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Gruithuisen, Franz von Paula: Entdeckung vieler deutlichen Spuren der Mondbewohner, besonders eines collossalen Kunstgebäudes derselben. [Nürnberg], 1824.

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Moorbrennen, Behufs der Einsaat*), mit ähnlichen Erscheinungen zu parallelisiren? Manche Pflanze, z. B. Kresse**), würde unter diesen Umständen auch im Monde aufgehen***), blühen und Früchte tragen, aus welchen letztern ein sehr gutes Oel bereitet werden kann.

Indessen sind auch diese, verhältlich zu früh

*) M. s. Schröter's selenotopographische Fragmente. Gött. 1802. §. 831. S. 260. im II. Bande
**) Lepidium Sativum. In dem Bande X. Abth. 2. der Verhandlungen der Naturf. zu Bonn habe ich mehrere Pflanzengattungen der Erde genannt, die vielleicht für den Mond passen dürften, aber dort, so wie sie hier gestaltet sind, nicht existiren, wegen ganz anderer Atmosphäre und Schwereäußerung. Es würde besser seyn, hier bloß solche zu nennen, welche sich auf die Tiefen des Bodens verlassen können, z. B. einige Zwiebelgewächse u. dgl. So wachsen 2 Arten Lauch in den Schweizeralpen (Allium victorialis und moly). Ueberhaupt scheint es, daß Bäume im Monde sehr schnell reifende Früchte tragen müßten, darauf man bei uns noch so wenig reflektirte, daß es sehr schwer, aber verdienstlich seyn würde, die am schnellsten reifenden Pflanzenfrüchte aufzureihen, und doch giebt es davon nicht wenige, welche bei solcher Hitze, wie sie nach der Mitte des Tages im Monde gewöhnlich ist, reife Früchte bringen würden, wenn sie sonst dorthin paßten.
***) Wenn man auf den Umstand reflektirt, daß manche Pflanzen, wenn sie eben aus dem Samen aufkeimen, eine andere Farbe haben, als eine grüne, so kann ich nicht unbemerkt lassen, daß ich die Stelle, welche in Nordost des Promontorii arictis immer sehr dunkelgrau wird; einmal, als die Sonne darüber 6-8 Stunden geschienen hatte, bräunlichgrau sah. Ob diese Farbe nicht vielmehr von einer Art Nebel herrührt, müssen fernere Beobachtungen lehren.

Moorbrennen, Behufs der Einsaat*), mit ähnlichen Erscheinungen zu parallelisiren? Manche Pflanze, z. B. Kresse**), würde unter diesen Umständen auch im Monde aufgehen***), blühen und Früchte tragen, aus welchen letztern ein sehr gutes Oel bereitet werden kann.

Indessen sind auch diese, verhältlich zu früh

*) M. s. Schröter's selenotopographische Fragmente. Gött. 1802. §. 831. S. 260. im II. Bande
**) Lepidium Sativum. In dem Bande X. Abth. 2. der Verhandlungen der Naturf. zu Bonn habe ich mehrere Pflanzengattungen der Erde genannt, die vielleicht für den Mond passen dürften, aber dort, so wie sie hier gestaltet sind, nicht existiren, wegen ganz anderer Atmosphäre und Schwereäußerung. Es würde besser seyn, hier bloß solche zu nennen, welche sich auf die Tiefen des Bodens verlassen können, z. B. einige Zwiebelgewächse u. dgl. So wachsen 2 Arten Lauch in den Schweizeralpen (Allium victorialis und moly). Ueberhaupt scheint es, daß Bäume im Monde sehr schnell reifende Früchte tragen müßten, darauf man bei uns noch so wenig reflektirte, daß es sehr schwer, aber verdienstlich seyn würde, die am schnellsten reifenden Pflanzenfrüchte aufzureihen, und doch giebt es davon nicht wenige, welche bei solcher Hitze, wie sie nach der Mitte des Tages im Monde gewöhnlich ist, reife Früchte bringen würden, wenn sie sonst dorthin paßten.
***) Wenn man auf den Umstand reflektirt, daß manche Pflanzen, wenn sie eben aus dem Samen aufkeimen, eine andere Farbe haben, als eine grüne, so kann ich nicht unbemerkt lassen, daß ich die Stelle, welche in Nordost des Promontorii arictis immer sehr dunkelgrau wird; einmal, als die Sonne darüber 6–8 Stunden geschienen hatte, bräunlichgrau sah. Ob diese Farbe nicht vielmehr von einer Art Nebel herrührt, müssen fernere Beobachtungen lehren.
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[52/0059] Moorbrennen, Behufs der Einsaat *), mit ähnlichen Erscheinungen zu parallelisiren? Manche Pflanze, z. B. Kresse **), würde unter diesen Umständen auch im Monde aufgehen ***), blühen und Früchte tragen, aus welchen letztern ein sehr gutes Oel bereitet werden kann. Indessen sind auch diese, verhältlich zu früh *) M. s. Schröter's selenotopographische Fragmente. Gött. 1802. §. 831. S. 260. im II. Bande **) Lepidium Sativum. In dem Bande X. Abth. 2. der Verhandlungen der Naturf. zu Bonn habe ich mehrere Pflanzengattungen der Erde genannt, die vielleicht für den Mond passen dürften, aber dort, so wie sie hier gestaltet sind, nicht existiren, wegen ganz anderer Atmosphäre und Schwereäußerung. Es würde besser seyn, hier bloß solche zu nennen, welche sich auf die Tiefen des Bodens verlassen können, z. B. einige Zwiebelgewächse u. dgl. So wachsen 2 Arten Lauch in den Schweizeralpen (Allium victorialis und moly). Ueberhaupt scheint es, daß Bäume im Monde sehr schnell reifende Früchte tragen müßten, darauf man bei uns noch so wenig reflektirte, daß es sehr schwer, aber verdienstlich seyn würde, die am schnellsten reifenden Pflanzenfrüchte aufzureihen, und doch giebt es davon nicht wenige, welche bei solcher Hitze, wie sie nach der Mitte des Tages im Monde gewöhnlich ist, reife Früchte bringen würden, wenn sie sonst dorthin paßten. ***) Wenn man auf den Umstand reflektirt, daß manche Pflanzen, wenn sie eben aus dem Samen aufkeimen, eine andere Farbe haben, als eine grüne, so kann ich nicht unbemerkt lassen, daß ich die Stelle, welche in Nordost des Promontorii arictis immer sehr dunkelgrau wird; einmal, als die Sonne darüber 6–8 Stunden geschienen hatte, bräunlichgrau sah. Ob diese Farbe nicht vielmehr von einer Art Nebel herrührt, müssen fernere Beobachtungen lehren.

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Zitationshilfe: Gruithuisen, Franz von Paula: Entdeckung vieler deutlichen Spuren der Mondbewohner, besonders eines collossalen Kunstgebäudes derselben. [Nürnberg], 1824, S. 52. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gruithuisen_mondbewohner_1824/59>, abgerufen am 22.11.2024.