Gryphius, Andreas: Horribilicribrifax. Breslau, 1665.Horribilicribrifax hülfflich zu seyn. Jhr dürffet derowegen in eu-ren Geschäfften nichts versäumen/ und schauet/ umb daß ich euch den Morgen auffgehalten habe/ und vielleicht verhindert/ so nehmet diese zwey Ducaten/ accipe. Cyrille. Ach in Warheit Herr Kikilorius, ihr seyd ein lie- ber redlicher Herr/ ihr sorget allein für das liebe Armuth. Euch zugefallen will ich gern den Gang auff mich nehmen. Einem andern thäte ichs bey meiner Seelen nicht. Wo habt ihr euren Brieff? Sempron. Dieser ists. Wie wolt ihr aber in das Hauß kommen/ qvis recludet tibi Januam, wer wird euch das Schloß eröffnen? Cyrille. Kümmert euch nicht/ kümmert euch nicht! last mich nur machen; Frauen List/ über alle List. Jch will Flachs oder Schleyer Leinwand hin zuver- kauffen tragen/ oder schon sonst was erdencken. Sempron. Bringet ihr mir gute Antwort wieder/ so sollet ihr einen neuen Rock haben/ und solt gekleidet werden a vertice ad talos. Cyrille. Viertzig Thaler die sind gut mit zu einem neuen Rock. Nu/ nu Herr Senckelhorius/ es wird sich wol schicken; Jch gehe gleich drauff zu. Sempron. Darauff verlasse ich mich. Vale basilice, athle- tice, pancratice, eRRosu eudaimonos, das heist/ guten Morgen. Cyrille. GOtt der HErr bewahre euch. Das ist ein gut Glück gewesen: Der Segen hat geholffen: es war doch in einem Wege mit zu Jungfer Sophien. Nu last uns weiter: Die heilige Sanct Margritte/ die bitt ich/ daß sie mich behüte/ für Püffen/ Fal- len und vor Schlägen/ auff allen meinen Wegen. Ach du lieber heiliger Sqventz, bewahre mir Hü- ner und Gäns. Die
Horribilicribrifax huͤlfflich zu ſeyn. Jhr duͤrffet derowegen in eu-ren Geſchaͤfften nichts verſaͤumen/ und ſchauet/ umb daß ich euch den Morgen auffgehalten habe/ und vielleicht verhindert/ ſo nehmet dieſe zwey Ducaten/ accipe. Cyrille. Ach in Warheit Herr Kikilorius, ihr ſeyd ein lie- ber redlicher Herr/ ihr ſorget allein fuͤr das liebe Armuth. Euch zugefallen will ich gern den Gang auff mich nehmen. Einem andern thaͤte ichs bey meiner Seelen nicht. Wo habt ihr euren Brieff? Sempron. Dieſer iſts. Wie wolt ihr aber in das Hauß kommen/ qvis recludet tibi Januam, wer wird euch das Schloß eroͤffnen? Cyrille. Kuͤmmert euch nicht/ kuͤmmert euch nicht! laſt mich nur machen; Frauen Liſt/ uͤber alle Liſt. Jch will Flachs oder Schleyer Leinwand hin zuver- kauffen tragen/ oder ſchon ſonſt was erdencken. Sempron. Bringet ihr mir gute Antwort wieder/ ſo ſollet ihr einen neuen Rock haben/ und ſolt gekleidet werden à vertice ad talos. Cyrille. Viertzig Thaler die ſind gut mit zu einem neuen Rock. Nu/ nu Herr Senckelhorius/ es wird ſich wol ſchicken; Jch gehe gleich drauff zu. Sempron. Darauff verlaſſe ich mich. Vale baſilicè, athle- ticè, pancraticè, ἔῤῥωσυ ἐυδαιμόνος, das heiſt/ guten Morgen. Cyrille. GOtt der HErr bewahre euch. Das iſt ein gut Gluͤck geweſen: Der Segen hat geholffen: es war doch in einem Wege mit zu Jungfer Sophien. Nu laſt uns weiter: Die heilige Sanct Margritte/ die bitt ich/ daß ſie mich behuͤte/ fuͤr Puͤffen/ Fal- len und vor Schlaͤgen/ auff allen meinen Wegen. Ach du lieber heiliger Sqventz, bewahre mir Huͤ- ner und Gaͤns. Die
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Horribilicribrifax
huͤlfflich zu ſeyn. Jhr duͤrffet derowegen in eu-
ren Geſchaͤfften nichts verſaͤumen/ und ſchauet/
umb daß ich euch den Morgen auffgehalten habe/
und vielleicht verhindert/ ſo nehmet dieſe zwey
Ducaten/ accipe.
Cyrille. Ach in Warheit Herr Kikilorius, ihr ſeyd ein lie-
ber redlicher Herr/ ihr ſorget allein fuͤr das liebe
Armuth. Euch zugefallen will ich gern den Gang
auff mich nehmen. Einem andern thaͤte ichs bey
meiner Seelen nicht. Wo habt ihr euren
Brieff?
Sempron. Dieſer iſts. Wie wolt ihr aber in das Hauß
kommen/ qvis recludet tibi Januam, wer wird euch
das Schloß eroͤffnen?
Cyrille. Kuͤmmert euch nicht/ kuͤmmert euch nicht! laſt
mich nur machen; Frauen Liſt/ uͤber alle Liſt. Jch
will Flachs oder Schleyer Leinwand hin zuver-
kauffen tragen/ oder ſchon ſonſt was erdencken.
Sempron. Bringet ihr mir gute Antwort wieder/ ſo ſollet
ihr einen neuen Rock haben/ und ſolt gekleidet
werden à vertice ad talos.
Cyrille. Viertzig Thaler die ſind gut mit zu einem neuen
Rock. Nu/ nu Herr Senckelhorius/ es wird
ſich wol ſchicken; Jch gehe gleich drauff zu.
Sempron. Darauff verlaſſe ich mich. Vale baſilicè, athle-
ticè, pancraticè, ἔῤῥωσυ ἐυδαιμόνος, das heiſt/
guten Morgen.
Cyrille. GOtt der HErr bewahre euch. Das iſt ein gut
Gluͤck geweſen: Der Segen hat geholffen: es war
doch in einem Wege mit zu Jungfer Sophien. Nu
laſt uns weiter: Die heilige Sanct Margritte/
die bitt ich/ daß ſie mich behuͤte/ fuͤr Puͤffen/ Fal-
len und vor Schlaͤgen/ auff allen meinen Wegen.
Ach du lieber heiliger Sqventz, bewahre mir Huͤ-
ner und Gaͤns.
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Zitationshilfe: | Gryphius, Andreas: Horribilicribrifax. Breslau, 1665, S. 14. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gryphius_horribilicribrifax_1663/30>, abgerufen am 09.07.2024. |