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Günther, Johann: Send-Schreiben an einen S. Theologum. Leipzig, 1711.

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noch viel weniger die erste] solte erfüllet haben / wodurch er eben seinen geistlichen Hochmuth / da er sich einbildete / er wäre ein Gesetz-Erfüller / niederschlagen wolte. Außer dem / wenn Christus um den Weg zur Seligkeit und von dem Mittel zur Seligkeit / von solchen Leuten die geängsteten Geistes und zerschlagenen Hertzens gewesen / ist gefraget worden / hat er gar anders nemlich folgender massen geantwortet: Also hat GOtt die Welt geliebet / daß er seinen eingebohrnen Sohn gab / auf daß alle / die an ihn gläuben / nicht verlohren werden / sondern das ewige Leben haben / Joh. 3 / 16. auf eben dieses haben / St. Paulus und Silas den Kerckermeister gewiesen / als sie ihm zurieffen: Gläube an den HErrn JEsum / so wirst du selig Act. 16 / 31. Was der Autor aus Act. 2. Luc. 13. wider unsere Religion anführet / ist alles vergebens und ümsonst / weil wir lehren / daß der wahre seligmachende Glaube nicht eher in dem Hertzen könne gewürcket werden / biß der Mensch sich zuvorhero durch das Straff-Amt des Heil. Geistes zu einer rechten Contrition und Buße habe bringen lassen / ingleichen daß der Glaube / wenn er von rechter Art ist / die guten Früchte nach sich

noch viel weniger die erste] solte erfüllet haben / wodurch er eben seinen geistlichen Hochmuth / da er sich einbildete / er wäre ein Gesetz-Erfüller / niederschlagen wolte. Außer dem / wenn Christus um den Weg zur Seligkeit und von dem Mittel zur Seligkeit / von solchen Leuten die geängsteten Geistes und zerschlagenen Hertzens gewesen / ist gefraget worden / hat er gar anders nemlich folgender massen geantwortet: Also hat GOtt die Welt geliebet / daß er seinen eingebohrnen Sohn gab / auf daß alle / die an ihn gläuben / nicht verlohren werden / sondern das ewige Leben haben / Joh. 3 / 16. auf eben dieses haben / St. Paulus und Silas den Kerckermeister gewiesen / als sie ihm zurieffen: Gläube an den HErrn JEsum / so wirst du selig Act. 16 / 31. Was der Autor aus Act. 2. Luc. 13. wider unsere Religion anführet / ist alles vergebens und ümsonst / weil wir lehren / daß der wahre seligmachende Glaube nicht eher in dem Hertzen könne gewürcket werden / biß der Mensch sich zuvorhero durch das Straff-Amt des Heil. Geistes zu einer rechten Contrition und Buße habe bringen lassen / ingleichen daß der Glaube / wenn er von rechter Art ist / die guten Früchte nach sich

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[73/0073] noch viel weniger die erste] solte erfüllet haben / wodurch er eben seinen geistlichen Hochmuth / da er sich einbildete / er wäre ein Gesetz-Erfüller / niederschlagen wolte. Außer dem / wenn Christus um den Weg zur Seligkeit und von dem Mittel zur Seligkeit / von solchen Leuten die geängsteten Geistes und zerschlagenen Hertzens gewesen / ist gefraget worden / hat er gar anders nemlich folgender massen geantwortet: Also hat GOtt die Welt geliebet / daß er seinen eingebohrnen Sohn gab / auf daß alle / die an ihn gläuben / nicht verlohren werden / sondern das ewige Leben haben / Joh. 3 / 16. auf eben dieses haben / St. Paulus und Silas den Kerckermeister gewiesen / als sie ihm zurieffen: Gläube an den HErrn JEsum / so wirst du selig Act. 16 / 31. Was der Autor aus Act. 2. Luc. 13. wider unsere Religion anführet / ist alles vergebens und ümsonst / weil wir lehren / daß der wahre seligmachende Glaube nicht eher in dem Hertzen könne gewürcket werden / biß der Mensch sich zuvorhero durch das Straff-Amt des Heil. Geistes zu einer rechten Contrition und Buße habe bringen lassen / ingleichen daß der Glaube / wenn er von rechter Art ist / die guten Früchte nach sich

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Zitationshilfe: Günther, Johann: Send-Schreiben an einen S. Theologum. Leipzig, 1711, S. 73. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/guenther_sendschreiben_1711/73>, abgerufen am 23.11.2024.