Günther, Karl Gottlob: Europäisches Völkerrecht in Friedenszeiten nach Vernunft, Verträgen und Herkommen, mit Anwendung auf die teutschen Reichsstände. Bd. 1. Altenburg, 1787.Von der Macht der Nazionen obviam tendentes, et pro viribus remedia afferrecupientes, arctam inter se coniunctionem et con- foederationem pro depellenda communis periculi magnitudine, necessariam esse existimaverunt etc. c] Auch verdient noch die Stelle des Grosbritanni- schen Kriegsmanifests gegen Frankreich und Spa- nien bemerkt zu werden: "Gleichwie es dem Aller- höchsten gefallen, uns zu Beherschung dieser König- reiche zu einer solchen Zeit zu berufen, als unser Vorfahr, der König William, glorwürdigsten An- denkens, vermöge des von dem Parlament dieses Königreichs oft wiederhohlten Verlangens, mit dem teutschen Kaiser, denen Generalstaaten der vereinigten Niederlande und andern Puissanzen, zu Erhaltung der Freiheit und des Gleichge- wichts von Europa, auch damit der ausser- ordentlichen großen Macht von Frankreich rechtmässige Grenzen gesezt werden möchten, sich in Alliance eingelassen etc." d] Portugal und Savoyen traten, ersteres unterm 16. May 1703, e] lezteres unterm 25. October eben desselben Jahres f] der großen Allianz ebenfals bey. Spanien muste, vermöge des Utrechter Friedens zwi- schen Grosbritannien und Frankreich vom 11. April 1713, g] durch seinen neuen König Philip V. aus dem Grunde des Gleichgewichts auf das König- reich Frankreich Verzicht leisten. Der 6. Art. des- selben ist dieses Inhalts: "Quemadmodum fune- stissima belli flamma hac pace restinguenda, exinde praeprimis orta sit, quod Europae securitas et liber- tates, unionem regnorum Galliae et Hispaniae, sub uno eodem rege, omnino ferre nequiverint, idque tandem Divini numinis auxilio effectum sit, instante plurimum Sacra Regia Maiestate Ma- gnae
Von der Macht der Nazionen obviam tendentes, et pro viribus remedia afferrecupientes, arctam inter ſe coniunctionem et con- foederationem pro depellenda communis periculi magnitudine, neceſſariam eſſe exiſtimaverunt etc. c] Auch verdient noch die Stelle des Grosbritanni- ſchen Kriegsmanifeſts gegen Frankreich und Spa- nien bemerkt zu werden: „Gleichwie es dem Aller- hoͤchſten gefallen, uns zu Beherſchung dieſer Koͤnig- reiche zu einer ſolchen Zeit zu berufen, als unſer Vorfahr, der Koͤnig William, glorwuͤrdigſten An- denkens, vermoͤge des von dem Parlament dieſes Koͤnigreichs oft wiederhohlten Verlangens, mit dem teutſchen Kaiſer, denen Generalſtaaten der vereinigten Niederlande und andern Puiſſanzen, zu Erhaltung der Freiheit und des Gleichge- wichts von Europa, auch damit der auſſer- ordentlichen großen Macht von Frankreich rechtmaͤſſige Grenzen geſezt werden moͤchten, ſich in Alliance eingelaſſen ꝛc.” d] Portugal und Savoyen traten, erſteres unterm 16. May 1703, e] lezteres unterm 25. October eben deſſelben Jahres f] der großen Allianz ebenfals bey. Spanien muſte, vermoͤge des Utrechter Friedens zwi- ſchen Grosbritannien und Frankreich vom 11. April 1713, g] durch ſeinen neuen Koͤnig Philip V. aus dem Grunde des Gleichgewichts auf das Koͤnig- reich Frankreich Verzicht leiſten. Der 6. Art. deſ- ſelben iſt dieſes Inhalts: „Quemadmodum fune- ſtiſſima belli flamma hac pace reſtinguenda, exinde praeprimis orta ſit, quod Europae ſecuritas et liber- tates, unionem regnorum Galliae et Hiſpaniae, ſub uno eodem rege, omnino ferre nequiverint, idque tandem Divini numinis auxilio effectum ſit, inſtante plurimum Sacra Regia Maieſtate Ma- gnae
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Von der Macht der Nazionen
obviam tendentes, et pro viribus remedia afferre
cupientes, arctam inter ſe coniunctionem et con-
foederationem pro depellenda communis periculi
magnitudine, neceſſariam eſſe exiſtimaverunt etc. c]
Auch verdient noch die Stelle des Grosbritanni-
ſchen Kriegsmanifeſts gegen Frankreich und Spa-
nien bemerkt zu werden: „Gleichwie es dem Aller-
hoͤchſten gefallen, uns zu Beherſchung dieſer Koͤnig-
reiche zu einer ſolchen Zeit zu berufen, als unſer
Vorfahr, der Koͤnig William, glorwuͤrdigſten An-
denkens, vermoͤge des von dem Parlament dieſes
Koͤnigreichs oft wiederhohlten Verlangens, mit
dem teutſchen Kaiſer, denen Generalſtaaten der
vereinigten Niederlande und andern Puiſſanzen, zu
Erhaltung der Freiheit und des Gleichge-
wichts von Europa, auch damit der auſſer-
ordentlichen großen Macht von Frankreich
rechtmaͤſſige Grenzen geſezt werden moͤchten,
ſich in Alliance eingelaſſen ꝛc.” d]
Portugal und
Savoyen traten, erſteres unterm 16. May 1703, e]
lezteres unterm 25. October eben deſſelben Jahres f]
der großen Allianz ebenfals bey.
Spanien muſte, vermoͤge des Utrechter Friedens zwi-
ſchen Grosbritannien und Frankreich vom 11. April
1713, g] durch ſeinen neuen Koͤnig Philip V.
aus dem Grunde des Gleichgewichts auf das Koͤnig-
reich Frankreich Verzicht leiſten. Der 6. Art. deſ-
ſelben iſt dieſes Inhalts: „Quemadmodum fune-
ſtiſſima belli flamma hac pace reſtinguenda, exinde
praeprimis orta ſit, quod Europae ſecuritas et liber-
tates, unionem regnorum Galliae et Hiſpaniae,
ſub uno eodem rege, omnino ferre nequiverint,
idque tandem Divini numinis auxilio effectum
ſit, inſtante plurimum Sacra Regia Maieſtate Ma-
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