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Günther, Johann: Send-Schreiben an einen S. Theologum. Leipzig, 1711.

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und der sich auch durch die Christliche Liebe thätig erzeiget / Gal. 5. In den angeführten Sprüchen / welche darauf dringen / daß man seinen Feinden vergeben solle / und worauf sich der Autor beruffet / ist nur so viel zu ersehen / daß solches Vergeben und Verzeyhen nur eine Pflicht und Schuldigkeit derjenigen sey / welche bey GOtt die Vergebung der Sünden erlanget haben; keinesweges aber ist daraus zu ersehen und zu schliessen / daß man durch solch Vergeben und Verzeyhen bey GOtt die Vergebung der Sünden verdienen könne. Was den letzten Spruch betrifft / 1. Cor. 13 / 2. so wird daselbsten die Liebe dem wunderthätigen nicht aber dem seligmachenden Glauben vorgezogen. Was zuletzt von den guten Wercken wiederholet wird / ob hielten wir sie vor Sünde / ist schon oben etliche mahl beantwortet worden.

Antwort auf die funfzigste Betrachtung.

Diese Betrachtung beruht auf Factis, die aber mit andern Factis können widerleget werden / die wohl bessern Grund haben. Wer sind sie / die sich an ihrem Ende noch zur Päbstischen Religion gewandt haben? viel sind

und der sich auch durch die Christliche Liebe thätig erzeiget / Gal. 5. In den angeführten Sprüchen / welche darauf dringen / daß man seinen Feinden vergeben solle / und worauf sich der Autor beruffet / ist nur so viel zu ersehen / daß solches Vergeben und Verzeyhen nur eine Pflicht und Schuldigkeit derjenigen sey / welche bey GOtt die Vergebung der Sünden erlanget haben; keinesweges aber ist daraus zu ersehen und zu schliessen / daß man durch solch Vergeben und Verzeyhen bey GOtt die Vergebung der Sünden verdienen könne. Was den letzten Spruch betrifft / 1. Cor. 13 / 2. so wird daselbsten die Liebe dem wunderthätigen nicht aber dem seligmachenden Glauben vorgezogen. Was zuletzt von den guten Wercken wiederholet wird / ob hielten wir sie vor Sünde / ist schon oben etliche mahl beantwortet worden.

Antwort auf die funfzigste Betrachtung.

Diese Betrachtung beruht auf Factis, die aber mit andern Factis können widerleget werden / die wohl bessern Grund haben. Wer sind sie / die sich an ihrem Ende noch zur Päbstischen Religion gewandt haben? viel sind

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[112/0112] und der sich auch durch die Christliche Liebe thätig erzeiget / Gal. 5. In den angeführten Sprüchen / welche darauf dringen / daß man seinen Feinden vergeben solle / und worauf sich der Autor beruffet / ist nur so viel zu ersehen / daß solches Vergeben und Verzeyhen nur eine Pflicht und Schuldigkeit derjenigen sey / welche bey GOtt die Vergebung der Sünden erlanget haben; keinesweges aber ist daraus zu ersehen und zu schliessen / daß man durch solch Vergeben und Verzeyhen bey GOtt die Vergebung der Sünden verdienen könne. Was den letzten Spruch betrifft / 1. Cor. 13 / 2. so wird daselbsten die Liebe dem wunderthätigen nicht aber dem seligmachenden Glauben vorgezogen. Was zuletzt von den guten Wercken wiederholet wird / ob hielten wir sie vor Sünde / ist schon oben etliche mahl beantwortet worden. Antwort auf die funfzigste Betrachtung. Diese Betrachtung beruht auf Factis, die aber mit andern Factis können widerleget werden / die wohl bessern Grund haben. Wer sind sie / die sich an ihrem Ende noch zur Päbstischen Religion gewandt haben? viel sind

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Zitationshilfe: Günther, Johann: Send-Schreiben an einen S. Theologum. Leipzig, 1711, S. 112. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/guenther_sendschreiben_1711/112>, abgerufen am 22.11.2024.