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Gryphius, Andreas: Teutsche Reim-Gedichte. Frankfurt (Main), 1650.

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Vorrede an den Leser.
von Georgien reichlich einbringen sol/ was dem Leo
nicht anstehen können. Welcher da er nicht von
dem Sophocles oder dem Seneca auffgesetzet/ doch
vnser ist. Ein ander mag von der Außländer Erfin-
dungen den Nahmen wegreissen vnd den seinen dar-
vor machen: Wir schliessen mit denen Worten/
diejener weitberühmbte vnd lobwürdigste Welsche
Poet vber seinen vördergiebel geschrieben:


Das Hauß ist zwar nicht groß: dochkennt
es mich allein:
Es kostet frembde nichts: es ist nur rein vnd
mein.

Jnhalt

Vorꝛede an den Leſer.
von Georgien reichlich einbringen ſol/ was dem Leo
nicht anſtehen koͤnnen. Welcher da er nicht von
dem Sophocles oder dem Seneca auffgeſetzet/ doch
vnſer iſt. Ein ander mag von der Außlaͤnder Erfin-
dungen den Nahmen wegreiſſen vnd den ſeinen dar-
vor machen: Wir ſchlieſſen mit denen Worten/
diejener weitberuͤhmbte vnd lobwuͤrdigſte Welſche
Poet vber ſeinen voͤrdergiebel geſchrieben:


Das Hauß iſt zwar nicht groß: dochkennt
es mich allein:
Es koſtet frembde nichts: es iſt nur rein vnd
mein.

Jnhalt
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[0010] Vorꝛede an den Leſer. von Georgien reichlich einbringen ſol/ was dem Leo nicht anſtehen koͤnnen. Welcher da er nicht von dem Sophocles oder dem Seneca auffgeſetzet/ doch vnſer iſt. Ein ander mag von der Außlaͤnder Erfin- dungen den Nahmen wegreiſſen vnd den ſeinen dar- vor machen: Wir ſchlieſſen mit denen Worten/ diejener weitberuͤhmbte vnd lobwuͤrdigſte Welſche Poet vber ſeinen voͤrdergiebel geſchrieben: Das Hauß iſt zwar nicht groß: dochkennt es mich allein: Es koſtet frembde nichts: es iſt nur rein vnd mein. Jnhalt

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Zitationshilfe: Gryphius, Andreas: Teutsche Reim-Gedichte. Frankfurt (Main), 1650, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gryphius_leoarmenius_1650/10>, abgerufen am 29.03.2024.