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Günther, Johann: Send-Schreiben an einen S. Theologum. Leipzig, 1711.

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Christen unter die Ubelthäter müssen gerechnet werden / wie soll es denn seinen wahren Gliedern besser gehen? Im übrigen daß nicht in unserer / sondern in der Päbstischen Kirche viele von den alten Ketzereyen zu finden sind / hat zur Genüge erwiesen D. Günther in der Vertheidigung des Himmels-Weges p. 35. welches auch hernach in dessen so genanten Päbstischen Jubel-Jahre gegen den P. Eisenhuth zu Augspurg so vindiciret worden ist / daß er darauf hat stille schweigen müssen.

Antwort auf die zwey und zwanzigste Betrachtung.

Diese Betrachtung saget viel von der Römisch-Catholischen Kirchen; beweiset aber wenig / daher uns das bloße Sagen ohne Beweiß nicht schädlich seyn kan; vielmehr kehren wir die Sache um und sagen / daß unsere Kirche einig / heilig / Catholisch und Apostolisch sey / und beweisen auch solches. Sie ist einig: und das ist aus unsern Libris Symbolicis zu sehen / die deswegen von den andern nicht angenommen werden / die nicht mit uns übereinstimmen. Sie ist heilig: Denn wir lehren allerdinges das Böse meiden und das Gute thun / und ob wir gleich die Leute aus

Christen unter die Ubelthäter müssen gerechnet werden / wie soll es denn seinen wahren Gliedern besser gehen? Im übrigen daß nicht in unserer / sondern in der Päbstischen Kirche viele von den alten Ketzereyen zu finden sind / hat zur Genüge erwiesen D. Günther in der Vertheidigung des Himmels-Weges p. 35. welches auch hernach in dessen so genanten Päbstischen Jubel-Jahre gegen den P. Eisenhuth zu Augspurg so vindiciret worden ist / daß er darauf hat stille schweigen müssen.

Antwort auf die zwey und zwanzigste Betrachtung.

Diese Betrachtung saget viel von der Römisch-Catholischen Kirchen; beweiset aber wenig / daher uns das bloße Sagen ohne Beweiß nicht schädlich seyn kan; vielmehr kehren wir die Sache um und sagen / daß unsere Kirche einig / heilig / Catholisch und Apostolisch sey / und beweisen auch solches. Sie ist einig: und das ist aus unsern Libris Symbolicis zu sehen / die deswegen von den andern nicht angenommen werden / die nicht mit uns übereinstimmen. Sie ist heilig: Denn wir lehren allerdinges das Böse meiden und das Gute thun / und ob wir gleich die Leute aus

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[44/0044] Christen unter die Ubelthäter müssen gerechnet werden / wie soll es denn seinen wahren Gliedern besser gehen? Im übrigen daß nicht in unserer / sondern in der Päbstischen Kirche viele von den alten Ketzereyen zu finden sind / hat zur Genüge erwiesen D. Günther in der Vertheidigung des Himmels-Weges p. 35. welches auch hernach in dessen so genanten Päbstischen Jubel-Jahre gegen den P. Eisenhuth zu Augspurg so vindiciret worden ist / daß er darauf hat stille schweigen müssen. Antwort auf die zwey und zwanzigste Betrachtung. Diese Betrachtung saget viel von der Römisch-Catholischen Kirchen; beweiset aber wenig / daher uns das bloße Sagen ohne Beweiß nicht schädlich seyn kan; vielmehr kehren wir die Sache um und sagen / daß unsere Kirche einig / heilig / Catholisch und Apostolisch sey / und beweisen auch solches. Sie ist einig: und das ist aus unsern Libris Symbolicis zu sehen / die deswegen von den andern nicht angenommen werden / die nicht mit uns übereinstimmen. Sie ist heilig: Denn wir lehren allerdinges das Böse meiden und das Gute thun / und ob wir gleich die Leute aus

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Zitationshilfe: Günther, Johann: Send-Schreiben an einen S. Theologum. Leipzig, 1711, S. 44. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/guenther_sendschreiben_1711/44>, abgerufen am 28.03.2024.