- merkte; von den einzelnen Erdbeeren, auf wel- che die Kinder am Wege Jagd machten und sie mit unter dem lieben Vater brachten; von den schönen Gegenden, Felsen, Thälern, Pflan- zen, Steinen u. s. w. nur muss ich bemerken, dass Fritzens Esslust bey jedem Schritte eifriger wurde, und dass sein liebster Gegenstand in der ganzen Landschaft der Korb blieb. Er soll ihn
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karren. Wiſst ihr warum? — Die Dörfer lagen in den Gebirgen ſelten, und die Gaſthöfe waren ſchlecht, man muſste ſich daher mit Nahrungs- mitteln verſorgen. Nun werdet ihr ſchon mer- ken, warum unſerm Fritz der Schiebkarren ſo merkwürdig war; er enthielt nämlich in einem daraufſtehenden und mit einem ſchönen wei- ſsen Tuche bedecktem Korbe, allerley Gegen- ſtände, die dem Kleinen ſehr am Herzen oder vielmehr am Gaumen lagen; Braten, Kuchen, Obſt und dergl. Ich kann euch die Freude nicht beſchreiben, welche Fritz hatte, als die Mutter den Korb ſo reichlich ausſteuerte; er hätte ihn küſſen mögen. Der Mann, welcher den Karren ſchieben ſollte, kam endlich. Ad- je Mutter, adje! adje! es gieng fort, nach- dem man erſt ein ſtarkes Frühſtück eingenom- men hatte. Eine Stunde vergieng nach der an- dern; ich will euch nichts von allen den Sa- chen ſagen, die man bald hier bald dort be- merkte; von den einzelnen Erdbeeren, auf wel- che die Kinder am Wege Jagd machten und ſie mit unter dem lieben Vater brachten; von den ſchönen Gegenden, Felſen, Thälern, Pflan- zen, Steinen u. ſ. w. nur muſs ich bemerken, daſs Fritzens Eſsluſt bey jedem Schritte eifriger wurde, und daſs ſein liebſter Gegenſtand in der ganzen Landſchaft der Korb blieb. Er ſoll ihn
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karren. Wiſst ihr warum? — Die Dörfer lagen
in den Gebirgen ſelten, und die Gaſthöfe waren
ſchlecht, man muſste ſich daher mit Nahrungs-
mitteln verſorgen. Nun werdet ihr ſchon mer-
ken, warum unſerm Fritz der Schiebkarren ſo
merkwürdig war; er enthielt nämlich in einem
daraufſtehenden und mit einem ſchönen wei-
ſsen Tuche bedecktem Korbe, allerley Gegen-
ſtände, die dem Kleinen ſehr am Herzen oder
vielmehr am Gaumen lagen; Braten, Kuchen,
Obſt und dergl. Ich kann euch die Freude
nicht beſchreiben, welche Fritz hatte, als die
Mutter den Korb ſo reichlich ausſteuerte; er
hätte ihn küſſen mögen. Der Mann, welcher
den Karren ſchieben ſollte, kam endlich. Ad-
je Mutter, adje! adje! es gieng fort, nach-
dem man erſt ein ſtarkes Frühſtück eingenom-
men hatte. Eine Stunde vergieng nach der an-
dern; ich will euch nichts von allen den Sa-
chen ſagen, die man bald hier bald dort be-
merkte; von den einzelnen Erdbeeren, auf wel-
che die Kinder am Wege Jagd machten und
ſie mit unter dem lieben Vater brachten; von
den ſchönen Gegenden, Felſen, Thälern, Pflan-
zen, Steinen u. ſ. w. nur muſs ich bemerken,
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wurde, und daſs ſein liebſter Gegenſtand in der
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Guts Muths, Johann Christoph Friedrich: Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes. Schnepfenthal, 1796, S. 371. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutsmuths_spiele_1796/403>, abgerufen am 25.11.2024.
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