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Gruithuisen, Franz von Paula: Entdeckung vieler deutlichen Spuren der Mondbewohner, besonders eines collossalen Kunstgebäudes derselben. [Nürnberg], 1824.

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und der Südpol es um einige Grade östlich hatte, waren alle Umstände so, um durch den großen Tubus alles Einzelne in diesem colossalen Kunstwerke deutlich wahrzunehmen und durch den 30 zölligen Tubus mit 90 maliger Vergrößerung abzuzeichnen*); denn mit 272maliger Vergrößerung (die das Detail ganz gab) flog im großen Tubus der Gegenstand nur so durch das Feld, und er konnte nur zur Berichtigung schwieriger Merkmale dienen. Seitdem habe ich diesen merkwürdigen Bau mehrmal gesehen und dabei die Abbildung revidirt; aber ich fand, kleine durch Zeit und Libration gebrachte Schattenunterschiede abgerechnet, ihn immer mit der Zeichnung übereinstimmend. Es zeigt sich dieses plastische Werk nicht bloß an der Lichtgrenze in dieser Gestalt, sondern auch zu andern Zeiten; denn am 9. Febr. 1824, Abends 6 Uhr, als Heraclides falsus an, und Lansbergius und Blancanus in der Lichtgränze standen (letztere also, bereits 20° davon sich entfernt hatte), sah ich, mit 90 mal. Vergr. des 30 zolligen Tubus und bei trüblicher Luft, dennoch alle erhabenen Wälle mit etwas hellerm Schatten vorragen. Und es zeigen diese Beobachtungen genugsam, daß, da ich zur Zeit des ersten, und letzten Viertels und zwischendurch mehrmal hier immer wieder Dasselbe gesehen hatte**), dieses kein Trugbild sein könne.

*) Man s. die Abbildung Fig. 6.
**) Ohne Zweifel würde ich dieses wunderbare Werk übersehen haben, hätte ich nicht schon von Jugend an diesen dunklen Flecken für den bewohnten Theil des

und der Südpol es um einige Grade östlich hatte, waren alle Umstände so, um durch den großen Tubus alles Einzelne in diesem colossalen Kunstwerke deutlich wahrzunehmen und durch den 30 zölligen Tubus mit 90 maliger Vergrößerung abzuzeichnen*); denn mit 272maliger Vergrößerung (die das Detail ganz gab) flog im großen Tubus der Gegenstand nur so durch das Feld, und er konnte nur zur Berichtigung schwieriger Merkmale dienen. Seitdem habe ich diesen merkwürdigen Bau mehrmal gesehen und dabei die Abbildung revidirt; aber ich fand, kleine durch Zeit und Libration gebrachte Schattenunterschiede abgerechnet, ihn immer mit der Zeichnung übereinstimmend. Es zeigt sich dieses plastische Werk nicht bloß an der Lichtgrenze in dieser Gestalt, sondern auch zu andern Zeiten; denn am 9. Febr. 1824, Abends 6 Uhr, als Heraclides falsus an, und Lansbergius und Blancanus in der Lichtgränze standen (letztere also, bereits 20° davon sich entfernt hatte), sah ich, mit 90 mal. Vergr. des 30 zolligen Tubus und bei trüblicher Luft, dennoch alle erhabenen Wälle mit etwas hellerm Schatten vorragen. Und es zeigen diese Beobachtungen genugsam, daß, da ich zur Zeit des ersten, und letzten Viertels und zwischendurch mehrmal hier immer wieder Dasselbe gesehen hatte**), dieses kein Trugbild sein könne.

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**) Ohne Zweifel würde ich dieses wunderbare Werk übersehen haben, hätte ich nicht schon von Jugend an diesen dunklen Flecken für den bewohnten Theil des
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[35/0046] und der Südpol es um einige Grade östlich hatte, waren alle Umstände so, um durch den großen Tubus alles Einzelne in diesem colossalen Kunstwerke deutlich wahrzunehmen und durch den 30 zölligen Tubus mit 90 maliger Vergrößerung abzuzeichnen *); denn mit 272maliger Vergrößerung (die das Detail ganz gab) flog im großen Tubus der Gegenstand nur so durch das Feld, und er konnte nur zur Berichtigung schwieriger Merkmale dienen. Seitdem habe ich diesen merkwürdigen Bau mehrmal gesehen und dabei die Abbildung revidirt; aber ich fand, kleine durch Zeit und Libration gebrachte Schattenunterschiede abgerechnet, ihn immer mit der Zeichnung übereinstimmend. Es zeigt sich dieses plastische Werk nicht bloß an der Lichtgrenze in dieser Gestalt, sondern auch zu andern Zeiten; denn am 9. Febr. 1824, Abends 6 Uhr, als Heraclides falsus an, und Lansbergius und Blancanus in der Lichtgränze standen (letztere also, bereits 20° davon sich entfernt hatte), sah ich, mit 90 mal. Vergr. des 30 zolligen Tubus und bei trüblicher Luft, dennoch alle erhabenen Wälle mit etwas hellerm Schatten vorragen. Und es zeigen diese Beobachtungen genugsam, daß, da ich zur Zeit des ersten, und letzten Viertels und zwischendurch mehrmal hier immer wieder Dasselbe gesehen hatte **), dieses kein Trugbild sein könne. *) Man s. die Abbildung Fig. 6. **) Ohne Zweifel würde ich dieses wunderbare Werk übersehen haben, hätte ich nicht schon von Jugend an diesen dunklen Flecken für den bewohnten Theil des

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Zitationshilfe: Gruithuisen, Franz von Paula: Entdeckung vieler deutlichen Spuren der Mondbewohner, besonders eines collossalen Kunstgebäudes derselben. [Nürnberg], 1824, S. 35. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gruithuisen_mondbewohner_1824/46>, abgerufen am 25.04.2024.