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Gryphius, Andreas: Horribilicribrifax. Breslau, 1665.

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Schertz-Spiel.
ero verbibus, was erlebet man auff seine alte Tage
nicht?
Darad. Jhr verstehet mich nicht recht/ Frau Cyrilla. Jch
hab anders mit euch zu reden/ Entendez uous.
Cyrilla. Tand zu der Kuh. Herr eine gute melcke Kuh ist
kein Tand.
Darad. Ey mit den Narrenpossen/ E cutez ecutez, Frau
Cyrilla.
Cyrilla. Ja Herr/ ich bin heut in den Kott gefallen/ die
schelmischen Jungen die Brodschüler haben mich
hinein gestossen.
Darad. Jch darff nöthig Geld.
Cyrilla. Das sagt die gantze Welt.
Darad. Könnet ihr mir nicht auff diesen Ring etwas zuwe-
ge bringen? Doch ihr müstet ihn in einen Ort
tragen/ daß er nicht erkennet wird.
Cyrilla. Das will ich gar gerne thun. Aber Herr Musce-
tariis,
wenn wolt ihr das Geld haben?
Daradir. Noch heute vor Abends/ si cela est dedans lae
sphere d'activite de vostre cognoissance.
Cyrilla. Es ist ein schweres gehacke/ rothe Eyer in die
Mohnsantzen. Doch will ich sehen/ was ich kan
zuwege bringen.
Darad. Kommet fein zeitlich wider/ und lasset mich durch
Don Diego wissen/ was ihr verrichtet. Adieu.
Cyrilla. Nu ber liebe GOtt bewahre euch. Das sagen
die sieben Siegel/ das alle Fische werden brüllen/
die Engel werden weinen/ und werffen sich mit
Steinen/ die Wege werden schwimmen/ die Was-
ser werden glimmen/ die Gräßlein werden zannen/
und alle hoche Tannen. Da kommet her Fecc-
phoniis,
dem werde ich den Ring geben/ und wer-
de sprechen/ daß ihm Jungfrau Coelestina dieses
Liebes Pfand geschicket. Die Perlen will ich vor
mein Kätterlin behalten/ und den Kackelthen wil
ich anderwerts wo ich kan/ forthelffen.

Sempr.
Schertz-Spiel.
ero verbibus, was erlebet man auff ſeine alte Tage
nicht?
Darad. Jhr verſtehet mich nicht recht/ Frau Cyrilla. Jch
hab anders mit euch zu reden/ Entendez uous.
Cyrilla. Tand zu der Kuh. Herr eine gute melcke Kuh iſt
kein Tand.
Darad. Ey mit den Narrenpoſſen/ E cutez ecutez, Frau
Cyrilla.
Cyrilla. Ja Herr/ ich bin heut in den Kott gefallen/ die
ſchelmiſchen Jungen die Brodſchuͤler haben mich
hinein geſtoſſen.
Darad. Jch darff noͤthig Geld.
Cyrilla. Das ſagt die gantze Welt.
Darad. Koͤnnet ihr mir nicht auff dieſen Ring etwas zuwe-
ge bringen? Doch ihr muͤſtet ihn in einen Ort
tragen/ daß er nicht erkennet wird.
Cyrilla. Das will ich gar gerne thun. Aber Herr Muſce-
tariis,
wenn wolt ihr das Geld haben?
Daradir. Noch heute vor Abends/ ſi cela eſt dedans læ
ſphere d’activite de voſtre cognoiſſance.
Cyrilla. Es iſt ein ſchweres gehacke/ rothe Eyer in die
Mohnſantzen. Doch will ich ſehen/ was ich kan
zuwege bringen.
Darad. Kommet fein zeitlich wider/ und laſſet mich durch
Don Diego wiſſen/ was ihr verrichtet. Adieu.
Cyrilla. Nu ber liebe GOtt bewahre euch. Das ſagen
die ſieben Siegel/ das alle Fiſche werden bruͤllen/
die Engel werden weinen/ und werffen ſich mit
Steinen/ die Wege werden ſchwimmen/ die Waſ-
ſer werden glimmen/ die Graͤßlein werden zannen/
und alle hoche Tannen. Da kommet her Fecc-
phoniis,
dem werde ich den Ring geben/ und wer-
de ſprechen/ daß ihm Jungfrau Cœleſtina dieſes
Liebes Pfand geſchicket. Die Perlen will ich vor
mein Kaͤtterlin behalten/ und den Kackelthen wil
ich anderwerts wo ich kan/ forthelffen.

Sempr.
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[67/0083] Schertz-Spiel. ero verbibus, was erlebet man auff ſeine alte Tage nicht? Darad. Jhr verſtehet mich nicht recht/ Frau Cyrilla. Jch hab anders mit euch zu reden/ Entendez uous. Cyrilla. Tand zu der Kuh. Herr eine gute melcke Kuh iſt kein Tand. Darad. Ey mit den Narrenpoſſen/ E cutez ecutez, Frau Cyrilla. Cyrilla. Ja Herr/ ich bin heut in den Kott gefallen/ die ſchelmiſchen Jungen die Brodſchuͤler haben mich hinein geſtoſſen. Darad. Jch darff noͤthig Geld. Cyrilla. Das ſagt die gantze Welt. Darad. Koͤnnet ihr mir nicht auff dieſen Ring etwas zuwe- ge bringen? Doch ihr muͤſtet ihn in einen Ort tragen/ daß er nicht erkennet wird. Cyrilla. Das will ich gar gerne thun. Aber Herr Muſce- tariis, wenn wolt ihr das Geld haben? Daradir. Noch heute vor Abends/ ſi cela eſt dedans læ ſphere d’activite de voſtre cognoiſſance. Cyrilla. Es iſt ein ſchweres gehacke/ rothe Eyer in die Mohnſantzen. Doch will ich ſehen/ was ich kan zuwege bringen. Darad. Kommet fein zeitlich wider/ und laſſet mich durch Don Diego wiſſen/ was ihr verrichtet. Adieu. Cyrilla. Nu ber liebe GOtt bewahre euch. Das ſagen die ſieben Siegel/ das alle Fiſche werden bruͤllen/ die Engel werden weinen/ und werffen ſich mit Steinen/ die Wege werden ſchwimmen/ die Waſ- ſer werden glimmen/ die Graͤßlein werden zannen/ und alle hoche Tannen. Da kommet her Fecc- phoniis, dem werde ich den Ring geben/ und wer- de ſprechen/ daß ihm Jungfrau Cœleſtina dieſes Liebes Pfand geſchicket. Die Perlen will ich vor mein Kaͤtterlin behalten/ und den Kackelthen wil ich anderwerts wo ich kan/ forthelffen. Sempr.

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Zitationshilfe: Gryphius, Andreas: Horribilicribrifax. Breslau, 1665, S. 67. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gryphius_horribilicribrifax_1663/83>, abgerufen am 22.11.2024.