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Günther, Karl Gottlob: Europäisches Völkerrecht in Friedenszeiten nach Vernunft, Verträgen und Herkommen, mit Anwendung auf die teutschen Reichsstände. Bd. 1. Altenburg, 1787.

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und dem europäischen insbesondere.
wieder hervor, indem er 1732. zu Tübingen anfangs ein
eignes Kollegium darüber laß, und sie nachher systema-
tisch in verschiedenen Schriften erläuterte. Seine Nach-
folger waren Burkhard Gotthelf Struv, Gottfried
Achenwall, Peter Joseph Neyron
und Georg Frie-
drich Martens. Indes klagt Moser bey seinem neu-
sten Versuche nicht ganz ohne Grund, daß die bisherigen
Schriften entweder zu viel blos mögliche oder doch zu
alte Fälle, desto weniger hingegen von denen anführen,
welche unter den europäischen Mächten in neuern Zeiten
sich ereignet haben, und in beständiger Uebung sind.
An Materialien hierzu fehlt es übrigens nicht. Die
Samlungen eines Leibnitz, Lünig, du Mont,
Rousset, Lamberty, Schmaus, Wenk
und andrer
enthalten deren einen reichlichen Vorrath.

§. 33.
Hauptschriftsteller des teutschen Völker-
rechts
.

Dieses hat Moser zuerst in zwey besondern Werken
unter dem Namen des auswärtigen und nachbarlichen
teutschen Staatsrechts abgehandelt. Der Herr von
Selchov versprach dessen Ausarbeitung ebenfals im drit-
ten Theile seiner Elementorum Juris Publici: es ist dersel-
be zur Zeit aber noch nicht erschienen, dagegen sind eini-
ge der dahingehörigen Materien in der neuen Ausgabe
von 1782. dem ersten Theile an behufigen Orten einge-
schaltet worden.

*] In Ansehung einzelner Gegenstände kau man das schätz-
bare Werk des Herrn geheimen Justitzrath Pütter: Lite-
ratur des teutschen Staatsrechts, Götting 1776. u. f. 3.
Theile gr. 8. mit Nutzen gebrauchen, zumal da der Frey-
herr von Ompteda auf diesen Zweig der Völkerrechtswissen-
schaft in seiner Literatur weniger Rücksicht genommen.
Von denen zwischen den teutschen Höfen in einzelnen Fäl-

und dem europaͤiſchen insbeſondere.
wieder hervor, indem er 1732. zu Tuͤbingen anfangs ein
eignes Kollegium daruͤber laß, und ſie nachher ſyſtema-
tiſch in verſchiedenen Schriften erlaͤuterte. Seine Nach-
folger waren Burkhard Gotthelf Struv, Gottfried
Achenwall, Peter Joſeph Neyron
und Georg Frie-
drich Martens. Indes klagt Moſer bey ſeinem neu-
ſten Verſuche nicht ganz ohne Grund, daß die bisherigen
Schriften entweder zu viel blos moͤgliche oder doch zu
alte Faͤlle, deſto weniger hingegen von denen anfuͤhren,
welche unter den europaͤiſchen Maͤchten in neuern Zeiten
ſich ereignet haben, und in beſtaͤndiger Uebung ſind.
An Materialien hierzu fehlt es uͤbrigens nicht. Die
Samlungen eines Leibnitz, Luͤnig, du Mont,
Rouſſet, Lamberty, Schmaus, Wenk
und andrer
enthalten deren einen reichlichen Vorrath.

§. 33.
Hauptſchriftſteller des teutſchen Voͤlker-
rechts
.

Dieſes hat Moſer zuerſt in zwey beſondern Werken
unter dem Namen des auswaͤrtigen und nachbarlichen
teutſchen Staatsrechts abgehandelt. Der Herr von
Selchov verſprach deſſen Ausarbeitung ebenfals im drit-
ten Theile ſeiner Elementorum Juris Publici: es iſt derſel-
be zur Zeit aber noch nicht erſchienen, dagegen ſind eini-
ge der dahingehoͤrigen Materien in der neuen Ausgabe
von 1782. dem erſten Theile an behufigen Orten einge-
ſchaltet worden.

*] In Anſehung einzelner Gegenſtaͤnde kau man das ſchaͤtz-
bare Werk des Herrn geheimen Juſtitzrath Puͤtter: Lite-
ratur des teutſchen Staatsrechts, Goͤtting 1776. u. f. 3.
Theile gr. 8. mit Nutzen gebrauchen, zumal da der Frey-
herr von Ompteda auf dieſen Zweig der Voͤlkerrechtswiſſen-
ſchaft in ſeiner Literatur weniger Ruͤckſicht genommen.
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[47/0073] und dem europaͤiſchen insbeſondere. wieder hervor, indem er 1732. zu Tuͤbingen anfangs ein eignes Kollegium daruͤber laß, und ſie nachher ſyſtema- tiſch in verſchiedenen Schriften erlaͤuterte. Seine Nach- folger waren Burkhard Gotthelf Struv, Gottfried Achenwall, Peter Joſeph Neyron und Georg Frie- drich Martens. Indes klagt Moſer bey ſeinem neu- ſten Verſuche nicht ganz ohne Grund, daß die bisherigen Schriften entweder zu viel blos moͤgliche oder doch zu alte Faͤlle, deſto weniger hingegen von denen anfuͤhren, welche unter den europaͤiſchen Maͤchten in neuern Zeiten ſich ereignet haben, und in beſtaͤndiger Uebung ſind. An Materialien hierzu fehlt es uͤbrigens nicht. Die Samlungen eines Leibnitz, Luͤnig, du Mont, Rouſſet, Lamberty, Schmaus, Wenk und andrer enthalten deren einen reichlichen Vorrath. §. 33. Hauptſchriftſteller des teutſchen Voͤlker- rechts. Dieſes hat Moſer zuerſt in zwey beſondern Werken unter dem Namen des auswaͤrtigen und nachbarlichen teutſchen Staatsrechts abgehandelt. Der Herr von Selchov verſprach deſſen Ausarbeitung ebenfals im drit- ten Theile ſeiner Elementorum Juris Publici: es iſt derſel- be zur Zeit aber noch nicht erſchienen, dagegen ſind eini- ge der dahingehoͤrigen Materien in der neuen Ausgabe von 1782. dem erſten Theile an behufigen Orten einge- ſchaltet worden. *] In Anſehung einzelner Gegenſtaͤnde kau man das ſchaͤtz- bare Werk des Herrn geheimen Juſtitzrath Puͤtter: Lite- ratur des teutſchen Staatsrechts, Goͤtting 1776. u. f. 3. Theile gr. 8. mit Nutzen gebrauchen, zumal da der Frey- herr von Ompteda auf dieſen Zweig der Voͤlkerrechtswiſſen- ſchaft in ſeiner Literatur weniger Ruͤckſicht genommen. Von denen zwiſchen den teutſchen Hoͤfen in einzelnen Faͤl- len

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Zitationshilfe: Günther, Karl Gottlob: Europäisches Völkerrecht in Friedenszeiten nach Vernunft, Verträgen und Herkommen, mit Anwendung auf die teutschen Reichsstände. Bd. 1. Altenburg, 1787, S. 47. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/guenther_voelkerrecht01_1787/73>, abgerufen am 03.12.2024.