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Gryphius, Andreas: Großmüttiger Rechts-Gelehrter/ Oder Sterbender Æmilius Paulus Papinianus. Breslau, 1659.

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PAPINIANUS.
Durch so viel Stich' erschöpfft! O Himmel! Jch verschwinde.
* O Bruder! O Sever! O Mutter!
Reyen. O was finde!
Jch für ein Jammer-Spil! O Fürst!
Bassian. Last! last uns
loß!
270.Wie nun! wer hat uns hir! Jst frech' Eur Trotz so groß?
Dörfft Jhr/ verwogne/ Faust an Euren Fürsten schlagen?
Wo sind wir! dörfft jhr Knecht'/ Jhr auch Leib-eigne wagen
Zu gehn auff unserm Leib'? Jetzt bricht der Meyneid auß!
Man hat den Platz umbschränckt! man hat das sicher' Haus
275.Mit Mördern gantz umbsetzt! Mord! Mord! wir sind ver-
rathen!
Man steht nach unserm Hals! O grimme grause Thaten.
Julia. Reyen deß Frauenzimmers.
Reyen. O rauer Donnerschlag!
Reyen. Ach werther Fürst!
schöpfft mut!
Schöpfft mut mein Fürst!
Reyen. Er ligt/ ertränckt in
mildem Blut.
Reyen. Bringt Balsam!
Reyen. Nur umbsonst!
Reyen.
Umbsonst! Er ist vergangen!
280.Ach hat der Götter macht so herben Fall verhangen!
Princess'! auff! auff!
Reyen. O! last Sie in der Ruh
Der letzten Ohnmacht! setzt Jhr nicht mit disem herben An-
blick zu!
285.Weh! Weh! der Fürst ist hin! durch Zorn erhitzter Hände!
Die Mutter fällt dahin/ durch jhres Sohnes ende.
Weh! Weh! der Fürst ist hin!
Reyen. Unser Lust! der Erden Wonne! Trost der Welt! der
Römer hoffen!
Hat der unverhoffte Blitz/ dein belorbert Haupt getroffen!
O daß Jch Zeugin bin!
Dises schrecklichen Beginnens/
290.O deß herben Threnen-rinnens!
Mit
* Reyen der Jungfern und Cammer-Diner.
B v
PAPINIANUS.
Durch ſo viel Stich’ erſchoͤpfft! O Himmel! Jch verſchwinde.
* O Bruder! O Sever! O Mutter!
Reyen. O was finde!
Jch fuͤr ein Jammer-Spil! O Fuͤrſt!
Basſian. Laſt! laſt uns
loß!
270.Wie nun! wer hat uns hir! Jſt frech’ Eur Trotz ſo groß?
Doͤrfft Jhr/ verwogne/ Fauſt an Euren Fuͤrſten ſchlagen?
Wo ſind wir! doͤrfft jhr Knecht’/ Jhr auch Leib-eigne wagen
Zu gehn auff unſerm Leib’? Jetzt bricht der Meyneid auß!
Man hat den Platz umbſchraͤnckt! man hat das ſicher’ Haus
275.Mit Moͤrdern gantz umbſetzt! Mord! Mord! wir ſind ver-
rathen!
Man ſteht nach unſerm Hals! O grimme grauſe Thaten.
Julia. Reyen deß Frauenzimmers.
Reyen. O rauer Donnerſchlag!
Reyen. Ach werther Fuͤrſt!
ſchoͤpfft mut!
Schoͤpfft mut mein Fuͤrſt!
Reyen. Er ligt/ ertraͤnckt in
mildem Blut.
Reyen. Bringt Balſam!
Reyen. Nur umbſonſt!
Reyen.
Umbſonſt! Er iſt vergangen!
280.Ach hat der Goͤtter macht ſo herben Fall verhangen!
Princeſſ’! auff! auff!
Reyen. O! laſt Sie in der Ruh
Der letzten Ohnmacht! ſetzt Jhr nicht mit diſem herben An-
blick zu!
285.Weh! Weh! der Fuͤrſt iſt hin! durch Zorn erhitzter Haͤnde!
Die Mutter faͤllt dahin/ durch jhres Sohnes ende.
Weh! Weh! der Fuͤrſt iſt hin!
Reyen. Unſer Luſt! der Erden Wonne! Troſt der Welt! der
Roͤmer hoffen!
Hat der unverhoffte Blitz/ dein belorbert Haupt getroffen!
O daß Jch Zeugin bin!
Diſes ſchrecklichen Beginnens/
290.O deß herben Threnen-rinnens!
Mit
* Reyen der Jungfern und Cammer-Diner.
B v
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[0053] PAPINIANUS. Durch ſo viel Stich’ erſchoͤpfft! O Himmel! Jch verſchwinde. * O Bruder! O Sever! O Mutter! Reyen. O was finde! Jch fuͤr ein Jammer-Spil! O Fuͤrſt! Basſian. Laſt! laſt uns loß! Wie nun! wer hat uns hir! Jſt frech’ Eur Trotz ſo groß? Doͤrfft Jhr/ verwogne/ Fauſt an Euren Fuͤrſten ſchlagen? Wo ſind wir! doͤrfft jhr Knecht’/ Jhr auch Leib-eigne wagen Zu gehn auff unſerm Leib’? Jetzt bricht der Meyneid auß! Man hat den Platz umbſchraͤnckt! man hat das ſicher’ Haus Mit Moͤrdern gantz umbſetzt! Mord! Mord! wir ſind ver- rathen! Man ſteht nach unſerm Hals! O grimme grauſe Thaten. Julia. Reyen deß Frauenzimmers. Reyen. O rauer Donnerſchlag! Reyen. Ach werther Fuͤrſt! ſchoͤpfft mut! Schoͤpfft mut mein Fuͤrſt! Reyen. Er ligt/ ertraͤnckt in mildem Blut. Reyen. Bringt Balſam! Reyen. Nur umbſonſt! Reyen. Umbſonſt! Er iſt vergangen! Ach hat der Goͤtter macht ſo herben Fall verhangen! Princeſſ’! auff! auff! Reyen. O! laſt Sie in der Ruh Der letzten Ohnmacht! ſetzt Jhr nicht mit diſem herben An- blick zu! Weh! Weh! der Fuͤrſt iſt hin! durch Zorn erhitzter Haͤnde! Die Mutter faͤllt dahin/ durch jhres Sohnes ende. Weh! Weh! der Fuͤrſt iſt hin! Reyen. Unſer Luſt! der Erden Wonne! Troſt der Welt! der Roͤmer hoffen! Hat der unverhoffte Blitz/ dein belorbert Haupt getroffen! O daß Jch Zeugin bin! Diſes ſchrecklichen Beginnens/ O deß herben Threnen-rinnens! Mit * Reyen der Jungfern und Cammer-Diner. B v

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Zitationshilfe: Gryphius, Andreas: Großmüttiger Rechts-Gelehrter/ Oder Sterbender Æmilius Paulus Papinianus. Breslau, 1659, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gryphius_rechtsgelehrter_1659/53>, abgerufen am 24.11.2024.