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Gruithuisen, Franz von Paula: Entdeckung vieler deutlichen Spuren der Mondbewohner, besonders eines collossalen Kunstgebäudes derselben. [Nürnberg], 1824.

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die Lichtgrenze nach dem letzten Viertel durch Plato, Eratosthenes und Tycho gieng, in der nördlichen Hälfte der noch ziemlich dunkeln Ringfläche Grimaldi, dieselbe mit mehrern hellern geraden Streifen kreuz und quer*) durchzogen gesehen, was mir, zu ganz andern Wechselzeiten, später öfter wieder vorkam. -- Doch noch mehr, als diese Veränderungen, werden jene auf Willkühr deuten, welche ich nun 2) anführe; nämlich: am 11. October 1821 Abends halb 7 Uhr, kurz nach dem Vollmonde, waren die Paludes amarae (Hev.) noch grau, dem Hellgrauen sich nähernd, und waren es noch bis gegen 10 Uhr, allein des andern Tags gegen halb 4 Uhr waren die gestern noch grauen Ringhügel ganz auffallend hellweiß geworden. Von dieser schnellen Veränderung findet man auch schon Manches im Hevel'schen Werke. Indessen ist folgende Erscheinung noch viel auffallender: Der Sinus trasimenus macht gewöhnlich in seiner Farbe, während er beleuchtet ist, fortwährend gleiche Fortschritte, so, daß er allmälig dunkler wird, bis er endlich, bevor bei ihm die Sonne untergeht, wie eine breite, ebene, bald schwarzgraue, bald rauchgraue Fläche aussieht; allein am 7. Nov. 1821 Abends halb 8 Uhr nahm ich von ihm eine Zeichnung**), weil ich ihn gar sonderbar und ungewöhnlich gestaltet fand. Des andern Tages, um

*) Indessen könnte dieses Phänomen auch wohl auf einen zweiten colossalen Kunstbau hindeuten.
**) M. s. die Abbild. Fig 4., das äußere Quadratchen.

die Lichtgrenze nach dem letzten Viertel durch Plato, Eratosthenes und Tycho gieng, in der nördlichen Hälfte der noch ziemlich dunkeln Ringfläche Grimaldi, dieselbe mit mehrern hellern geraden Streifen kreuz und quer*) durchzogen gesehen, was mir, zu ganz andern Wechselzeiten, später öfter wieder vorkam. — Doch noch mehr, als diese Veränderungen, werden jene auf Willkühr deuten, welche ich nun 2) anführe; nämlich: am 11. October 1821 Abends halb 7 Uhr, kurz nach dem Vollmonde, waren die Paludes amarae (Hev.) noch grau, dem Hellgrauen sich nähernd, und waren es noch bis gegen 10 Uhr, allein des andern Tags gegen halb 4 Uhr waren die gestern noch grauen Ringhügel ganz auffallend hellweiß geworden. Von dieser schnellen Veränderung findet man auch schon Manches im Hevel'schen Werke. Indessen ist folgende Erscheinung noch viel auffallender: Der Sinus trasimenus macht gewöhnlich in seiner Farbe, während er beleuchtet ist, fortwährend gleiche Fortschritte, so, daß er allmälig dunkler wird, bis er endlich, bevor bei ihm die Sonne untergeht, wie eine breite, ebene, bald schwarzgraue, bald rauchgraue Fläche aussieht; allein am 7. Nov. 1821 Abends halb 8 Uhr nahm ich von ihm eine Zeichnung**), weil ich ihn gar sonderbar und ungewöhnlich gestaltet fand. Des andern Tages, um

*) Indessen könnte dieses Phänomen auch wohl auf einen zweiten colossalen Kunstbau hindeuten.
**) M. s. die Abbild. Fig 4., das äußere Quadratchen.
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[55/0062] die Lichtgrenze nach dem letzten Viertel durch Plato, Eratosthenes und Tycho gieng, in der nördlichen Hälfte der noch ziemlich dunkeln Ringfläche Grimaldi, dieselbe mit mehrern hellern geraden Streifen kreuz und quer *) durchzogen gesehen, was mir, zu ganz andern Wechselzeiten, später öfter wieder vorkam. — Doch noch mehr, als diese Veränderungen, werden jene auf Willkühr deuten, welche ich nun 2) anführe; nämlich: am 11. October 1821 Abends halb 7 Uhr, kurz nach dem Vollmonde, waren die Paludes amarae (Hev.) noch grau, dem Hellgrauen sich nähernd, und waren es noch bis gegen 10 Uhr, allein des andern Tags gegen halb 4 Uhr waren die gestern noch grauen Ringhügel ganz auffallend hellweiß geworden. Von dieser schnellen Veränderung findet man auch schon Manches im Hevel'schen Werke. Indessen ist folgende Erscheinung noch viel auffallender: Der Sinus trasimenus macht gewöhnlich in seiner Farbe, während er beleuchtet ist, fortwährend gleiche Fortschritte, so, daß er allmälig dunkler wird, bis er endlich, bevor bei ihm die Sonne untergeht, wie eine breite, ebene, bald schwarzgraue, bald rauchgraue Fläche aussieht; allein am 7. Nov. 1821 Abends halb 8 Uhr nahm ich von ihm eine Zeichnung **), weil ich ihn gar sonderbar und ungewöhnlich gestaltet fand. Des andern Tages, um *) Indessen könnte dieses Phänomen auch wohl auf einen zweiten colossalen Kunstbau hindeuten. **) M. s. die Abbild. Fig 4., das äußere Quadratchen.

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Zitationshilfe: Gruithuisen, Franz von Paula: Entdeckung vieler deutlichen Spuren der Mondbewohner, besonders eines collossalen Kunstgebäudes derselben. [Nürnberg], 1824, S. 55. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gruithuisen_mondbewohner_1824/62>, abgerufen am 02.05.2024.