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Günther, Johann: Send-Schreiben an einen S. Theologum. Leipzig, 1711.

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jugalis, wie Chrysost. Homil. 19. ad 1. Cor. 7. gar wohl ausgeführet. Drittens ist die Gabe ohne Ehestand keusch zu leben / nicht so gar unbekant unter uns / sondern bey allerley Personen im Prediger-Regenten- und Hauß-Stande anzutreffen. Doch wird die Erinnerung darbey gethan / daß so auch jemand diese Gabe hätte / er doch frey habe / entweder in oder auser dem Ehestande solche zu gebrauchen: nur GOtt zu Ehren und ohne alle Einbildung einiges Verdienstes. Wie aber vieler / ja NB. der meisten Römisch-Catholischen Geistlichen und Kloster-Leute Männlichen und Weiblichen Geschlechtes Keuschheit beschaffen ist / wie rein und unsträflich solche heimlich und öffentlich geführet wird / das wird ihrer eigenen Prüfung überlassen / nebst der Verweisung auf das jüngste Gerichte. NB. Weiß der Autor nicht die Historie von den 6000. Kinder-Köpffen / die in einem Teiche bey Rom gefunden worden? Weiß er nicht / was Alvarus Pelagius de planctu Ecclesiae, lib. 2. c. 20. de Confessariis schreibet: Saepe cum mulieribus, quae ad Confessionem admittuntur, scelestissime fornicantur. it. artic. 28. & 133. plerique vitia contra naturam committunt, contra sanctam Castitatem,

jugalis, wie Chrysost. Homil. 19. ad 1. Cor. 7. gar wohl ausgeführet. Drittens ist die Gabe ohne Ehestand keusch zu leben / nicht so gar unbekant unter uns / sondern bey allerley Personen im Prediger-Regenten- und Hauß-Stande anzutreffen. Doch wird die Erinnerung darbey gethan / daß so auch jemand diese Gabe hätte / er doch frey habe / entweder in oder auser dem Ehestande solche zu gebrauchen: nur GOtt zu Ehren und ohne alle Einbildung einiges Verdienstes. Wie aber vieler / ja NB. der meisten Römisch-Catholischen Geistlichen und Kloster-Leute Männlichen und Weiblichen Geschlechtes Keuschheit beschaffen ist / wie rein und unsträflich solche heimlich und öffentlich geführet wird / das wird ihrer eigenen Prüfung überlassen / nebst der Verweisung auf das jüngste Gerichte. NB. Weiß der Autor nicht die Historie von den 6000. Kinder-Köpffen / die in einem Teiche bey Rom gefunden worden? Weiß er nicht / was Alvarus Pelagius de planctu Ecclesiae, lib. 2. c. 20. de Confessariis schreibet: Saepe cum mulieribus, quae ad Confessionem admittuntur, scelestissimè fornicantur. it. artic. 28. & 133. plerique vitia contra naturam committunt, contra sanctam Castitatem,

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[61/0061] jugalis, wie Chrysost. Homil. 19. ad 1. Cor. 7. gar wohl ausgeführet. Drittens ist die Gabe ohne Ehestand keusch zu leben / nicht so gar unbekant unter uns / sondern bey allerley Personen im Prediger-Regenten- und Hauß-Stande anzutreffen. Doch wird die Erinnerung darbey gethan / daß so auch jemand diese Gabe hätte / er doch frey habe / entweder in oder auser dem Ehestande solche zu gebrauchen: nur GOtt zu Ehren und ohne alle Einbildung einiges Verdienstes. Wie aber vieler / ja NB. der meisten Römisch-Catholischen Geistlichen und Kloster-Leute Männlichen und Weiblichen Geschlechtes Keuschheit beschaffen ist / wie rein und unsträflich solche heimlich und öffentlich geführet wird / das wird ihrer eigenen Prüfung überlassen / nebst der Verweisung auf das jüngste Gerichte. NB. Weiß der Autor nicht die Historie von den 6000. Kinder-Köpffen / die in einem Teiche bey Rom gefunden worden? Weiß er nicht / was Alvarus Pelagius de planctu Ecclesiae, lib. 2. c. 20. de Confessariis schreibet: Saepe cum mulieribus, quae ad Confessionem admittuntur, scelestissimè fornicantur. it. artic. 28. & 133. plerique vitia contra naturam committunt, contra sanctam Castitatem,

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Zitationshilfe: Günther, Johann: Send-Schreiben an einen S. Theologum. Leipzig, 1711, S. 61. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/guenther_sendschreiben_1711/61>, abgerufen am 23.11.2024.